Der Untertan
entin beim n?chsten Fest der ?Harmonie" aufführen lie?. Emmi und Magda sollten Rollen bekommen. Freudeger?tet kehrten sie heim: Frau von Wulckow war überaus gn?dig gewesen; eigenh?ndig hatte sie ihne
, fand er sch?n genug. Das Wohnzimmer lag voll von B?ndern und künstlichen Blumen, die M?
. ?Auf Wulckows verzichten wir, aber zum Harmonieball gehen wir gerade." Diederich fragte: [pg 264]?Wollen Sie den ersten Eindruck des Prozesses nicht lieber vorübergehen lassen?" Er sah sie teilnehmend an. ?Liebes Fr?ulein Guste, wir sind so alte Bekannte, ich darf Sie wohl darauf hinweisen, da? Ihre Verbindung mit den Bucks Ihnen jetzt in der Gesellschaft nicht gerade nützt." – Guste zuckte mit den Augen, man sah, sie hatte sich das schon selbst gedacht. Magda bemerkte: ?Gott sei Dank, mit meinem Kien
. ?Nein so was! Und der Krach, den sie macht! Und die Hitze hier!" Diederich, mit seiner Wirkung noch nicht zufrieden, fand einen Grund, um die Arbeiter anzudonnern; und wie Napoleon Fischer dazu[pg 265]kam, war nur er schuld! Beide schrien gegen den L?rm der Maschine an, Guste verstand nichts; aber Diederichs geheime Angst sah in dem dünnen Bart des Maschinenmeisters immer das gewisse Grinsen, das an seine Mitwisserschaft in der Angelegenheit des Holl?nders erinnerte und die offene Verleugnung jeder Autorit?t war. Je heftiger Diederich sich geb?rdete, desto ruhiger ward der andere. Diese Ruhe war Aufruhr! Schnaufend u
und lebte, damit die Bogen flogen ... Guste g?hnte – indes Diederich erkl?rte, da? diese Weiber, die im Akkord arbeiteten, sich sch?ndliche Nachl?ssigkeiten zuschulden kommen lie?en. Er wollte schon dazwischenfahren, weil ein Bogen mitflog, woran eine Ecke fehlte. Aber Guste sagte pl?tzlich mit einer Art von Trotz: ?Sie brauchen sich übrigens nicht einzubilden, da? K?thchen Zillich sich für Sie besonders interessiert ... Wenigstens nicht mehr als für gewisse andere Leute", setzte sie hinzu; und auf seine verwirrte Frage, was sie denn meine, l?chelte sie blo? anzüglich. ?Ich mu? Sie doch bitten", wiederholte er. Darauf nahm Guste ihre g?nnerhafte Miene an. ?Ich sage es nur
t. Diederich jagte die Arbeiterinnen empor, die trotz der Betriebsordnung sich auf den S?cken ausruhten. Mehrere, kaum, da? die Arbeit fortgelegt war, strickten schon, andere a?en. ?Das k?nnte euch passen", schnaubte er. ?W?rme schinden auf meine Kosten! Raus!" Sie standen langsam auf, ohne ein Wort, ohne Widerstand in der Miene; und vorbei an der fremden Dame, nach der alle dumpf neugierig den Kopf wandten, trabten sie in ihren M?nnerschuhen hinaus, schwerf?llig wie eine Herde und umgeben von dem Du
etwas anderes. Diederich sah es; erregt lachte er auf. ?Wie der es eilig hat mit Ihnen! Wissen Sie auch, wofür er Sie ansieht? Für einen Kochtopf mit Wurst und Kohl, und ich soll ihn umrühren!" – ?Jetzt lügen Sie", sagte Guste vernichtend; aber Diederich war im Zuge. ?Ihm ist n?mlich nicht genug Wurst und Kohl drin. – Anfangs hat er natürlich auch gedacht, Sie h?tten eine Million geerbt. Aber für fünfzigtausend Mark ist solch ein feiner Mann nicht zu haben." Da kochte Guste auf. Diederich fuhr zurück, so gef?hrlich sah es aus. ?Fünfzigtausend! Ihnen ist gewi? nicht wohl? Wie komme ich dazu, da? ich mir das mu? sagen lassen! Wo ich bare dreihundertfünfzigtausend auf der Bank zu liegen hab', in richtiggehenden Papier
iter und ein M?dchen ertappt, wie sie gerade: Sie verstehen. Natürlich sind beide geflogen; und am Abend, jawohl, am selben Abend –" er hob den Zeigefinger, in seinen Augen entstand ein Schauder h?herer Dinge – ?haben sie den Kerl totgeschossen, und das M?dchen ist verrückt geworden." Guste sprang auf. ?War das –? Ach Gott, das war der Arbeiter, der den Wachtposten gereizt hat ...? Also hinter den S?cken haben sie –?" Ihre Augen gingen über die S?cke, als suchte sie
