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Der Untertan

Chapter 3 No.3

Word Count: 17117    |    Released on: 06/12/2017

Aufenthalt. Diederich, der allein war, zog nacheinander den Rock, die Weste und die Schuhe aus. Einige Stationen vor Netzig stieg noch jemand ei

d, ihre Sympathie und sprach sie an. Es stellte sich heraus, da? sie aus Netzig war. Er nannte seinen Namen, woraus sie frohlockte, sie seien alte Bekannte! ?Nun?" Diederich betrachtete sie forschend: das dicke, rosige Gesicht mit dem fleischigen Mund und der kleinen, frech eingedrückten Nase; das wei?liche Haar, nett glatt [pg 108]und ordentlich, den Hals, der jung und fett war, und in den Halbhandschuhen die Finger, die die Wurst hielten und selbst rosigen Würstchen glichen. ?Nein," entschied er, ?kennen tu' ich Sie nicht, aber kolossal appetitlich sind Sie. Wie ein frischgewaschenes Schweinchen." Und er griff ihr um die Taille. Im selben Augenblick hatte er eine Ohrfeige. ?Die sitzt", sagte er und rieb sich. ?Haben Sie mehr solche zu vergeben?" – ?Es langt

uns über die Gartenmauer geklettert, Sie kleine G?re. Hosen hatten Sie meistent

?chtnis. ?Jetzt mu? es aber noch sch?ner geworden sein"

in ich v

vorsichtig: ?Sie meinen wohl, er ist ein bi?chen überspannt? Aber die Bucks sind auch eine sehr feine Familie. Na ja, in anderen Familien ist wieder

ein Daimchen: ?Und Ihr Herz,

Aber sie fuhren schon ein. ?Wir sehen uns hoffentlich bald wieder", schlo? Diederich. ?Ich kann Ihnen nur sagen, e

dann aber stürzten sie herbei und halfen das Gep?ck tragen. Sie erkl?rten ihren Eifer, kaum da? sie mit Diederic

epflegt hatte. ?Und sie hat es sich verdient," bemerkte Emmi, ?er soll zuletzt furchtbar unappetitlich gewesen sein." Magda se

teuerte, das sagten auch Inge Tietz, Meta Harnisch und überhaupt alle: ?Dann fordere ich euch energisch auf, dem Gerede entgeg

wie von einer Verschmachtenden, die gerade noch gerettet wird. Und was Diederich nicht vorausgesehen hatte: auch er weinte. Auf einmal empfand er die feierliche Schicksalsstunde, in der er das erstemal als wirkliches Haupt der Familie ins Zimmer trat, ?fertig", mit dem Dok

Spitze der Seinen, hinunter. Der Hof war sauber gescheuert, den Eingang der Fabrik umrahmten Kr?nze und beschrieben eine Schleife um die Inschrift ?W

toristen, samt den Frauen, deren T?tigkeit das Sortieren der Lumpen war. Die M?nner r?usperten sich, man fühlte eine Pause, bis mehrere der Frauen ein kleines M?dchen hinausschoben, das einen Blumenstrau? vor sich hinhielt und mit einer Klarinettenstimme dem Herrn Doktor Glück und Willkommen

trieb zu bringen. In der letzten Zeit, wo hier der Herr gefehlt hat, da hat mancher von euch vielleicht gedacht, er kann sich auf die B?renh

eidiger und abgehackter; und da

errlichen Tagen entgegen. Diejenigen, welche mir dabei behilflich sein wollen, sind mir von Herzen w

tzen zu lassen, sein Schnurrb

Rechenschaft. Ich werde euch stets mein v?terliches Wohlwollen entgegenbringen, Umsturzgelüste a

aschinenmeister ins Auge, der

schtuch. Denn für mich ist jeder Sozialdemokrat gleichbedeutend mit Feind meines Betriebes und Va

en, erkannte er kein einziges Gesicht mehr. Die Seinen folgten ihm, bestürzt und ehrfurchtsvoll, indes die Arbeite

tat Magda die Frage, woher er denn das Geld nehmen wolle; aber Frau He?ling schnitt ihr das vorlaute Wort ab. ?Dein Bruder wei? das besser als wir." Vorsichtig setzte sie hinzu: ?Manches M?dchen w?re glücklich, wenn sie sein Herz gewinnen k?nnte" – und sie hielt, seines Zornes gew?rtig, die Hand vor den Mund. Aber [pg 1

mit einer Schauspielerin haben." Frau He?ling verga? ganz, die Tochter zu

, der sei nicht normal. ?Es liegt wohl in der Familie. De

?Denn von seiner Tochter, der Frau L

ling ?ngstlich. Aber D

ch stehe auf dem Standpunkt, da? die Bucks ihre Stellung hier in der Sta

einfach eine B?uerin. Neulich waren sie mal in der Stad

t, und die fünf unverheirateten T?chter! Sie lassen si

e Fürsorge für die entlassenen Str?flinge auch, und was sonst noch. Ich m?ch

enn nicht mehr viel da w?re. Obwohl ich vor dem Herrn Buck nat

ng des alten Buck sind wir aufgezogen worden. Der gro?e Ma

historisches Verdienst,

einer ist gegen die Regierung, ist er für mich scho

alte Landgerichtsrat Kühlemann sa?, ein Freund des berüchtigten Eugen Richter, darum stockte hier das Gesch?ft, und niemand kriegte Geld. Natürlich, für so ein freisinniges Nest gab es weder Bahnanschlüsse noch Milit?r. Kein Zuzug, kein Betrieb! Die Herren im Magistrat

ng im Bürgerkr?nzchen abgesagt worden, weil dem Herrn Buck

e die Augen. ?Und dabei ist der Herr Lauer ein Sozialist. Aber d

u jetzt in der Stadt deine Besuche machst, versprich mir, da?

