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Mein Mann und mein Sohn waren krankhaft von mir besessen und stellten meine Liebe ständig auf die Probe, indem sie eine andere Frau, Kassandra, mit Aufmerksamkeit überschütteten. Meine Eifersucht und mein Elend waren für sie der Beweis meiner Hingabe.
Dann kam der Autounfall. Meine Hand, die Hand, die preisgekrönte Filmmusik komponierte, wurde schwer zertrümmert. Doch Jakob und Anton entschieden sich, Kassandras leichter Kopfverletzung den Vorrang zu geben und ließen meine Karriere in Trümmern zurück.
Sie beobachteten mich, warteten auf Tränen, Wut, Eifersucht. Sie bekamen nichts. Ich war eine Statue, mein Gesicht eine reglose Maske. Meine Stille beunruhigte sie zutiefst. Sie setzten ihr grausames Spiel fort, feierten Kassandras Geburtstag verschwenderisch, während ich in einer abgelegenen Ecke saß und sie beobachtete. Jakob riss mir sogar das goldene Medaillon meiner verstorbenen Mutter vom Hals, um es Kassandra zu geben, die es dann absichtlich unter ihrem Absatz zerquetschte.
Das war keine Liebe. Das war ein Käfig. Mein Schmerz war ihr Spiel, mein Opfer ihre Trophäe.
Als ich auf dem kalten Krankenhausbett lag und wartete, spürte ich, wie die Liebe, die ich jahrelang genährt hatte, starb. Sie verdorrte und zerfiel zu Asche und hinterließ etwas Hartes und Kaltes. Ich war fertig. Ich würde sie nicht heilen. Ich würde entkommen. Ich würde sie vernichten.
Kapitel 1
Elara Voss' Ehemann und Sohn waren krankhaft von ihr besessen.
Sie hatten eine seltsame Art, es zu zeigen.
Jakob Wagner, ihr Mann, ein Tech-Mogul aus Berlin, und Anton, ihr zehnjähriger Sohn, stellten ihre Liebe ständig auf die Probe. Sie täuschten Gleichgültigkeit vor und überschütteten eine junge, ehrgeizige Managerin aus Jakobs Firma, Kassandra Schmidt, mit Aufmerksamkeit.
Sie mussten Elara leiden sehen. Ihre Eifersucht, ihr Elend – das war der Beweis ihrer Hingabe. Es war die einzige Art, wie sie ihre Liebe spüren konnten.
Elara verstand ihre Krankheit. Jahrelang hatte sie es geduldig ertragen, im Glauben, sie heilen zu können. Im Glauben, ihre Liebe könnte ihre verdrehte Art, sie zu brauchen, heilen.
Sie hatte sich geirrt.
Der Kreislauf der Grausamkeit war eskaliert. Es begann mit kleinen Dingen: abgesagte Verabredungen, ihr „vergessener“ Geburtstag, während Kassandras Beförderung öffentlich gefeiert wurde. Dann wurde es schlimmer.
Der Punkt, an dem alles zerbrach, kam an einem verregneten Dienstag.
Es war ein Autounfall. Ein schlimmer.
Elara fuhr, mit Jakob und Anton im Auto. Kassandra saß auf dem Beifahrersitz, einem Platz, der früher Elara gehört hatte. Ein LKW überfuhr eine rote Ampel und rammte ihre Seite des Wagens.
Die Welt war ein Chaos aus zerborstenem Glas und kreischendem Metall.
Als Elara zu sich kam, war ihre Körperseite taub. Ihre rechte Hand, die Hand, die preisgekrönte Filmmusik komponierte, war eingeklemmt, gegen die Tür zertrümmert. Kassandra schrie, eine Wunde an ihrer Stirn blutete dramatisch.
Die Sanitäter trafen ein. Einer von ihnen sah auf Elaras Hand, dann auf Kassandras Kopf.