erich be[pg 270]wegte die Hand, um auszudrücken, da? er seinen Mi?griff zugebe. Aber Guste schrie auf: ?Und wie ich aussehe! Soll ich so vielleicht durch die Stadt gehen?" Er erschrak aufs neue und lachte ratlos. Sie stampfte auf. ?Haben Sie denn keine Bürste?" Gehorsam machte er sich auf den Weg; Guste rief ihm nach: ?Da? gef?lligst Ihre Schwestern nichts merken! Sonst reden morgen die Leute von mir!" Er ging nur bis an das Kontor. Wie er zurückkehrte, sa? Guste wieder auf dem Sack, da
ne Papierfabrik sehe ich mir so bald nicht wieder an." Er sp?hte ihr unter den Hut. ?Wer wei?", sagte er. ?Denn da? Sie Ihren Buck lieben, d
fert hat." Guste sah ihn von unten an. ?Sie sind sch?n dumm", sagte sie. Er erwiderte mit überzeugung: ?Nein! Sondern ich bin ein Ehrenmann!" Darauf hob sie nur die Schultern. Langsam zog sie den linken Handschuh aus und legte sich den Brillanten auf den kleinen Finger. ?Er mu? als Ring gefa?t werden!" rief sie aus, wie erleuchtet, betrachtete versunken ihre Hand und seufzte. ?Na, sollen ihn andere Leute finden!" – und unvermutet warf sie den Knopf zurück in die Lumpen. ?Sind Sie verrückt?" Diederich bückte sich, sah ihn nicht gleich und lie? sich schnaufend auf die Knie. In der Hast warf er alles durcheinander. ?Gott sei Dank!" Er hielt ihr den Brillanten hin; aber Guste nahm ihn nicht. ?Ich g?nne ihn dem Arbeiter, der ihn morgen zuerst sieht. Der steckt i
ieu ... Aber Sie sehen aus! Wenigstens müssen Sie sich die Krawatte binden." Im Sprechen tat sie es schon selbst. Er fühlte ihre warmen H?nde unter seinem Kinn; ihre feuchten, dicken Lippen bewegten sich ganz nahe. Ihm ward hei?, er hielt den Atem zurück. ?So", machte Guste und brach ernstlich auf. ?Ich drehe nur das Gas ab", rief er ihr nac
t. Es war eine Zeit voll Unruhe und Drang. Man quoll über von Hoffnungen, Aussichten, Pl?nen; in jeden Tag, der anfing, h?tte man das alles auf einmal ergie?en wollen; und wenn er aus war, war er leer geblieben. Ein Trieb nach Bewegung erfa?te Diederich. Mehrmals vers?umte er den Stammtisch und ging spazieren, ohne Ziel und ins Freie, was sonst nicht vorkam. Er kehrte dem Mittelpunkt der Stadt den Rücken, stapfte mit dem Schritt eines von Tatkraft schweren Mannes die abendlich leere Meisestra?e zu Ende, durchma? die lange G?bbelchenstra?e, mit den vorst?dtischen Gasth?usern, bei denen Fuhrleute ein- o
d tat es nur z?gernd, denn es w?re ihm nicht lieb gewesen, wenn jemand ihn auf diesem Wege überrascht h?tte. Aber es lie? ihn nicht: die gro?e Papierfabrik zog ihn an wie ein verbotenes Paradies, er mu?te ihr auf einige Schritte nahekommen, sie umkreisen, über ihre Mauer schnüffeln ... Eines Abends ward Diederich aus dieser T?tigkeit aufgeschreckt du
zum Sprechen an, aber sie redete weiter, immer hastiger. Nein, die Kinder wohnten eigentlich nicht hier, aber ihre Eltern verkehrten [pg 275]in der Schenke, und die Eltern durften nichts wissen von der Sonntagsschule, denn sie waren Sozialdemokraten ... Sie faselte; und Diederich, der zuerst nur an sein eigenes schlechtes Gewissen gedacht hatte, ward darauf hingewiesen, da? K?thchen in einer noch viel verd?chtigeren Lage sei. Er ersparte es sich also, seine Anwesenheit im ?Grünen Engel" zu erkl?ren, und schlug einfach vor, dann k?nne man in der Gaststube auf die Kinder warten. K?thchen weigerte sich angstvoll, irgend etwas zu verzehren, aber Diederich bestellte aus eigener Machtvollkommenheit auch für sie Bier. ?Prost!" sagte er, und in seiner Miene lag die ironische Erinnerung daran, da? sie bei ihrer letzten Zusammenkunft i
doch einfach. Fr?ulein Zillich sucht hie
", erg?nzte [pg 276]Jadassohn schneidend;
sung zu ringen. Jadassohn schien nicht unbekannt mit K?thchens anderem Gesicht. Die beiden fuhren fort, Doppelsinnigkeiten auszutauschen, bis Diederich sich gegen K?thchen entrüstete. ?Heute lernt man Sie aber gründlich kennen!" rief er und schlug auf den Tisch. Sofort hatte K?thchen ihr Damengesicht zurück. ?Was meinen Sie eigentlich, Herr Doktor?" Jadassohn erg?nzte: ?Ich nehme an, da? Sie der Ehre der Dame nicht zu nahe treten wollen!" – ?