ch nichts. ?Andere wol

er, das steht doch wohl im Reglement." – ?Reglement?" sagte der alte Buchhalter. ?Wir haben gar keins." Diederich war sprachlos; er schlo? sich mit S?tbier ins Kontor ein. ?Kein Reglement? Dann wundert mich allerdings gar nicht

fen, jun

nd er verlangte, da? man einfach all

?überhaupt w?ren wir gar nicht imstande, so

tsmann sein? Dann stellen w

Geld", sag

Schneid hineinbringen. Sie sollen sich wundern. Wenn S

junger Herr, war ich immer einig. Wir haben

merken Sie sich das. Ich bin

sammen, fast h?tte er dem Arbeiter Platz gemacht. Dafür rannte er ihn mit der Schulter beiseite, bevor der Mann ausweichen konnte. Schnaufend sah er der Arbeit des Holl?nders zu, dem Drehen der Walze, dem Schneiden der Messer, das den Stoff in Fasern zerteilte. Grinsten ihn die Leute, die die Maschine bedienten, nicht etwa von der Seite

meister!" Und als der Schwarzb?rtige eintrat: ?Sehen Sie sich die Schweinerei mal an! Die Walze ist viel zu tief a

r nicht, ob er unter seinem schwarzen Bart nicht feixte. Der Blick des Maschinenmeisters hatte etwas düster H?hni

itten werde, und da? es immer so gemacht worden sei. Die Arbeiter nickten mit den K?pfen, der Maschinenmeister stand gelassen dabei. Diederich

ie Tische gerammt, die Kn?pfe abschnitten. Aber Diederich, der die Heizungsrohre untersuchte, h?rte etwas Verd?chtiges. Er beugte sich hinter einen Haufen S?cke – und fuhr zurück, err?tet und mit zitterndem Schnurrbart. ?Nun h?rt alles auf!" schrie er, ?'rauskommen!" Ein [pg 118]junger Arbeiter kroch hervor. ?Das Frauenzimmer auch!" schrie Diederich. ?Wird's bald?" Und, als endlich das M?dchen sich zeigte, stemmte er die F?uste in die Hüften. Hier ging es ja heiter zu! Seine Fabrik war nicht nur eine Kneipe, sondern noch ganz was anderes! Er

rausforde

Da traf er den Maschinenmeister. ?Und ich werde sie durchf

Mann ruhig. Aber Diederich war nicht l?nger zu

htig! Sie tun Ihren Dienst nicht, sonst h

passer", warf der

unterstellten Leute an Zuchtlosigkeit gew?hnt. Sie

, sagte der Mann.

noch! Sie sind

9] ?Ja

mir. Sie sin

ors hinter sich geschlossen hatten. ?Junger Herr," sagte der Buchhalter, ?das geht nicht, der Mann ist ein Organisierter." – ?Deswegen soll er 'raus", erwiderte Diederich. S?tbier setzte auseinander, da? das nicht gehe, weil

ief Diederich. ?Samt und so

er seinem grünen Augenschirm mit einem dünnen L?cheln dem jung

k der Herr oder nicht? D

uchen dem Fischer gar nichts zu sagen, er geht uns nicht f

?umte sich

und bleibt? Der Herr Napoleon! Ich brauch' ihn nicht für Sonntag

sonst, er bemerkte gleichzeitig die krummen, mageren Beine des Menschen, seine knochigen Schultern mit den Armen, die vornüberhingen – und nun der Maschinenmeister mit den Leuten sprach, sah er seine s

Affen werden wir ein Bein stellen, verlassen Sie sich darauf! Napoleon! So ein Name ist allein schon eine Provokation. Aber er soll

elm-Stra?e hie?. Er wollte es auch; im entscheidenden Augenblick aber, wie auf eine Verabredung, die er vor sich selbst geheimgehalten h?tte, bog er dennoch in die Fleischhauergrube ein. Die zwei Stufen vor dem Hause des alten Herrn Buck waren abgewetzt von den Fü?en der ganzen Stadt und von den Vorg?ngern dieser [pg 121]Fü?e. D

t, man hatte mir Ihre Ankunft berichtet. W

ich Tr?nen in den A

en und Ihnen versichern, da? ich immer ganz – da? ich immer ganz – zu Ihren Diensten stehe", schlo? er, freudig wie e

Stadtverordneten werden Ihre Mitbürger Sie in kurzem w?hlen, das glaube ich Ihnen versprechen zu k?nnen, denn damit belohnen sie eine verdiente Familie. Und dann" – de

ort, ?ich sage nicht, da? sie in allen Teilen gut [pg 122]ist –" Er versenkte seinen wei?en Knebelbart in die seidene Ha

Ich bin selbstverst?nd

gegenüber gesessen, und besonders h?ufig damals, als er die Papiermühle errichtete. Dabei konnte ich ihm