Sein Gesicht war ernst. „Wir müssen Sie beide sofort ins Krankenhaus bringen. Meine Dame“, sagte er zu Elara, „Ihre Hand ist schwer zertrümmert. Sie braucht eine sofortige, spezialisierte Operation, um die Nerven zu retten.“
Er wandte sich an Jakob. „Aber die andere junge Dame hat eine Kopfverletzung. Wir müssen Prioritäten setzen.“
Der Arzt in der Notaufnahme der Charité war noch direkter. „Herr Wagner, wir haben ein Operationsteam für diese Art von Trauma bereit. Die Hand Ihrer Frau erfordert eine komplizierte mikrochirurgische Nervenrekonstruktion. Jede Verzögerung verringert die Chance auf eine vollständige Genesung erheblich. Frau Schmidt hat eine Gehirnerschütterung und eine tiefe Platzwunde. Das ist ernst, aber nicht so zeitkritisch.“
Er forderte Jakob auf, eine Entscheidung zu treffen.
Bevor Jakob sprechen konnte, trat Anton, dessen kleines Gesicht eine perfekte Kopie des kalten Ausdrucks seines Vaters war, vor.
„Helfen Sie zuerst Kassandra.“
Der Arzt starrte den Jungen schockiert an.
Jakob blickte auf seinen Sohn hinab. Ein Flackern von etwas – Stolz? – huschte über sein Gesicht.
Anton sah Elara direkt an, seine Augen weit und ernst, aber seine Stimme hatte eine eiskalte Logik. „Mama liebt uns am meisten. Sie wird es verstehen. Wenn sie sieht, wie sehr wir uns um Kassandra sorgen, wird sie eifersüchtig sein, und das bedeutet, dass sie uns noch mehr liebt. Sie wird damit einverstanden sein zu warten. Das ist sie immer.“
Es war ihr verdrehtes Spiel, offenbart im sterilen, unbarmherzigen Licht der Notaufnahme.
Jakob legte eine Hand auf Antons Schulter, eine stumme Zustimmung. Er sah den Arzt an, seine Stimme ohne jede Emotion.
„Sie haben meinen Sohn gehört. Kümmern Sie sich zuerst um Frau Schmidt.“
Elara beobachtete sie. Ihren Mann. Ihren Sohn. Die Worte hallten im Klingeln ihrer Ohren wider. Der körperliche Schmerz in ihrer Hand war nichts im Vergleich zu der eiskalten Leere, die sich in ihrer Brust auftat.
Es war nicht nur eine Wahl. Es war eine Aussage. Ihr Schmerz war ihr Spiel, ihr Opfer ihre Trophäe.
Als sie weggerollt wurde, sah sie, wie Jakob und Anton über Kassandras Trage schwebten, ihre Gesichter Masken gespielter Sorge.
Als sie auf dem kalten Krankenhausbett lag und wartete, spürte Elara, wie die Liebe, die sie jahrelang genährt hatte, starb. Sie verdorrte und zerfiel zu Asche und hinterließ etwas Hartes und Kaltes.
Im Nebel aus Schmerz und Medikamenten formte sich eine Entscheidung, klar und scharf.
Sie war fertig. Sie würde sie nicht heilen. Sie würde entkommen. Sie würde sie vernichten.
Stunden später kam sie aus der Operation. Das Gesicht des Arztes war düster.
„Es tut mir leid, Frau Wagner. Wir haben alles getan, was wir konnten, aber die Verzögerung war zu lang. Es gibt einen erheblichen, dauerhaften Nervenschaden.“
Er musste den Rest nicht sagen. Sie wusste es.
Ihre Karriere war vorbei. Die Hände, die Klangwelten erschaffen hatten, die Geschichten mit Melodien zum Leben erweckt hatten, waren jetzt nur noch Hände. Die Magie war verschwunden, zerstört von den Menschen, die behaupteten, sie am meisten zu lieben.
Die nächsten Tage im Krankenhaus waren ein verschwommener Nebel. Jakob und Anton kamen zu Besuch, immer mit Kassandra im Schlepptau. Sie kümmerten sich um Kassandra, die ihre leichten Verletzungen bis zum Äußersten ausspielte, während sie Elara kaum eines Blickes würdigten.
Sie beobachteten sie, warteten auf die Tränen, die Wut, die Eifersucht.
Sie bekamen nichts. Elara war eine Statue, ihr Gesicht eine reglose Maske. Ihre Stille war eine Sprache, die sie nicht verstanden, und sie beunruhigte sie zutiefst.
Am Tag ihrer Entlassung wartete ihr Anwalt. Sie hatte ihn aus dem Krankenhaus angerufen, mit einem Prepaid-Handy, das sie seit Jahren versteckt hielt.
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