eine Sünderin." K?thchen suchte, fand aber keine mehr. ?Also bleibt es bei dem Schaf", entschied sie, und man zog ab, K?thchen in der Mitte eingeh?ngt. Ruckweise und in weitem Bogen schwenkten alle drei sich durch die schlecht beleuchtete G?bbelchenstra?e dahin, wobei sie ein Kirchenlied sangen, das K?thchen angestimmt hatte. An einer Ecke erkl?rte sie,
, hier etwas mi?zuvers
ür eine n?here Verbindung in Aussicht genommen zu sein, dieser Vorfall würde mich
und ganz zu würdigen." Darauf schlugen die Herren die Abs?tz
er Sache gezogen hatte. Er empfand eine [pg 278]gewisse Achtung und Sympathie für Jadassohn. Auch er selbst würde so gehandelt haben! Unter M?nnern verst?ndigte man sich. Aber so ein Weib! K?thchens anderes Gesicht, die Pfarrerstochter, der unvermutet das entfesselte Weib ins Gesicht gestiegen w
inlich. Auch Guste Daimchen! Die hatte schon einmal davon angefangen. Er mu?te sich die Stirn trocknen. Magda sagte: ?Wenn du vielleicht ernste Absichten gehabt hast bei K?thchen, uns hast du ja nicht gefragt", worauf Diederich, um sein Ansehen zu verteidigen, dem Tisch einen Sto? gab, da? alle aufkreischten. Er verbitte sich derartige Zumutungen, schrie er. Es gebe hoffentlich noch anst?ndige M?dchen. Frau He?ling bat zitternd: ?Du brauchst ja nur deine Schwestern anzusehen, mein lieber [pg 279]Sohn." Und Diederich sah sie wirklich an; er blinzelte, und er überlegte zum erstenmal, nicht ohne Bangen, was diese beiden weiblichen Wesen, die seine Schwestern waren, bisher wohl mit ihrem L
umm; aber begreiflich ist es ja, wenn m
enn K?thchen sich mit irgendeinem Kienast begnü
hen für sich zu haben, bl?hte ei
ihren Klatsch?" Emp?rt lie? sie sich in der Ecke nieder und begann zu lesen. Magda hob nur die Schultern – indes Diederich angstvoll und vergeblich nach einem übergang suchte, um zu frag
ensogut wie ihr das Recht, unsere Individualit?t auszuleben! Die
use nicht h?ren", sagte er ernst, und er blitzt
eine niemals heiraten wird;" – sie streichelte ihn tr?stend. Er versetzte mit Nachdruck:
n." Unter seinem gebieterischen Blick schwatzte sie angstvoll weiter. ?Zum Beispiel Daimchen. Gott, nun er ist tot, und es kann ihm gleich sein, aber seinerzeit hat ma
Geschichte!" Wogegen Diederich donnernd dem Weiberklatsch Einhalt gebot. ?Wenn wir deinen M?nnerklatsch angeh?rt haben!" riefen die Schwestern und suchten ihn fortzudr?ngen von dem Ofenschirm.
in der Familie Daimchen die Erbonk
Gustes Erbschaft. ?Sie
fragte Emmi. ?Kommt d
: ?Ich kann doch nichts dafür, mein lieber Sohn. Ich dachte schon l?ngst nicht mehr an die alte Geschichte, und es ist ja auch nicht sicher. Kein lebender Mensch wei? mehr etwas." Aus ihrem Buch heraus warf Emmi dazwischen: ?Der alte Herr Buck wird wohl wissen, wo er jetzt das Geld für seinen Sohn holt." Und in das Tischtuch hinein, das sie faltete, sagte Magda: ?Es soll manches vorkommen." Da hob Diederich die Arme, als habe er die Absicht, den Himmel
ner Weile verlor seine Haltung an H?rte; Bedenken kamen. Sein Eingreifen würde immerhin bewirken, da? die ganze Stadt mit den Fingern auf Guste Daimchen zeigte. Kein Mann, der halbwegs Komment hatte, heiratete solch ein M?dchen noch. Diederichs eigenstes Empfinden sagte es ihm, seine eingewurzelte Erziehung zur Mannhaftigkeit und zum Idealismus. Schade! Schade um Gustes dreihundertfünfzigtausend Mark, die nun herrenlos und ohne Best
rühstück begab er sich alsdann so ger?uschlos, da? nebenan im Wohnzimmer das Gespr?ch nicht gest?rt ward. Gerade erging sich die Hausschneiderin in Anspielungen auf einen Skandal, der bestimmt sei, alles Dagewesene in den Schatten zu stellen. Die Schwestern schienen ganz ahnungslos, und als endlich Namen fielen, zeigten sie sich entsetzt und ungl?ubig. Frau He?ling beklagte es am lautesten, da? Fr?ulein Gehritz so etwas auch nur denken k?nne. Die Schneiderin beteuerte dagegen, in der ganzen
Stahlwalze ergriffen worden war. Er troff von schwarzem Blut, Diederich lie? sofort nach [pg 284]dem st?dtischen Krankenhaus telephonieren. Inzwischen, so übel der Anblick des Armes ihm machte, blieb er selbst dabei, w?hrend der Person ein Notverband angelegt ward. Sie sah zu, leise wimmernd und mit Augen, weich im Entsetzen, wie ein junges Tier, das getroffen ist. Diederichs menschenfreundliche Fragen nach ihren h?uslichen Verh?ltnissen verstand