, hat mein Vater mir erz?hlt, da? er den Bach, ohne de

err Buck erhob seinen wei?en Zeigefinger, er sah Diederich tief an, ?gewisse Leute und eine gewisse Partei manches

kleinen Schmunzeln: ?Sind Sie nicht, mein werter Herr Doktor, in einer ?hnlic

sagte er: ?Ich sehe so viel, da? der Umbau Ihnen nicht nur gro?e Kosten, sondern unter Umst?nden auch Schwierigkeiten [pg 123]mit der st?dtischen Baupoli

ein L?cheln der Genugtuung. ?Ich kann wohl dafür sorgen," sagte er, ?da? keine erschwerenden Umst?nde eintreten." Und auf Diederichs Danksagunge

ltete die H?nde. Seine Miene hatte sich entspannt, er wiegte den Kopf wi

Ich wei? noch," erlaubte er sich zu sagen, ?wie ich als kleiner Junge hi

etzt spielt er

bei den Offizieren. Er

on Ihrer praktischen Veranlagung.... Nun, er wird r

niales hat. Daher ist er mit nichts zufrieden, er wei? nic

" Der [pg 124]Alte sah aus dem Fenster. Die

ade durch seine Intelligenz. Schon früher, seine Aufs?tze. Und was er mir neulich übe

te Gott die

derich war t

mmen würde. Uns anderen ist

nk den Hohenzollern, das

eisen, einem eigenen Willen folgen k?nnen; und k?nnen wir's? Ihr w?hnt euch einig, weil die Pest der Knechtschaft sich verallgemei

aus dem Jenseits, nur stammeln: ?Ach

he Bildung, deren es weniger hat als alle anderen, bestimmt sei, nach [pg 125]seinem Aufschwung den M?chten der Vergangenheit anheimzufallen. Schon zu unserer Zeit gab es allzu viele, die unbekümmert um das Ganze, ihren Privatinteressen nachjagten und zufrieden waren, wenn sie in irgendeiner Gnadensonne sich w?rmend, den unedlen Bedürfnissen eines anspruchsvollen Genu?lebens genügen konnten. Seitdem sind sie Legion geworden, d

h etwas getan", sagte Died

tan, formell aber im Namen seines Herrn. Da waren wir Bürger von achtundvierzig ehrl

de verurteilt worden", sagte Di

tsche Einheit: sie war eine Gewissenspflicht, die eigene Schuld jedes einzelnen, für die er einstand. Nein! Wir huldigten keinem sogenannten Sch?pfer der deutschen Einheit. Als ich damals, besiegt und verraten, h

?nger schweigen dürfe. Er sagte: ?Das deutsche Volk ist eben, Gott sei Dank, nicht mehr das Volk der Denker und Dichter, e

tzt ging noch Wolfgang fort. Ich würde alles dahingeben, aber, junger Mann, wir so

e immer noch der m?chtigste Mann in der Stadt. D

ere Verwaltung bekommen. Wir werden n?mlich jeden Tag heftiger bedr?ngt von der Regierung und ihren junkerlichen Auftraggebern. Heute will man uns zwingen, den Gutsbesitzern, die uns kei

kann es wohl nicht sein, denn unser Kaiser

b sich, wiegte den Kopf – und dann zog er es vo

voll sein, als die Ihres Vaters mir war. Nach unserer Unterred

n schlug Diederich sich auf die Brust.

ns hier in die Stadt gesetzt worden ist. Der Magistrat unterh?lt nur die unumg?nglichen Bez

iederich, ehrl

tauchte aus einer staubigen Tiefe mit einem kleinen, fast quadratischen Buch auf. Er steckte es Diederich rasch zu, verstohlenen Glanz in sein

e Herr Buck, [pg 128]der zum Tode verurteilt worden war, ebensoviel Hochachtung und ein ?hnliches Grausen einfl??te wie der Polizist an der Ecke oder das Burggespenst. ?Werd' ich denn ewig so weich bleiben? Ein anderer h?tte sich nicht so behandeln lassen!" Auch konnte es peinliche Folgen haben, da? er zu so vielen kompromittierenden Reden geschwiegen oder nur matt wi

das E?zimmer geführt. Es war aus hellem Holz mit appetitlichen Bildern, zwischen denen der Bürgermeister und noch ein Herr beim zweiten Frühstück sa?en. Doktor Scheffelweis reichte Diederich seine wei?liche Hand hin und musterte ihn dabei über den Klemmer weg. Trotzdem wu?te man nie genau, ob er einen ansah, so un

stark jüdisch aus. Aber der Bürgermeister stellte vor: ?Herr Assessor Jadassohn, von

Diederich Porter ein und legte ihm Lachsschinken vor. ?Meine Frau und meine Schwiegermutt

brechen. ?Die beiden Damen kommen vor dem Mittagessen nicht zurück, denn meine Schwiegermutter ist beim Zahnarzt. Ich kenne das, es kostet Mühe mit ihr, und inzwischen geh?rt uns das Haus." Er holte einen Lik?r aus dem Büfett, rühmte ihn, lie? sich seine Güte von den G?sten best?tige

n?chster Nachbarschaft des Ihren, und so würde ich es durchaus begrei

er noch rechtzeitig, und er sagte: ?Tats?chlich habe ich mir erlaubt –. Das hei?t, natürlich war mein erster Weg zu Ih

it Nachdruck. ?Herr Buck ist der ?lteste unter unseren verdient

te. Da der Blick des Herrn durchaus ein Bekenntnis verlangte, brachte er etwas hervor von ?eingefleischtem Respekt" und führte sogar Kindheitserinnerungen an, die es entschuldigen sollten, da? er zuerst bei Herrn Buck gewesen war. Da

ssen F?llen dazu da, da?

