Brenna lebte zwanzig Jahre lang bei ihren Adoptiveltern und musste deren Ausbeutung ertragen. Als ihre leibliche Tochter auftauchte, schickten sie Brenna zurück zu ihren echten Eltern, in dem Glauben, sie seien pleite. In Wirklichkeit gehörten ihre leiblichen Eltern zu einem elitären Kreis, den ihre Adoptivfamilie niemals erreichen könnte. In der Hoffnung, dass Brenna scheitern würde, waren sie erschrocken über ihren Status: eine globale Finanzexpertin, eine talentierte Ingenieurin, die schnellste Rennfahrerin... Gab es überhaupt ein Ende für die Identitäten, die sie verborgen hielt? Nachdem ihr Verlobter ihre Verlobung beendet hatte, traf Brenna dessen Zwillingsbruder. Unerwartet tauchte ihr Ex-Verlobter auf und gestand ihr seine Liebe...
Im Anwesen der Familie Barrett in Shirie.
Das große Wohnzimmer im Erdgeschoss summte vor Gesprächen, Gäste schwangen ihre Champagnergläser und tauschten Höflichkeiten aus. Ein riesiges Banner mit der Aufschrift „Willkommen zurück, geliebte Tochter“ spannte sich über den Eingang.
Unterdessen packte Brenna Barrett auf dem engen, stickigen Dachboden im dritten Stock ihre Sachen zusammen.
Alec Barrett, Brennas Adoptivvater, stand ihr gegenüber, einen Umschlag in der Hand. Er legte ihn sanft vor Brenna ab, das Gesicht von gespielter Widerwilligkeit gezeichnet.
„Brenna, warum muss es so weit kommen?“ sagte er. „Ja, wir haben unsere leibliche Tochter gefunden, aber das heißt doch nicht, dass du gehen musst. Du weißt doch, wie reich unsere Familie ist – noch eine Person zu versorgen, ist keine Last. Meiner Meinung nach solltest du bleiben. Deine Mutter und ich werden dich nicht anders behandeln als vorher. Aber wenn du unbedingt gehen willst, werde ich dich nicht aufhalten. Deine Familie lebt ja kaum von der Hand in den Mund. Ich bezweifle, dass sie überhaupt ein Auto schicken können, um dich abzuholen. Nimm das Geld – zumindest die Reisekosten sollten damit gedeckt sein.“
Brennas Augen huschten zum schmalen Umschlag. Sie war sich sicher, dass er nicht mehr als tausend Euro enthielt. Ohne zu zögern schob sie den Umschlag zurück zu Alec, ihr Blick kalt. „Ich brauche das nicht. Meine Eltern haben schon ein Auto geschickt.“
Innerlich schnaubte sie. Was für ein lächerlicher Versuch, sie zum Bleiben zu bewegen. Sie sollte bleiben – und gleichzeitig bot man ihr Reisekosten an?
Die Barretts hatten sie aufgenommen, als sie kaum zwei Jahre alt war, als Ersatz für die Tochter, die Ruby Barrett bei der Geburt verloren hatte – ein Kind, das ihr im Krankenhaus gestohlen worden war. Ertrinkend im Schmerz hatte Ruby die Idee der Adoption ergriffen, sich einredend, das würde den Verlust lindern.
Aber Brenna war nie mehr als ein Name in der Familie gewesen. Sie war in gebrauchter Kleidung von Billigläden aufgewachsen, hatte von Resten gelebt und im Haushalt der Barretts als Dienstmädchen gearbeitet.
Als sie älter wurde, hatte Alec ihre natürliche Begabung fürs Design entdeckt. Sogar ihre einfachen Skizzen übertrafen die erfahrener Profis, ihr Wert war unbestreitbar.
Da änderte sich alles. Die Barretts verhinderten, dass sie zur Schule ging. Sie wurde ihr verstecktes Kapital, eingesperrt, um Blaupausen für Autoteile und ganze Fahrzeuge zu entwerfen. Sie wussten genau, wie viel ihres Vermögens ihr zu verdanken war.
