
/0/20017/coverorgin.jpg?v=4b2c78b5aa8152113e3cdf9147f66461&imageMogr2/format/webp)
Fünf Jahre lang war ich die Gefährtin des Alphas, doch mein Mann, Markus, sparte all seine Zuneigung für eine andere Frau auf.
Auf einer großen Gala des Rudels zerbrach unsere zerbrechliche Fassade, als ein gewaltiger Kristallleuchter von der Decke riss und auf uns drei herabstürzte.
In dieser schrecklichen Sekunde traf Markus seine Wahl.
Er stieß mich brutal zur Seite – nicht in Sicherheit, sondern direkt in den Weg der splitternden Trümmer. Er nutzte seinen eigenen Körper als Schild, aber nur für Isabella, seine Geliebte.
Ich erwachte auf der Krankenstation, mein Körper zerschmettert und die Verbindung zu meinem Wolfsgeist auf Lebenszeit verkrüppelt. Als er mich endlich besuchte, war es nicht mit Reue. Er stand über meinem Bett und vollzog den ultimativen Verrat: das Ritual der Trennung, das unser heiliges Band brutal entzweiriss.
Die seelische Agonie war so tief, dass sie mein Herz zum Stillstand brachte.
Als der Monitor eine durchgehende Linie zeigte, stürmte der Rudelarzt herein, seine Augen weit aufgerissen vor Entsetzen, als sein Blick von meinem leblosen Körper zu Markus' kaltem Gesicht wanderte.
„Was hast du getan?“, schrie er. „Bei der Mondgöttin, sie trägt deinen Erben.“
Kapitel 1
Der Duft von Rosmarin und langsam geschmortem Lammbraten hätte unser kleines Haus mit Wärme erfüllen sollen, ein duftendes Zeugnis einer fünfjährigen Verbindung, die ich einst für heilig hielt. Stattdessen war die Luft dünn und kalt, jedes Aroma wurde von der Stille des Wartens verschluckt. Ich strich zum zehnten Mal über die Vorderseite meines einfachen Leinenkleides. Der Stoff war weich und vertraut auf meiner Haut, ein krasser Gegensatz zu der nervösen Anspannung, die direkt darunter vibrierte. Meine Finger zitterten, als ich die einzelne weiße Rose in der schmalen Vase in der Mitte des Tisches zurechtrückte. Eine perfekte, einsame Blüte. Genau wie ich.
*Er wird das sehen*, sagte ich mir, ein verzweifeltes, vertrautes Gebet. *Er wird die Mühe sehen, die Liebe, und er wird sich erinnern.*
Aber der Teil von mir, der im letzten Jahr müde und weise geworden war, wusste es besser. Es war eine törichte Hoffnung, ein Geist, den ich immer wieder zu umarmen versuchte.
Die Standuhr im Flur schlug neun, dann zehn. Der Lammbraten wurde kalt. Die Soße gerann. Die Flamme der einzigen Kerze, die ich angezündet hatte, flackerte und warf lange, tanzende Schatten, die sich wie Gespenster meiner eigenen Einsamkeit anfühlten. Meine Wölfin, normalerweise eine tröstende Präsenz, die sich im hintersten Winkel meines Geistes zusammenrollte, war unruhig und wimmerte, da sie meine Not spürte. Sie fühlte den Schmerz über die Abwesenheit unseres Gefährten genauso scharf wie ich.
Als sich die Haustür um halb zwölf endlich öffnete, war das Geräusch erschütternd, eine Verletzung der stillen Wache, die ich gehalten hatte. Markus, Alpha des Wernigerode-Rudels, mein Gefährte, trat ein, und die zerbrechliche Hoffnung, an die ich mich geklammert hatte, zersprang wie dünnes Glas.
Er sah nicht auf den Tisch. Er sah nicht mich an. Seine Augen, die Farbe eines stürmischen Meeres, waren fern. Seine kräftigen Schultern waren unter seiner teuren Lederjacke angespannt, und sein Kiefer war eine harte, unnachgiebige Linie. Aber es war der Duft, der mich zuerst traf, ein körperlicher Schlag, der mir die Luft aus den Lungen presste. Er hing an ihm wie eine zweite Haut: nach Regen duftende Erde, wilder Ehrgeiz und das aufdringliche, süße Parfüm von Isabella.