verst?ndnisvollen Gel?chter. Der Bürgermeister sagt

anz besonders an ihm sch?tze. In meiner Stellung freilich bin ich gen?tigt, die Dinge

dieser Herr Buck und sein Genosse, der Reichstagsabgeordnete Kühlemann, nach ihrer Vergangenheit und Gesinnung einfach Umstürzler, und damit fertig. Ich mache aus meinem Herzen keine M?

hen. ?Meine Herren!" flehte er. ?Meine Herren! Wenn wir uns denn aussprechen sollen, so ist es

wiederholte Ja

Vertretern der Staatsregierung – wenn ich auch zu bedenken bitte, da? die ungew?hnliche

Jadassohn ein. Diederich erlaubte sich: ?Ich bin e

ten Wünschen der Regierung verschlie?t, darf allerdings nich

ich, ?k?nnte man in der halben Zeit fahren,

er war bleich und hielt hinter dem Klemmer die Lider ge

Beh?rden bekundete. Glauben Sie, bitte, da? es nicht mein Verschulden war, wenn an Seine Majest?t gelegentlich ihrer

ats war durchaus undeutsch

lten werden", verlangte Diederich.

ltnisse! Herr Doktor Jadassohn erinnert sich noch an unseren Streit mit der Regierung wegen des sozialdemokratischen Lehrers Rettich. Ich ko

die im sozialistischen Fahrwasser schwimmen, wie zum Beispiel der Schwiegersohn des Herrn Buck. Was seine Fabrik einbringt, daran beteiligt der Herr Lauer seine Arbeiter. Das ist unmoralisch!" Hier blitzte Diederich. ?Denn es untergr?bt die Ordnung, und ich stehe auf dem Standpunkt, in dieser harten Zeit haben wir Ordnung n?tiger als je, und darum brauchen wir ein festes Regiment, wie unser herrlicher junger Kaiser es führt. Ich erkl?re, da? ich in allem fest zu Seiner Majest?t stehe ..." Hier machten die beiden anderen Herren eine V

mmt eine

Deutsche!" Und Diederich noch lauter: ?Die aber, die es nicht sind, werden wir uns einmal n?her ansehen. Es wird sich zeigen, ob gewissen Familien die Stellung, die sie einneh

ete sich bla?. Vor Vergnügen platzte er aus: ?Und die Herren wi

ekamen sie aus der Volksküche. Daraufhin schenkte der Bürgermeister nochmals Schn?pse ein und reichte Zigarren. Er zweifelte pl?tzlich nich

hten wir drei uns schon jetzt

Klüsing in Gausenfeld lieferte das Papier für beide Bl?tter. Es schien Diederich nicht unm?glich, durch ihn, der in der ?Netziger Zeitung" Geld hatte, ihre Haltung zu beeinflussen. Er mu?te Angst bekommen, sonst das Kreisblatt zu verlieren. ?Denn es gibt ja noch eine Papierfabrik in Netzig", sagte der Bürgermeister und schmunzelte. Da trat das Zimmerm?dchen ein und verkündete, sie müsse nun den Tisch zum Mittagessen decken; die

ich natürlich einzig das Interesse der Stadt im Auge. Mir liegt es selbstverst?ndlich ganz fern, irgend etwas zu

u, den man kleiner werden sah ... Assessor Dr. Jadassohn hatte sich schon von dannen gemacht, Diederich vollführte formelle Verbeugungen, die unerwidert blieben, und eilte hinterdrein. Ihm war aber beklommen, er sah unruhig auf der Stra?e umher, h?rte nicht, was Jadassohn sagte, und pl?tzlich kehrte er um. Er mu?te mehrmals und heftig l?uten, denn drinnen war gro?er L?rm. Die Herrschaften standen noch am Fu?e der Treppe, auf der die Kinder sich schreiend umherstie?en, un

ts ...",

en zog er ihn beiseite, und er flüsterte bebend: ?Verehrter Herr Bürgermeister, es liegt mir daran,

wie von seiner eigenen, gut liberalen Gesinnung. Schon ward er abgerufen, und Die

st immer, wie der liebe Gott, mit den st?rksten Bataillonen. Heute wollte ich nur feststellen, wie weit er

mit Zurückhaltung, ?da? ich in der Netziger Bürg

fragte er. Und als Diederich sich erstaunt umwand

hn? Er war me

habe mit ih

g 137]schüttelten einander kraftvoll. ?Na dann!" ?Na also!

m Andenken. Es zeigte sich, da? auch Jadassohn die Februarkrawalle mitgemacht und damals die Macht verehren gelernt hatte, wie Diederich. ?Seine Majest?t hat einen Mut bewiesen," sagte der Assessor, ?da? einem schwindlig werden konnte. Mehrmals habe ich, wei? Gott, geglaubt –." Er stockte, sie

unger Kaiser die pers?nlichste Pers?nlichkeit, von erfreulicher Impulsivit?t und ein h?chst origineller Denker. Diederich glaubte dies auch schon festgestellt zu haben und nickte befriedigt. Er sagte sich, da? das ?u?ere eines Mensc

tte er gesagt, und so war es. In Netzig überwog leider noch die Partei, die gegen ihn war, aber das sollte sich ?ndern, und zwar – dies war Diederich klar – vermittels des Kriegervereins. Jadassohn, der ihm nicht angeh?rte, übernahm es gleichwohl, Diederich mit den leitenden Pers?nlichkeiten bekannt zu machen. Da war vor allem Pastor Zillich, ein Korpsbruder von Jada

innerungen m?chten diese

Wut, er stammelte: ?Am Dienen will solch ein Mensch uns hindern,

nicht mehr wahr"

en lassen? H?tten sie ihn wenigstens gek?pft!... D

e Jadassohn und ta

unterrichten, wes Geistes Kind er ist. Ich nehme Sie zum Zeugen, Herr Assessor! Wenn der alte Intrigant jemals behaupten sollte, da? ich sei

den Schutz, den er bei ihr genie?en sollte ... Unvermittelt warf er ein Buch auf den

n tut e

ngling, trübselig anzuschauen ... Stimmt, so waren die. Str?flinge versorgen und an den Grundlagen rütteln.