da? ich zahlen mu?? Die Schutzvorrichtung an der Maschine halten Sie doch wohl für genügend?" Und da der Maschinenmeister di
latt über seine Arbeiterfreundlichkeit aufgekl?rt. Ich lasse mich freilich nicht wegen Majest?tsbeleidigung einsperren und mache dadurch meine Arbeiter brotlos; ich suche mir praktischere Mittel aus, um meine soziale Gesi
fzig", sagte N
egen. Soll sie zw?lf Wochen liegen
cher, von unten. ?Sie kann Schadenersatz ve
lt war. Diederich zog sie hervor. ?Nun setzen Sie die Leute von meinem hochherzigen Entschlu? in Kenntnis! Das pa?t Ihnen wohl nicht in den Kram? Die
nicht eben sch?n," fuhr er fort, ?wenn jemand seinen Sohn ausgerechnet das M?dchen heiraten l?
ers Gesicht began
cht die Arbeiter gegen die st?dtischen Beh?rden aufhetzen, weil ein Magistratsrat etwas getan hat, was ihm keiner beweisen kann." Seine Faust schlug entrüstet dur
neigte sich n?her zu dem anderen hin. ?Na,
fen, und auf ihrer Fl?che l
e er den Teufel. ?Nein!" rief er, ?und abermals nein! Meine über
esicht gesehen. ?Die Wahrheit mu? ans Licht!" kreischte Napoleon Fischer. ?Dafür werden wir Proletari
ich, ?das Geld biete ich Ihnen dafür, da? mein Name in der Sache nicht genannt w
cht. Wir nicht. Wer uns mit Agitationss
ro?er Politiker sind. Und darum, wegen des M?dchens, ich meine die verunglückte Arbeiterin –. Ich
in gro?er Politiker bin ... Ich will von dem Schadenersatz weiter nicht re
en", erg?nzte Diederich. ?Si
Napoleon Fischer. ?M
da? die proletarische Politik ihre Vorzüge habe. E
ht wieder zu früh zu kommen, wie beim Proze? Lauer. Die ganze Wirkung der Pers?nlichkeit ging zum Teufel, wenn man zu früh da war. Als sie endlich gingen, entschuldigte Inge Tietz sich nochmals bei Frau He?ling, da? sie ihr den Platz im Wagen wegnehme. Nochmals sagte Frau He?ling: ?Ach Gott, es ist gern geschehen.
sagte ruhig: ?Das müssen sie wohl. Sonst geben sie ja zu, da? es wahr ist." – ?Wennschon", erkl?rte Emmi. ?Ich finde, da? das ihre Sache ist. Ich rege
rich fluchte; denn es begann zu regnen, die Ballschuhe wurden na?; auch standen vor dem Festlokal Proleten, die feindselig gafften. H?tte man nicht, als der ganze Stadtteil h?her gelegt wurde, auch dieses Gerümpel niederrei?en k?nnen? Das historische Harmoniehaus hatte erhalten werden sollen – als ob die Stadt nicht die Mittel gehabt h?tte, in zentraler Lage ein modernes, erstklassiges Gesellschaftsgeb?ude zu bauen. In dem alten Kasten roch es ja nach Moder! Und gleich beim Eingang kicherten immer die Damen, weil eine Statue der Fr
chtzeitig, Fr?ulein He?ling, gehen Sie nur und kleiden sich um." Ach ja! Emmi und Magda hatten erst im zweiten Akt zu tun. Auch Diederich hatte den Kopf verloren. Indes die Schwestern mit Inge Tietz, die ihnen helfen sollte, durch die Nebenr?ume nach der Garderobe eilten, stellte er sich der Pr?sidentin vor und blieb ratlos stehen. ?Jetzt dürfen Sie nicht hinein, es würde st?ren", sagte sie. Diederich stammelte Entschuldigungen, und dann rollte er die Augen, wobei er zwischen den gemalten Ranken
el sieht, glaubt man einen Reifrock anzuhaben" – worauf Diederich, immer ratloser, ihr H?ngekleid ansah. Die entbl??ten Sch
ah sich mit einem L?cheln belohnt für seine kühne Schmeichelei. Nicht jeder würde Frau vo
inerzeit nicht für eine wirklich vornehme Gesellschaft gebaut worden is
einem Kratzfu?. ?Aber heute k?nnen sich zweife
len Sie, er sitzt im Vorstand der Harmonie und hat den Leuten die künstlerische Bedeutung meines Werkes erst zum Verst?ndnis gebracht." Indes Diederich den Major unschwer wiedererkannte, denn er hatte sich gar nicht ver?ndert, erl?uterte die Dichterin ihm mit fliegender Gel?ufigkeit die Vorg?nge. Das junge Bauernm?dchen, mit dem Kunze sich unterhielt, war seine natürliche Tochter, also ei
" fragte Diederich, bevor er es bedach
ter. Wir hatten sonst niemand für die Rolle;
ur auf" – und da kam aus der Kulisse Assessor Jadassohn. Welch eine überraschung! Er hatte ganz neue Bügelfalten und trug in seinem imposant geschweiften Cutaway eine riesenhafte Plastronkrawatte mit einem roten Funkelstein von entsprechendem Umfang. Aber so sehr der Stein auch funkelte, Jadassohns Ohren überstrahlten ihn. Da sein Kopf frisch geschoren und sehr platt w
e Diederich mi
ie denn m
ber ich sehe sch
onnen, die H?lfte seiner ihm von Gott verliehenen Besitztümer an die Nichte abzutreten. Er verlangte gebieterisch, da?