Ohne Brenna hätten sie nie die elitären Kreise Shiries durchdrungen, nie die Mittel gehabt, so eine prunkvolle Willkommensfeier für ihre leibliche Tochter zu veranstalten, zu der einflussreiche Persönlichkeiten aus allen Bereichen kamen.
Und jetzt, da ihr Vermögen gerade erst zu wachsen begann, wollten sie Brenna loswerden. Die Barretts waren gierig und bereit, sie aus der Familie zu werfen, ihre Selbstsucht offenbart.
Alec seufzte und schob den Umschlag in Brennas Tasche.
„Du hast ein Auto geschickt bekommen? Ich kann das kaum glauben. Ich habe deine leibliche Familie recherchiert. Deine Eltern haben zwei Söhne, und dein einziger Onkel liegt krank im Bett, kann sich nicht selbst versorgen. Sie leben in einem abgelegenen Dorf – kaum über die Runden kommend. Sie haben nicht die Mittel, dich abzuholen. Du hast hier im Wohlstand gelebt, hast ausgegeben, was du wolltest. Bist du sicher, dass du bereit bist für so eine Härte? Nimm wenigstens das Geld…“
Brenna zog den Umschlag aus ihrer Tasche und legte ihn mit leiser Endgültigkeit auf den Tisch. „Auf Wiedersehen.“
Sie bemerkte nicht, wie Isabella Barrett, die leibliche Tochter von Alec und Ruby, etwas in die Seitentasche ihres Rucksacks schob.
Ohne sich umzusehen, warf Brenna ihren schwarzen Rucksack über eine Schulter und ging die Treppe hinunter, ließ die Barretts hinter sich.
Ruby ballte die Kiefer. „Sieh dir das an! Kein Wort des Dankes. Ich habe sie zwanzig Jahre lang aufgenommen und versorgt – und sie verlässt mich, ohne sich zu bedanken? So jemand wird bald auf der Straße betteln!“
Isabella schlang ihren Arm um Rubys und sprach leise, fast beruhigend: „Mama, lass dich nicht von ihr ärgern. Sie hat nicht mal die Schule beendet und wurde mit zehn in Gesellschaftskreise geworfen. Wie sollte sie da gute Manieren haben? Sie verlässt jetzt ein privilegiertes Leben – sie wird Glück haben, wenn sie nicht verhungert. Es ist verständlich, wenn sie schlecht gelaunt ist. Lass mich sie verabschieden.“
Ruby runzelte die Stirn und griff nach Isabellas Handgelenk, um sie aufzuhalten. „Warum denn? Sie ist undankbar. Das verdient sie nicht.“
„Mama, “ sagte Isabella mit süßem Lächeln, „seit ich zurück bin, hat Brenna mich gut behandelt. Das könnte das letzte Mal sein, dass wir uns sehen. Es ist nur richtig, dass ich mich ordentlich von ihr verabschiede.“
Sie schüttelte die Schmuckschatulle in ihrer Hand, ihre Augen funkelten. „Außerdem habe ich ein Abschiedsgeschenk für sie.“
Damit eilte Isabella hinter Brenna her, Alec und Ruby folgten ihr.
„Brenna!“ rief Isabella, ihre Stimme warm und freundlich, während sie leicht joggte, um aufzuschließen. „Du gehst so schnell? Ich habe dir doch noch gar nicht das Geschenk gegeben, das ich für dich besorgt habe.“
Sie öffnete ihre Handfläche und zeigte eine quadratische rote Schachtel. Darinnen lag ein Armband aus weißem Jade, seine Oberfläche glatt und glänzend. Zweifellos von hoher Qualität.
Brenna warf einen flüchtigen Blick darauf. Sie erkannte den Wert des Armbands – es musste einen ordentlichen Preis haben.
Kalt sagte sie: „Nein, danke. Behalte es.“
Isabellas Miene blieb unverändert, während sie die Schachtel in Brennas Hand schob. „Du solltest es nehmen. Ich habe über hunderttausend dafür ausgegeben. Falls es mal eng wird, kannst du es verkaufen. Das könnte dir irgendwann nützlich sein.“
Noch bevor Brenna erneut ablehnen konnte, schnappte Isabella die Schachtel zu und steckte sie selbst in Brennas Rucksack.
In diesem Moment stürmte eine aufgeregte Dienstmagd heran und rief: „Fräulein Barrett, schlimme Nachrichten! Die Verlobungskette, die Herr Barton Ihnen geschenkt hat, ist verschwunden!“
Kapitel 1 Rausgeworfen Werden
09/06/2025
Chapter 2 Des Diebstahls Beschuldigt
10/06/2025
Chapter 3 Ich Dachte, Deine Entwürfe Waren Müll
10/06/2025
Chapter 4 Was Denkst Du
10/06/2025
Chapter 5 Du Hättest Gar Nicht Erst Herkommen Sollen
10/06/2025
Chapter 6 Wir Wollten Doch Nur Helfen
10/06/2025
Chapter 7 Du Lügst
10/06/2025
Chapter 8 Entschuldigung
10/06/2025
Chapter 9 Die Entschuldigung Annehmen
10/06/2025
Chapter 10 Wie Willst Du Mir Danken
10/06/2025
Chapter 11 Ich Werde Darüber Nachdenken
10/06/2025
Chapter 12 Bist Du Taub
10/06/2025
Chapter 13 Schenk Ihr Ein Altes Kleid, Das Ich Getragen Habe
10/06/2025
Chapter 14 Diese Frau Hier Ist Arm
10/06/2025
Chapter 15 Sie Muss Sie Brenna Wegnehmen
10/06/2025
Chapter 16 Falsche Anschuldigung
10/06/2025
Chapter 17 Entschuldige Dich Jetzt Bei Brenna
10/06/2025
Kapitel 18 Niemand Steht Auf Rosies Seite
10/06/2025
Chapter 19 Die Ehevereinbarung
10/06/2025
Chapter 20 Ich Bin Hier, Um Ihn Zu Behandeln
10/06/2025
Chapter 21 Nur Ein Betrug
10/06/2025
Chapter 22 Misch Dich Nicht In Die Angelegenheiten Meiner Familie Ein
10/06/2025
Chapter 23 Ethan Holt Brenna Persönlich Ab
10/06/2025
Chapter 24 Brenna Soll Herrn Mitchell Nicht Behandeln
10/06/2025
Chapter 25 Ihr Wurdet Alle Getäuscht
10/06/2025
Chapter 26 Das War Nur Ein Scherz
10/06/2025
Chapter 27 Knie Nieder Und Entschuldige Dich
10/06/2025
Kapitel 28 Unsere Familie Hat Sie Großgezogen
10/06/2025
Chapter 29 Wie Soll Ich Mich Bei Dir Revanchieren
10/06/2025
Chapter 30 Du Bist Die Eine, Die Ich Heirate
10/06/2025
Chapter 31 Sie Ist So Rücksichtslos
10/06/2025
Chapter 32 Ich Möchte Brenna Heiraten
10/06/2025
Chapter 33 Hast Du Einen Plan
10/06/2025
Chapter 34 Gefälschte Zertifikate
10/06/2025
Chapter 35 Wettbewerb
10/06/2025
Chapter 36 Sie Wird Brenna Niemals Gewinnen Lassen
10/06/2025
Kapitel 37 Wagst Du Es, Meine Herausforderung Anzunehmen
10/06/2025
Chapter 38 Wir Sehen Uns Im Wettbewerb
10/06/2025
Chapter 39 Sie Wettet Auf Ihren Eigenen Sieg
10/06/2025
Chapter 40 Du Hast Dich Wirklich Getraut, Zu Erscheinen
10/06/2025