Verbindung haben wir Mannhaftigkeit und Idealismus

?Das ist etwas für meinen Freund Zillich. Jetzt hat

ck. Mein Ehrenwort, gn?diges Fr?ulein, Sie sind hier die erste, die ruhig Unter den Linden spazierengehen k?nnte, und kein Mensch würde merken, da? Sie aus Netzig sind." Darauf erfuhr er, da? sie wirklich einmal in Berlin gewesen war, und sogar bei Ronacher. Diederich zog hieraus Vorteil, er erinnerte sie an ein dort geh?rtes Couplet, das er ihr aber nur ins Ohr sagen k?nne. ?Unsre lieben sü?en Dam'n, zei

te habe ich vor dem Küster und drei alten Damen aus dem Jun

rtei den kirchlichen und religi?sen Dingen gegenüber einnimmt, mu? man sich über die drei alten

ager und meiner leiblichen Schwester Mann ist, kann ich den Herrn nur anflehen, ja, mit gerungenen H?nden an[pg 141]flehen, da? er von seinem Rachestrahl Gebrauch mache. Denn sonst würde er eines Tages gen?tigt sein, Pech und Schwefel auf ganz Netzig regnen zu lassen.

n Diederich schon wieder, im Schutz eines Sessels, sich K?thchen handgreiflich zu n?hern. ?Fr?ulein K?thchen," sagte er da

ie sich, H

?Machen Sie nic

cht besser als der Herr Assessor Jadassohn. Ihre Schwestern haben mir schon erz?hlt

. ?Aber Sie brauchen nicht zu denken, da? ich Ihnen irgendwas glau

le Folgerungen, die man aus dieser rein zuf?lligen Tatsach

. ?Die geniert das nicht,

habe sie Guste in Lackschuhen und lila Strümpfen gesehen

die Erbs

ntel und den Hut. Auf der Treppe war es schon dunkel. Da die beiden anderen vorangingen, konnte Diederich noch einmal K?thchens Hals überfallen. Sie sagte ersterbend: ?So mit dem Bart kitzeln tut keiner in Netzig" – was ihm zuerst schmeichelte

mit einer Kopfbewegung deutete er hinter sich. ?Die Herren wissen wohl, wie die Gasse hei?t, links vo

Jadassohn, denn der Pa

umsahen: ?Klein-Berlin ... Im Schatten meiner Kirche! Solch ein Haus! Und der Magistrat will mich nicht h?ren, er spottet meine

schnippisch. Ihm fiel auf, da? K?thchen Zillich gerade so wei?blond war und auch diese kleine, frech eingedrückte Nase hatte. Eigentlich war es gleich, ob die oder die. Guste freilich zeichnete sich durch eine handliche Breite

hatten sie nachtr

hinzu: ?Unsere Bethlehemstiftung für gef?hrdete Jungfrauen wartet noch immer auf die Zuwendungen d

rbene Onkel habe mit Zichorie noch viel mehr verdient, als man glaube. Er behauptete es so lange, bis der Assessor ihm verh

chtet sein. ?Fr?ulein Daimchen und ich sind n?mlich zusammen hier angekommen", sagte er versuchsweise. – ?Ach so", machte Jadassohn. ?Darf man etw

war ich in Berlin t?glich zusammen. E

Da man eben auf den Theaterplatz gelan

el der Sittenlosigkeit brüstet sich auf offenem Platz, und unsere S?hne und T?chter –" er zeigte nach

h über die ?Netziger Zeitung" entrüstete, die frohlockt hatte, weil in den Stücken der letzt

Herren zu grü?en, die eben das Haus der Loge betraten. Als sie die tief

, die den freimaurerischen Unfug noch mitmach

rt mich selbst das gef?hrlichste Sek

Mensch, der sich nicht entbl?det, seine Arbeiter a

sche sich in dieser Judengesellschaft zeigt: ein k?niglicher Landgerichtsrat Arm in Arm mit

richt immer recht bek?men. ?Sie halten zusammen und schmieden R?nke." Pastor Zillich murmelte sogar etwas von Orgien, die sie

ude der Regierung hinüber. Gleich daneben, vor dem Bezirkskommando, ging ein Wachtposten auf und ab. ?Da lacht einem doch das

an seinen Jungen vollbringe. Der ?lteste hatte zwar doch wieder Zucker gestohlen, dafür aber hatte er nachts nicht schlafen k?nnen, sondern seine Sünde Gott so laut gebeichtet, da? Klappsch es h?rte und ihn durchprügeln konnte. Von da kam das Gespr?ch auf die Be[pg 146]amten der Regierung, die Klappsch mit Frühstück versorgte und von denen er berichten konnte, wie sie am Sonntag die Kirchzeit verbrachten. Jadassohn machte sich Notizen, und glei