Diederich. ?Sie ist doch seine Sch
tern machen will. Er arbeitet eben für das ganze Geschlecht, mag auch der e
okratische Gesichtspunkt kam auch ihm selbst zustatten, wenn er keine
lckow ihn angstvoll am Arm: im Publikum entstanden Ger?usche, es scharrte, schnupfte sich
ja, mehrere wandten sich nach der Tür um, hinter der Frau von Wulckow bebte, und zischten. Vielleicht geschah es nur, weil die Tür kreischte – aber die Dichterin fuhr zurück, sie verlor den Zwicker und tastete in hilflosem Entsetzen durch die Luft, [pg 293]bis Diederich ihn ihr zurückbrachte. Er versuchte, sie zu tr?s
auch mit?" fragte D
rs Sprezius: der arme Verwandte, wissen Sie, den der alte Graf seiner Tochter zum Mann geben
Diederich. ?Es liegt in
hen, er ist ei
in, den h?tten Sie nicht mitspielen lassen sollen", sagte Diederich
kow sagte nie
Bühne so wirken würden. Glauben S
uf das Herz. ?Ein Stück wie die ?heimlich
Theater doch wohl auf die k
haben auch viel Einflu?" – und Diede
lckow rief
r?fin dient dort als Stubenm?dchen. Dann ist da ein Klavierlehrer, kein feiner Mensch, eine der T?chter hat er sogar gekü?t
?tigte, es sei
lehrer hat küssen lassen, verlobt sich auf einem Ball mit einem Leutnant
die H?nde vor, ganz erregt durch so viele Verwickl
l?chelte lei
? man es nicht mehr. Es geht so geheimnisvoll zu im G
viele Dichter in Ih
?chenwerda gewonnen h?tte, wer wei?, ob ich die ?heimliche Gr?fin' g
te Diederich einen Kratzfu?, un
ng fallen", sagte Frau von
. Die Tür ward von drinnen ge?ffnet. Dort hinten rollte nochmals der Vorhang hinauf, und da der junge Sprezius und die Wulckowsche Nichte hervorkamen, ward der Beifall lebhafter. Pl?tzlich schnellte aus der Kulisse Jadassohn, pflanzte sich vor die beiden und machte Miene, den Erfolg einzuh
ng mit Guste Daimchen auf Diederich zu. ?Haben Sie geh?rt?" fragte er. ?Jadassohn soll eine Amtshandlung vornehmen und seine Ohren konfiszieren." Diederich sagte mi?billigend: ?Ich mache keine Witze, wenn es jemandem schlecht geht." Und dabei überwachte er eifrig die Blicke, die Buck und seine Begleiterin trafen. Alle Mienen lebten auf, we
m Schlitzaugen. ?Dort sprechen sie a
stammelte
nd wer es aufgebrach
Sie denn?" fragte Guste. Buck, der durch die Seit
, da? der Bürgermeister zwar einerseits ein guter Ehemann ist, abe
d Diederic
Wie kann jemand sich solch
ache zu sein, denn die Frau Bürgermeister hat die beiden überrascht
sellschaft" werde ihr Haus künftig nur noch von au?en sehen, und mehrere Damen schlossen sich ihrem Vorsatz an, trotz Abraten des Warenhausbesitzers Herrn [pg 297]Cohn, der bis auf weiteres alles in Zweifel zog, weil eine derartige sittliche Entgleisung bei einem bew?hrten alten Liberalen wie dem Herrn Buck ganz ausgeschlossen erscheine. Professor Kühnchen war vielmehr der Meinung, da? ein zu weit gehender Radikalismus auch die Moral gef?hrde. Selbst Doktor Heuteufel, der doch die Sonntagsfeiern für freie Menschen veranstaltete, machte die Bemerku