Mein Herz, dieses törichte, sture Ding, verkrampfte sich in meiner Brust. *Nicht schon wieder. Bitte, nicht heute Abend.*
„Du bist spät dran“, sagte ich, meine Stimme leiser, als ich beabsichtigt hatte, nur ein Flüstern gegen die tosende Enttäuschung in meinen Ohren.
Endlich sah er mich an, sein Blick wanderte über den sorgfältig gedeckten Tisch, das unberührte Essen, die einzelne, hoffnungsvolle Rose. Da war keine Wärme, keine Entschuldigung. Nur eine tiefe, knochenmarkserschütternde Müdigkeit, als ob meine bloße Existenz eine Last wäre, die er zu tragen gezwungen war.
„Ich war beschäftigt, Clara.“ Seine Stimme war rau, ungeduldig. Er zuckte die Achseln, warf seine Jacke auf einen Stuhl mit einer Nachlässigkeit, die Bände sprach. Der Duft von Isabella wurde intensiver, füllte unser Zuhause, vergiftete alles.
„Ich habe dein Lieblingsessen gemacht“, versuchte ich es noch einmal und deutete auf das traurige, abkühlende Abendessen. „Zu unserem Jahrestag.“
Ein Muskel zuckte in seinem Kiefer. Er fuhr sich mit einer Hand durch sein dunkles Haar, eine Geste purer Verärgerung. „Deine Gefühlsduselei ist eine lästige Pflicht, Clara. Verlang nicht von mir, dass ich dir Theater vorspiele.“
Jedes Wort war ein sorgfältig gezielter Pfeil, und sie alle trafen ihr Ziel. *Lästig. Pflicht. Theaterspielen.* Er sah meine Liebe nicht als Geschenk, sondern als eine lästige Aufgabe. Das Essen, für das ich Stunden in der Küche gestanden hatte, die Erinnerungen, die ich den ganzen Tag gehegt hatte – sie waren nichts weiter als eine Forderung an seine Zeit, ein Ärgernis im großen Plan seines Lebens als Alpha. Meine innere Wölfin wimmerte, ein leiser, verletzter Laut, der den Schmerz in meiner eigenen Seele widerspiegelte. Ich presste meine Lippen zusammen und weigerte mich, die Tränen fließen zu lassen. Weinen würde ihn nur noch mehr reizen.
Er ging an mir vorbei in die Küche, die Dielen knarrten unter seinem Gewicht. Ich hörte, wie der Kühlschrank aufging, das Klirren einer Flasche. Er kam mit einem Bier zurück und drehte den Verschluss mit einer schnellen Bewegung ab. Er nahm einen langen Schluck, sein Adamsapfel bewegte sich, seine Augen waren auf einen Punkt über meiner Schulter gerichtet, als würde ich bereits mit der Tapete verschmelzen.
„Die Rudelratssitzung hat länger gedauert“, sagte er, eine oberflächliche, hohle Ausrede. Ich wusste, dass es eine Lüge war. Ich konnte die Wahrheit an ihm riechen.
/0/29318/coverorgin.jpg?v=20251106223939&imageMogr2/format/webp)
/0/23107/coverorgin.jpg?v=277bfc077a4147c4f6a1a93b13e762f2&imageMogr2/format/webp)
/0/27235/coverorgin.jpg?v=20250820114310&imageMogr2/format/webp)
/0/27147/coverorgin.jpg?v=b13eefa07004f522efdfae1472195df9&imageMogr2/format/webp)
/0/27145/coverorgin.jpg?v=77a425af60b3d70fe38ebf695e957ff9&imageMogr2/format/webp)
/0/29300/coverorgin.jpg?v=445433848823b194d659ab9ad83c09e4&imageMogr2/format/webp)
/0/29717/coverorgin.jpg?v=0ebc29a07f8df2575cc3046a51d1994f&imageMogr2/format/webp)
/0/27146/coverorgin.jpg?v=aedfbaaa570eac16db307d68d29abcd9&imageMogr2/format/webp)
/0/29328/coverorgin.jpg?v=20251106224151&imageMogr2/format/webp)
/0/27284/coverorgin.jpg?v=a4d9caa576d731ac324f8ab21c811ee8&imageMogr2/format/webp)