sch, ?soll so viel von der Affenverwandtschaft predigen,

hre", beteue

hatten. Auch dort standen die Kirchen leer, bis Seine Majest?t selbst eingegriffen hatte. ?Sorgen Sie dafür," hatte er einer Abordnung der st?dtischen Beh?rden gesagt, ?da? in Berlin Kirchen gebaut werden." Nun w

knochige Gesicht Napoleon Fischers, seines Maschinenmeisters, mit dem schwarzen [pg 147]Bart, durch den man die graue Haut sah, und er

o munter auf und ab gegangen war, stand jetzt unbeweglich vor seinem Schilderhaus. Der Helm hatte sich ihm verschoben, man sah, da? er bleich war, den Mund offen hatte und auf den Gefallenen hinstierte – indes er sein Gewehr beim Lauf hielt und es am Boden schleppen lie

n und ihm voraus ein M?dchen, dessen R

Der Soldat h

ch auf die Knie, sie rüttelte

it, mehrere M?nner stürzten vor, die F?uste geballt. Die Ansammlung war dichter geworden; zwischen den Wagen, die halten mu?ten, quoll Nachschub hervor; und in dem drohenden Gedr?nge [pg 148

e trat sonst auf den Liegenden. Er schrie vergebens gegen sie an, tanzte ihr

und eine Stimme drang heraus, eine furchtbare Ba?stimme, die jeder, auch wenn er s

gte Jadassohn

?Wer erlaubt sich hier vor meinem Hause L?r

t der

in sein Schilderhaus zurückgezogen hatte: so tie

st deine Pflicht getan. Er hat dich gereizt. Für deine T

waren verstummt, sogar das M?dc

sofort, sonst la

ten sich los, z?gerten – und gingen wieder ein Stück weiter, mi

hke, holen Sie

sich hinter ihre Ecke zurückgezogen hatten, sahen drüben auf der Treppe der Loge einige Herren stehen. Jetzt machte Doktor Heuteufel sich zwischen ihnen Platz. ?Ich bin Arzt", sagte er laut, ging rasch über die Stra?e und beugte sich zu dem Verwundeten. Er wendete ihn um, ?ffnete ihm die Weste und

kte. Er griff nach ihr. Aber sie stand schon wieder, sie sah auf das Gesicht des Toten nieder und sagte nur

?dchen ist abzuführen. Da ihr Geliebter den Posten gereizt hat, liegt Verdacht vor, da?

kl?re als Arzt, da? der Zustand des M?dchens [pg 150]seine Verhaftung nicht zul??t." Jemand sagte: ?Führen Sie doch auch

?Meine Herren ... Meine Herren, ich bin in der Lage –. Ich kenne diese Leute: jawohl, den Mann und das M?dchen. Doktor He?ling mein

inger Gottes", sagte er. Der Fabrikant Lauer hatte sich in seinem grauen Sp

?ling, da? der Mann sich zu Ausschreitungen hat hinrei?en lassen, weil die Ent

sagte Diederich, seinerseits entr

. ?Sind wir denn schon so weit," rief er, ?da? es nichts ?nd

schen war ein Sanit?ts[pg 151]wagen angelangt; der Tote ward vom Boden aufgenommen. Wie man ihn aber hineinschob, fuhr das M?dchen aus seiner Starrheit empor, stürzte sich über die Bahre, entri? sie, ehe man es sich versah, den M?nnern, da? sie niederfiel –

blick, bitte. Sie ?u?erten da vorhin, da? hier mit beh?rdlicher Billigung – ich nehme die Herren zu Zeugen, da? dies Ihr Ausdruck war – also mit be

ah ihn an. ?Mich m?chten Sie

in ihn bel?stigendes Individuum niederschie?t, vor wenigen Monaten, n?mlich im Fall Lück, von ma?gebender Stelle als korrekt und tapfer

esprochen habe ich bis jetzt nur meine Mi?billigun

nsah, wo der Erschossene gefallen war und wo ein [pg 152]wen

est. ?Es ist die deutsche Barttracht. Im übrigen lehne ich jede

h kampfbereit Jadassohn und Pastor Zillich: – da erschien im Eilschritt eine Abteilung Infanterie, sperrte die Stra?e ab, die ganz geleert war, und der Leutnant, der die Fü

rgen kommen nun Hauptmann, Major und Oberst dran, m

tig!" sagt

pel keinen Spa? verstanden hat? Ein Witz, ein gutmütiges Lachen nur, und er entwaffnet den Arbeiter, der ihn herausfordern m?chte,

iet zur M??igung. Da sagte Diederich, noch

der [pg 153]kaiserlichen Macht ist mit ei

", sagte Heuteufel. Und Died

auch me

h", sagte er, schnaufend vor innerer Bewegung, ?hat der Vorgang etwas direkt Gro?artiges, sozusagen Majest?tisches. Da? da einer, der frech wird, einfach abgeschossen w

es Gnaden ist", er

spiel bei dem Berliner Krawall, vorigen Februar, als Seine Majest?t sich mit so ph?nomenaler Kaltblütigkeit in den tobenden Aufruhr hinauswagten: na, ich sage nur –" Da die übrigen vor dem Ratskell

geschrien," schlo?