was es hie?, sich über die ?ffentliche Moral hinwegzusetzen. Mochte ihr zugebilligt werden, da? sie vielleicht get?uscht und schlecht beeinflu?t sei: Frau Oberinspektor Daimchen aber, die wu?te doch wohl Bescheid, und sie war gewarnt! Die Schwiegermutter des B
nes Schwagers ?ffentlich vor Gericht auszubreiten, nur um von sich reden zu machen! Doktor Heuteufel, den es noch immer dr?ngte, seine eigene Haltung im Proze? nachtr?glich zu verbessern, erkl?rte: ?Das ist kein Verteidiger, das ist ein Kom?diant!" Und als Diederich zu bedenken gab, Buck habe nun einmal gewisse, wenn auch anfechtbare überzeugunge
damals wohl dort, statt der Papierfabrik Gausenfeld, geblüht hatte, tanzten ihm helle Kinder entgegen, warfen einen Kranz über ihn und wollten ihn damit umherdrehen. Der Widerschein von rosigen kleinen Wolken fiel auf sein glückliches Gesicht. So glücklich l?chelte in diesem Augenblick auch der alte Buck, lie? sich von den M?dchen hin und her ziehen und war von ihnen gefangen, wie in einem lebenden Kranz. Seine Sorglosigkeit war unbegreiflich, sie war aufreizend. Hatte er schon sein Gewissen bis zu dem Grade abgestumpft, da? er seine natürliche Tochter –: ?Unsere T?chter sind eben doch keine natürlichen Kinder", sagte Frau Warenhausbesitzer Cohn. ?Meine Sidonie mit Guste Daimchen Arm in Arm!"... Buck und seine jungen Freundinnen merkten gar nicht, da? sie sich am Ende eines leeren
tin. Freilich, Guste war keine heimliche Gr?fin; in einer Dichtung konnte man, der Pr?sidentin zu gefallen, mit solchen Zust?n
mal galt es nicht irgendeinem Lauer, es galt dem alten Herrn Buck, der ehrwürdigsten Figur aus Diederichs Kindertagen, dem gro?en Mann der Stadt, der Verk?rperung ihres Bürgersinnes, dem zum Tode Verurteilten von Achtundvierzig! Im eigenen Herzen fühlte Diederich ein Str?uben gegen sein Unterfangen. Auch schien es Wahnwitz; ein Streich wie dieser zerschmetterte den Alten noch l?ngst nicht. Kam es aber heraus, wer der Urheber war, dann mu?te Diederich darauf gefa?t sein, da? alle sich gegen ihn wendeten ... Gleichwohl blieb e
heiser vor Aufregung. Die Frau aber mit ihrer grellen kleinen Stimme blieb dabei, die Bucks seien nun einmal die feinsten Leute hier, und noch gestern habe Milli Buck ihr ein fabelhaftes Schnittmuster gegeben. Mit versteckten Püffen trieb jede ihn nach ihrer Seite; er gab ihnen abwechselnd recht, seine blassen Bartkotelettes flohen nach links und nach rechts, und er hatte Augen wie ein Hase. Die Vorüberge
agende Herzlichkeit einzugehen, die Doktor Scheffelweis so se
nicht berechtigt, Sie im unklaren
oktor Scheffelw
en. ?Ich wei? doch schon. Es ist die fatale Geschichte mit unserem allverehrten – ich wol
cht l?nger t?uschen, Herr Bürger
, ich mu? do
zur Verfügung, He
besser abzuwenden als durch Flehen! Er war in Diederichs Hand; die Spiegelgale
nschlag", sagte Diederich sachlich.
Bürgermeiste
werden gegen Sie gerichtet. Kein Mensch würde sie gla
weis war sichtlich kleiner geworden. Er wollte Diederich anse
sohn. Ich habe Sie schon damals darauf vorbereitet, da? ein neuer Geist in die Stadt einziehen werde. Die s
effelweis
als ich ein besonderer Verehrer [pg 303]Seiner Majest?t bin. Unser herrli
ers?nlichkeit", erg?
