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Mein Verlobter hat einen Zwillingsbruder. Seit einem Jahr war der Mann, mit dem ich mein Bett teilte, überhaupt nicht mein Verlobter.
Ich entdeckte, dass der Mann, den ich liebte, nur ein Schauspieler war, ein Doppelgänger. Mein echter Verlobter, Bastian, war heimlich mit seiner Adoptivschwester Carola verheiratet.
Aber ihr Plan war weitaus teuflischer als nur ein einfacher Tausch. Sie wollten mich den Zwilling heiraten lassen, dann einen „Unfall“ inszenieren, um meine Hornhäute für Carola zu ernten.
Als ich ihre Verschwörung aufdeckte, hängte Carola mir einen Angriff auf sie an. Bastian, der Mann, der geschworen hatte, mich zu beschützen, ließ mich auspeitschen, bis ich blutend auf dem Boden lag.
Dann ermordete sie seinen Großvater und schob mir die Schuld in die Schuhe. Er zögerte keine Sekunde. Er warf mich in eine psychiatrische Anstalt, um dort zu verrotten.
Er hat ihre Lügen nicht ein einziges Mal infrage gestellt. Er hat mich einfach weggeworfen, die Frau, die er fünf Jahre lang zu lieben behauptet hatte.
Aber sie hatten eines vergessen. Ich war nicht nur Lara Meier, eine hilflose Waise. Ich bin Aurora von Valois, die Erbin eines Imperiums. Nachdem ich aus dieser Hölle gerettet wurde, täuschte ich meinen Tod vor und verschwand. Jetzt bin ich zurück, um ein neues Leben zu beginnen, und dieses Mal lebe ich für mich selbst.
Kapitel 1
Lara Meier POV:
Mein Verlobter hat einen Zwillingsbruder. Seit einem Jahr war der Mann, mit dem ich mein Bett teilte, überhaupt nicht mein Verlobter.
Das erfuhr ich durch eine anonyme SMS.
„Komm zur Villa Sternenlicht. Zimmer 302. Dich erwartet eine Überraschung.“
Ich hätte sie fast gelöscht. Bastian und ich waren seit fünf Jahren zusammen. Nächsten Monat wollten wir heiraten. Das fühlte sich an wie der erbärmliche, verzweifelte Versuch irgendeiner Frau, die nicht akzeptieren konnte, dass er vom Markt war.
Mein Finger schwebte über dem Blockieren-Button.
Doch dann kam eine zweite Nachricht. Es war ein Video.
Mein Herz begann einen langsamen, schweren Trommelschlag gegen meine Rippen. Ich drückte auf Play.
Das Video war wackelig, aus einer schummrigen Bar heraus gefilmt. Ich sah einen Mann, der exakt wie Bastian aussah – derselbe markante Kiefer, dasselbe dunkle Haar, das er sich immer aus der Stirn strich. Aber dieser Mann war anders. Er lümmelte am Tresen, eine billige Zigarette hing in seinem Mundwinkel, seine Augen hatten einen zynischen, rücksichtslosen Glanz, den ich bei Bastian nie gesehen hatte.
Er lachte mit der Person, die filmte.
„Also, ziehst du das echt durch?“, fragte die Person hinter der Kamera. „Du tust einfach so, als wärst du er? Und heiratest seine Freundin?“
Der Mann, der wie Bastian aussah, nahm einen langen Zug von seiner Zigarette und blies einen Rauchring. „Klar, warum nicht? Er zahlt mir genug, damit es sich lohnt. Außerdem“, grinste er hämisch, seine Stimme ein raues Echo des sanften Tenors meines Verlobten, „klingt es nach einem lustigen Spiel. Für eine Weile in das Leben des perfekten CEOs schlüpfen.“
Das Video endete.
Das Handy glitt aus meinen tauben Fingern und klapperte auf dem Parkettboden. Ich konnte nicht atmen. Es fühlte sich an, als würde sich ein Band um meine Brust ziehen und mir die Luft aus den Lungen pressen.
Ein Spiel. Mein Leben, unsere Liebe, war ein Spiel.
Ich zögerte nicht. Ich schnappte mir meine Schlüssel, mein Kopf ein Sturm aus Verleugnung und glühend heißem Entsetzen. Ich fuhr zur Villa Sternenlicht, die Adresse aus der SMS brannte sich in meine Netzhaut.
Die Villa war ein privates, abgeschiedenes Resort, das Bastian gehörte, ein Ort, der für seine wichtigsten Kunden reserviert war. Ich war noch nie hier gewesen. Er sagte immer, er wolle sein Arbeitsleben von unserem trennen.
Ich fand Zimmer 302. Die Tür stand einen Spalt offen. Meine Hand zitterte, als ich sie gerade so weit aufstieß, dass ich hineinsehen konnte.
Und dann hörte ich seine Stimme. Bastians echte Stimme. Nicht die raue Imitation aus dem Video, sondern die, die mir fünf Jahre lang Versprechungen ins Ohr geflüstert hatte.
„Sei brav, Carola. Nur noch ein bisschen von der Suppe.“
Es war ein Ton, den ich seit Jahren nicht mehr gehört hatte. Sanft. Geduldig. Voller Zärtlichkeit, die er mir nicht mehr zeigte.
Ich spähte durch den Spalt. Bastian saß auf der Kante eines Bettes und fütterte vorsichtig eine Frau mit einem Verband um die Augen mit Suppe. Carola. Seine Adoptivschwester.
Er wischte ihr sanft einen Tropfen Suppe mit dem Daumen vom Kinn. Es war ein Akt von solch beiläufiger Intimität, dass eine Welle der Übelkeit über mich hereinbrach.
Sie trug seine Uhr. Die A. Lange & Söhne, für die ich zwei Jahre gespart hatte, um sie ihm zu unserem dritten Jahrestag zu kaufen. Sie hing locker an ihrem zarten Handgelenk, eine ständige, glitzernde Erinnerung an eine Liebe, die meine hätte sein sollen.
„Ich will nicht, Bastian“, murmelte Carola, ihre Stimme schwach und zerbrechlich. „Sie schmeckt bitter.“
„Ich weiß“, beruhigte er sie. „Aber sie ist gut für dich. Der Arzt hat gesagt, du brauchst die Nährstoffe, um dich zu erholen.“ Er sprach von dem Autounfall, den sie vor einem Jahr gehabt hatte, der ihr angeblich eine schwere Hirnverletzung, Amnesie und teilweise Erblindung zugefügt hatte. Er sagte, es sei seine Schuld gewesen, er hätte fahren sollen.
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