ich und versuchte zu blitzen. ?Ich ho

r unvorsichtig entgegnen, ward aber zu

h. Aber bezahlen wir unsere Armee f

ne Armee! Haben die Herren geh?rt?" Er lachte erhaben. ?Ic

angelangt, Lauer und seine Freunde sa?en schon. ?Na, setzen Sie sich nicht zu uns?" ward Diederich von Doktor Heuteufel gefragt. ?Schlie?lich sind wir wohl alle liberale M?nner." Da stellte Diederich fest: ?Liberal selbstverst?ndlich. Aber ich gehe

eine allgemeine Stille entstand. Mit dem Rausch des Erlebten stieg in Diederich der Plan empor, Sekt zu bestellen. Drüben ward geflüstert, dann rückte jemand sein

?Der Gerechte mu? viel leiden," sagte er. ?Sie wissen noch nicht, wie Heuteufel intrigant ist. Morgen erz?hlt er Gott wei? welche Greuel über uns." Da zuckte Diederich zusammen. Doktor Heuteufel war eingeweiht in jenen immerhin dunklen Punkt seines Lebens, als er vom Milit?r loszukommen wünschte! Er hatte ihm, in einem h?hnischen Br

and! Und als die K?pfe rot genug waren, verstiegen sich die Herren dazu, für das Bürgertum, das tats?chlich alle Leistungen liefere, auch die Führung im Staat zu verlangen. Herr Lauer wünschte zu wissen, was die herrschende Kas

e er noch ein Glas hinunter, dann stand er auf, trat wuchtig bis

e, ob Sie unter den Fürstenh?usern, die nach Ihrer pers?nliche

hig, beinahe freun

em, um zu seinem gro?en Schlag auszuholen. Unte

n brauche?" Triumphierend sagte Diederich dies, vollkommen sicher, da? nun sein Gegner sich verwirren,

och", sa

hm. Da brachte er hervor, es werde sich zeigen, welche Folgen diese ?u?erung für den Herrn Fabrikbesitzer haben werde, und zog sich in leidli

ie weitere Entwicklung von Bedeutung sein k?nnte." Und dann lie? er sich genau berichten. Diederich tat es mit Feuer;

te Jadassohn, der sich

or schien im Zweifel. ?Sie geben mir Ihr Ehrenwort, Herr Assessor," sagte er, ?da? das tats?chlich behauptet wurde?" W?hrend Jadassohn es ihm gab, trat der Bruder des Herrn Buck herbei, lang und elegant, l?chelte unbedeutend und bot dem Herrn Major für alles eine befriedigende Erkl?rung an. Aber der Major bedauerte; für eine solche ?u?erung g

hrt." Man scharrte mit den Fü?en, rückte die Stühle zurecht, pr?sentierte voreinander die Gl?ser, und dann durfte man trinken. Diederich bestellte sofort eine neue Flasche. Der Major leerte sein Glas, soof

Jadassohn, ?war zuletzt bei

st auf den Tisch fallen. Im selben Augenblick zog hinter seinem Rücken der Warenhausbesitzer Cohn tief den Hut und entfernte sich eilig. Der Bruder des Herrn Buck suchte zuerst noch die Toilette

ageblieben. Ich

ich h?hnisch nach Lauer und Doktor Heuteufel um, die ve

ld drankommen. Und sie kommen auch dran!" Diederich erkl?rte, da? er wegen der vorhin gefallenen ?u?erungen eine Anzeige gegen den Herrn Lauer bei der Staatsanwaltschaft erstatten werde. ?Und ich werde dafür sorgen," vers

vorzuschlagen, damit die nationalen Elemente eine Kr?ftigung erführen. Denn bis jetzt, das durfte man sich nicht verhehlen, überwogen auch dort die leidigen Demokraten. Man nahm, nach der Meinung des Majors, beh?rdlicherseits zu viel Rücksicht auf die in Netzig gegebenen Verh?ltnisse. Er selbst würde, wenn er zum Bezirkskommandanten ernannt worden w?re, den Herren Reserve

rn Regierungspr?sidenten von Wulckow bereits formelle Ve

tagswahlen. Da werden wir Gutgesinnten schw

er Major ingri

ndenzen im Lande noch so stark sein, wir sind st?rker, denn wir haben e

ra

r Netzig, die Forderung aufgestellt, da? die Bürger [pg 160]end

sch schlugen, Beifall riefen und einander zutranken. Der Major schrie: ?Zu uns Offizie

ich, ?hat er gesagt, wenn die Ki

ngst geleert, Lauer und Heuteufel waren ungesehen entkommen,

die Augen, aber dennoch blitzte er fürchterlich. ?Wir stehen im Zeichen des Verkehrs! Und so

sein will, ist ihm willkommen. Will das jemand vielleicht auf mich nicht mitbeziehen?"

er Mann sage ich es ihm laut ins Gesicht. Er wird mich noch mal bitter n?tig haben, wenn es losgeht. Ich denke

nkeln vergessen worden sei, darüber ?u?erte der kleine Greis die lebhaftesten Vermutungen. Früher hatte er sich in einer Gesellschaft befunden. ?Nu mu? ich wohl ? bi?chen eingeschlummert sein, und da sein die verdammten Lumichs mir ausgerückt." Der Schlaf hatte ihm vom Feuer der genossenen Getr?nke noch nichts genommen, er erinnerte, prahlerisch kreischend, den Major an ihre gemeinsamen Taten im eisernen Jahr. ?Die Franktir?hrs!" schrie er, und aus seinem faltigen, zahnlosen Munde rann Feuchtigkeit. ?Das war Sie eene Bande! Wie die Herren mich

? anschl?gscher Kopf. Wenn Sie die Treppe 'runterfallen, verfehlen Sie keene Stufe. Aber das Feuer damals an dem Haus, wo die Franktir?hrs drinne sa?en, das hat Kühnchen angelegt, da gibt's nischt. Ich hab' doch eene Kriegslist gebraucht und hab' mich totgestellt, da ham die dummen Luder nischt gemerkt. Und wie's ersc

brechen, er kicherte durchdringend,

ster und wollten ooch noch von uns, da? wir se auffangen sollten. Hibsch nich, aber dumm! Mit unsern Bajonetten hammer die kleenen Luder uffgefangen. Und dann die Damen!" Kühnchen hielt die gichtischen Finger gekrümmt wie um einen Gewehrkolben und sah dabei nach oben, als g?be es noch jemand aufzuspie?en. Seine Brillengl?ser funkelten, er l

ch: ?Jeden Sedang erz?hl' ich die Geschichte in ?dlen Worten meiner K

rung hatte noch keiner bemerkt, da? ein neuer Gast an den Tisch getreten war. Jadassohn sah pl?tzlich den bescheiden grauen Mann im Hohenzollernman

emde d

Redakteur der N

und blitzte. ?Verkommene Gymnasiasten,

r Redakteur l?ch

kennzeichnet", sagte Diede

ehenden Flaschen so sehr gesteigert worden war. Man verga? ihn sogleich wieder. Er wartete geduldig, bis jemand ihn fragte, wieso er denn mitten in der Nacht noch hier hereinschneie. ?Ich mu

rie Diederich. ?Sie saugen sich das

n zu, wie alle durcheinander ihm die Vorg?nge darstellten.

ng," sagte Di

n den Namen des Kaisers erw?hnten, wird es die Herren

Der Redakteur duckte sich und legte die Hand auf die

ragte Diederich. Nothgroschen stellte beteuernd die Hand vor sich hin. ?Er ist vom Kaiser selbst zur

kennt sich zum positiven Christentum." Pastor Zillich frohlockte so heftig, da? sich Schluckauf einstellte. ?Das ist was für Heuteufel! Endlich kriegt so ein frecher Wissenschaftler, huck, was ihm geh?rt. An die Offenbarungsfrage machen sie sich heran. Die

zte umher. Nothgroschen krümmte die Schultern. ?Na, und Kaiser Wilhelm der Gro?e!" fuhr Diederich fort. ?Von dem bitte

hlossen. An den Tisch geklammert, stemmte er sich von seinem Stuhl empor. ?Aber unser herrlicher junger Kaiser?" fragte er drohend.

da? er auch ei

d ange

Seine Majest?t von unserem Beschlu?

isterte Annahme!" und fiel auf seinen Sitz zurück. Kühnchen und Jadassohn machten sich

zu Netzig versamme

g", forderte Dieder

national gesi

d christlich", erg?

irklich?" fragte Nothgroschen, leise fl

Diederic

tern! Ich soll Ihnen das wohl handgreifli

er ruhig und sagte: ?Prost!" Dagegen schrie der Major, als sollte er platzen. ?Wir sind

ndem Bekenntnis einer geoffenbarten Religion. Wir beteuern unseren tiefsten Abscheu vor dem Umsturz in jeder Gestalt und sehen in der heute bei uns in Netzig erfolgten mutigen Tat eines Po

n noch etwas zu bemerken?" Nothgroschen r?usperte sich. ?Nu

. Der Redakteur hatte sich Mut getrunken, er sc

en, meine Herren. Ich hab' mir sogar schon i

al

issen wir, ob auch d

st?ndlich!

nker und – hihi – impulsiv ist. Er l??t sich nicht gern vorgreifen. Wenn ich in der Zeitung schreiben

schreibe anderthalb Spalten Stimmung an jedem hohen Kirchenfest. Der Posten a

iederich ergriff ihn. ?Sind wir nationale M?nner?" Und er unterschrieb wuchtig

elegrap

man brach auf. Nothgroschen war auf einmal voll ausschweifender Hoffnun

och mal sehen, ob ich noch lange

von Blutb?dern in den Stra?en von Netzig. Jadassohn kr?hte: ?Erlaubt sich vielleicht jemand einen Zweifel an meiner Ka

?ude ward Pastor Zillich, der den schw?chsten Magen hatte, von einem Unglück betroffen. Indes die anderen ihm seine Lage zu erleichtern suchten, klingelte Diederich den Beamten heraus und gab das Telegramm auf. Als der Beamte es gelesen hatte, betrachtete er Diederich z?gernd – aber Diederich blitzte ihn so furchtbar an, da? er zurückschrak und seine Pflicht tat. Diederich inzwischen fuhr ohne Zweck fort, zu blitzen und steinern dazustehen: in der Haltung des Kaisers, wenn

9]allein in die Lutherstra?e. Vor dem Walhalla-Theater war der Redakteur nicht mehr weiter zu bringen, mitten in der Nacht wollte er das ?elektrische Wunder" sehen, eine Dame, die dort Feuer sprühen sollte. Diederich mu?te ihm ernstlich vorhalten, da? dies nicht die Stunde für solche Frivolit?ten sei. übrigens verga? Nothgros

s der Tasche. ?Der Nachttelegraphist ist ein alter Bekannter von mir, er hat es mir anvertraut. über dies

versprach, sagte Diederich, o

neren Feind bewiesenen Mut spreche ich Dir meine kaiserliche Anerkennung aus und ernenne Dich zum Gefreiten.... überzeugen Sie sich" – und Diederich reichte dem Redakteur das Papier hin

melte Nothgroschen. ?Sie haben

g

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