in meiner Stellung, die nach beiden Seiten blickt, kann Ih
e die Feinde Seiner Majes
den Weg gelegt. Ich habe
icht b
ens im s
gesagt: wer nicht für mich ist, ist wider mich! Unsere Bürger sollen endlich aus dem Sch
die Augen nieder. Um so gebiet
inzeln. Zum Sprechen brachte er es nicht; Diederichs Erscheinung, blitzend, gestr?ubt und blond gedunsen, verschlug ihm die Rede. In fliegender Verwirrung dacht
Der Bürgermeister war l?nger als er, aber Diederich sah auf ihn hinunter, als h?tte er gethront. ?N?chstens haben wir Stadtverordnetenwahlen: da kommt es nun ganz auf Sie an", ?u?erte er gn?dig
h bin ganz Ihrer Meinung," flüsterte er beflissen, ?Fr
erleben, da? die Gutgesinnten den abscheulichen Verleumdungen nicht mehr widersprechen?" Eine Pause, in der Doktor Scheffelweis zitterte; dann
anst?ndige
orn, mein junger Freund. Die Stadt ist noch nicht
pl?tzlich zurück und machte einen
Sie wohl hinausgeworfen?" – worauf Doktor Scheffelweis bleich mitlachte. Aber Diederich sah sich heftig besorgt nach der Saaltür um, [pg 305]die noch offen stand. Er trat vor Wulckow hin, so da? der Pr?sident
lt. ?Ihre Anerkennung, Herr Pr
iner warmblütigen, schalkhaften Gewaltsamkeit waren: – glotzte, bis Diederich schnaufte. Dieser Erfolg schien Wulckow zu befriedigen. Er bürstete vor dem Spiegel seinen Bart, zerdrückte ihn aber sogleich wieder auf dem Frackhemd, weil er de
tt, Ott
rau entgegen. ?Dachte mir schon, wenn es zum Klappen ko
beiden anderen Herrn gewandt plauderte sie gel?ufig, wenn auch bebend.
im voraus gewonnen ist." Und er verneigte sich ritt
des ersten Aktes hier drau?en Gesellschaft geleistet. Er ha
elnd ihm und seiner Frau dankerfüllte Kratzfü?e machte, setzte
tellt habe, da? man hier eine kleine Tür nach dem Saal ?ffnen kann. So erfreut man sich der von
h kaufen." Er zog Doktor Scheffelweis am Ohr und setzte hinzu: ?In der Sache mit dem st
atte Magda He?ling Klavierstunde, und der Lehrer, ein dunkellockiger Virtuose, kü?te sie feurig, was sie nicht übel zu vermer
doch, da? der Klavierlehre
befremdet: ?Ganz so lag
der Tür erschien Frau He?ling oder eine Dame, die ihr ?hnlich sah. Emmi kam au
iesmal nicht 'rausreden. Wenn er damals den st?dtischen Arbeitsnac
hrie, sie denke nicht daran, den Menschen zu heiraten, daf
din?rer bringen. Es
er Emmi recht, die erkl?rte, der Skandal müsse sogleich aus der Welt geschafft werden, und die das Dienstm?dchen hereinrief. Aber wie
el von Ihren sozialen Pflichten. Die Lan
um; die Dichterin wisperte angstv
trat in die Tür. ?Nun s
wandte sich wieder d
iter in Ihrem miserablen Arbeitsnachweis – und dabei vermitteln Sie auch für die Landwirtschaft. Wohin steuern Sie also? Nach der Koalition der Landarbeiter. Sehe
e Nichte ins Publikum, denn die Fab
r. Wenn die Leute mir auch eine Ausstattung versprechen, für Geld m?gen ander
ortwischen, die der Edelsinn der Gr?fin ihnen hatte entquellen lasse
als Dienstm?dchen eine
enn Wulckow grollte: ?Dafür, da? es weniger Arbeitslose
ihm mit einem Kratzfu? zu danken. Aber auch die D
selbst gerührt, ?die St
t. Da Magda und Emmi das Klavier und die Türen zuschlugen, erg
da? der von selbst geht." Wulckow sagte: ?Dann sorgen Sie nur dafür, da? an[pg 30
h halte mich vorl?ufig noch zurück, Herr Pr?s
ah er Diederich durchdringend an. ?Sie m?cht
hen K?rperschaften haben zu wenig Mitglieder,
Sie machen, wenn
a? der Arbeitsna
Wulckow, ?als n
nicht dulden, liebe Magda, da? dieses M?dchen, wenn es auc
hauer vor Spannung beben. Die Dichterin bemerkte es selbst. ?Die Erfindung ist aber auch meine starke Seite", sagte sie zu Diederich, der tats
würde freudiger einen Geis
hen. Freudig begrü?en k?nne
inen glatten Strich ziehen zwis
t, ich bin zu allem bereit. Aber mit dem Strich ist nicht geholfen, denn bei uns hier b
f er sich eine Wurst vom Büfett langte. Diede
ht von selbst kommen, müss
it?" sagt
ichte ihrerseits
e Gr?fin bin, er, der demselben
erich. ?Jetzt bin ich wirklic
Dichterin. ?Sie erkennen einander
iederich behielt den Mund offen. Im Publikum bewirkte das ungebildete Betragen der Fabrikantenfamilie die freudigste Stimmung. Die T?
ist fein 'rau
ie nicht l?nger auf ihrem Stuhl. Sie wagte sich halb heraus aus dem Büfettzimmer; sofort wandten viele sich nach ihr um, mit neugieri
die Schlacht
agte ihr Gatte. ?Na, also, Doktor, wie wol
aufs Herz. ?Netzig wird kaisertreu, dafür bür
, sagte
stklassig bezeichnen m?chte: jawohl, erstklassig", wiederholte er und
. ?Die pers?nlichste Pers?nlichkeit", b
wischen auf den Boden, in der Haltung eines sorgenvollen Menschenfressers.
na, ich will Ihnen mal was sagen. Ich
streckten die K?pfe vor, sie wis
h mit mir auf der Jagd, bei me
rverein hatte er eine Rede Seiner Majest?t wiedergegeben, – und hatte er [pg 312]sie nur wiedergegeben? Darin kam ausdrücklich vor: ?Ich r?
n sie die Milit?rvorlage nicht schlucken, ist Schlu?"; – und Wulck
or Scheffelweis war erbleicht. ?Dann sind schon wieder Reichstagswahlen? Und ich war so froh, da? wir unseren bew?hrten A
neter sein, Herr Bürgermeister!" ?Was dann?" fragte Wulckow. Diederich wu?te es nicht. Glücklicherweise entstand im Saal ein Zwischenfall; Stühle wurden gerückt, und jemand lie? sich die
Diederich. Doktor Scheffelweis meinte: ?Nierensteine führen wohl schlie?lich zur Aufl?
ederich ri? [pg 313]die Augen auf. Er n?he
Test
ist d
?rte Doktor Scheffelweis wichtig. ?Wahrschein
tungsvoll. ?Einen nationaleren Zweck
iederich anerkennend zu. ?
Bürgermeister, und er beteuerte: ?Ich w?r
u machen", beha
tte und stellte sich drohend in die Tür. Aber selbst dieses konnte die Heiterkeit nicht mehr aufhalten. Magda hatte zu der Gr?fin gesagt: ?Spute dich, du dumme Landpomeranze, da? der Herr Leutnant den Kaffee kriegt." Eine andere Stimme verbesserte ?Tee", Magda wiederholte ?Kaffee", die andere blieb bei ihrer Meinung und Magda auch. Das Publiku
er", sagte Wulckow – und
utsam: ?Wenn man einander verst
rk zu widmen. Mochte der Bürgermeister inzwischen seine Freunde verr
, erkl?rte Diederich. ?Ich werd
Von seiten der Leute aber ist es wahrhaftig eine unertr?gliche Arroganz und U
fentlichen Leben." Denn er dachte an die allgemeinen Hochgefühle damals nach seinem Zusammensto? mit dem Majest?tsbe
em L?cheln, das wie aus Wolken
erich, des Augenblicks bewu?t, drückte kühn die Lippen darauf, mit einem Kratzfu?. Er legte
wu?ten nun, da? sie einander bestimmt waren, und schw?rmten gemeinsam von künftigem Glanz, wenn sie unter goldener Decke mit andere
tbehre hier doch sehr den Hof. Wenn man, wie ic
der Gro?en erschütterte ihn so sehr, da? er strammstand. ?Frau Gr?fin!" sagte er,
kandidieren werde, und da? die Freisinnigen den Doktor Heuteufel aufstellen wollten. Er war mit Wulckow dari
ndlich wieder, le
t wahr, es wird alles gu
, schr?nkte die Vertraulichkeit des Gefühls schon
e leidige Geldfrage! Es ist wohl unm?glich, d
junge Graf, also Jadassohn, seinen Vater entmündigen lie?e. Im dritten Akt, den Sie noch sehen werden, droht er dem Leutnant damit in einer Szene, die mir, glaube ich, gelun
riffe, die sich unserem Urteil entziehen. Und dem der Gerich
t ganz korrekterweise auf die heimliche G
ag
s die h?heren M?chte, lieber Herr Doktor, denen wir –" ihre Stim
imliche Gr?fin auch ohne Geld heiraten sollen, es würde Diederich tief befriedigt hab
um so w?rmeren Beifall dem Dienstm?dchen und dem Leutnant, die, es lie? sich leider vorau
lend!" seufzten Frau H
ulckow, am Ende seiner Berat
er Bande noch
richs Schulter fallen. ?Na, Doktorchen, h
die Hand zum Ku? hin, und Diederich entfernte sich beglückt. Wulckow selb
thgroschen diktierte er ausführlich, was er von der Dichterin wu?te, denn Nothgroschen mu?te fort, die Zeitung sollte in Druck gehen. ?Wenn Sie aber Bl?dsinn schreiben, Sie Zeilenschinder, schlag' ich Ihnen Ihren Wisch um die Ohren!" – worauf Nothgroschen dankte und sich empfahl. Professor Kühnchen seinerseits, der gehorcht hatte, ergriff Diederich bei einem Knopf und kreischte: ?Sie, mein Bester! Eens h?tten Se nu aber u
vor Frau von Wulckow den Boden scharrte und ihr das Ergebnis seiner vergleichenden Forschung vortrug. Freilich, ein Fiasko, wie er es erlitt, hatte auch Diederich nicht vorausgesehen. Die Dichterin sagte eiskalt: ?
, und den habe ich nun dramatisiert. