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Mein Weg als Deutscher und Jude

Chapter 2 No.2

Word Count: 1127    |    Released on: 30/11/2017

die Gemeinschaft trafen. Ein h?hnischer Zuruf von Gassenjungen, ein giftiger Blick, absch?tzige Miene, gewisse wiederkehrende Ver?chtlichkeit, das war allt?glich. Aber ich merkte, da? meine Person

ich ermessen, wie primitiv Nichtjuden in der Beurteilung dessen sind, was jüdisch ist, und was sie für jüdisch halten. Wo ihnen nicht das Zerrbild entgegentritt, schweigt ihr Instinkt, und ich habe immer gefunden, da? der Rassenha?, d

r, wie alle, bl?ute Formeln ein, antiquierte hebr?ische Gebete, die ohne eigentliche Kenntnis der Sprache mechanisch übersetzt wurden, Abseitiges, Unlebendiges, Mumien von Begriffen. Positiven Ertrag gab nur die Lektüre des Alten Testaments, aber auch da fehlte die Erleuchtung, vom Gegenstand wie vom Interpreten her. Vorgang und Gestalt wirkten im Einzelnen, Episodischen, das Ganze zeigte sich starr, oft absurd, ja unmenschlich und war durch keine h?here Anschauung gel?ut

byzantinischen Stil, wie man in den meisten deutschen St?dten eines findet, und deren parvenühafte Pr?chtigkeit über die fehlende Gemütsmacht des religi?sen Kultus nicht hinwegt?uschen kann. Mir war da alles hohler L?rm, Ert?tung der Andacht, Mi?brauch gro?er Worte, un

glühend im Ged?chtnis unvergessener Verfolgungen. Auf ihren Lippen wurden die strengen Gebete, Anruf und Verfluchung, wirklich, die lastbeladenen Schultern sprachen von generationenalter Demut und Entbehrung, die ehrwürdigen Gebr?uche wurden in entschlossener Hingabe buc

d die Mühe, sie dem Geist zu verkl?ren und so die Gefahr zu bannen, da? durch die Befolgung eines als grausam empfundenen Brauches das Bild der Mutter, obschon nur vorübergehend, getrübt wurde. Dazu kam, da? im v?terlichen Hause, besonders nach der zweiten Verheiratung des Vaters, von einer religi?sen Bindung und Erziehung nicht die Rede war. Gewisse ?u?erliche Vorschriften wurden eingehalten, mehr aus Rücksicht auf Ruf und Verwandte, aus Furcht und Gew?hnung, als aus Trieb und Zugeh?rigkeit. Fest- und Fasttage galten als heilig. Der Sabbat hatte noch einen Rest seines urtümlichen Gehalts, die Gesetze für die Küche wurden noch geachtet. Aber mit der wachsenden Sch

bezieht sich das natürlich nur auf die rechtliche Konstruktion des Lebens, auf das individuelle Sicherheitsgefühl, innerhalb dessen sich das Tun und Lassen des einzelnen Menschen reguliert. Sind diese beiden Faktoren einmal gegeben und zugestanden, so wird von ungleich h

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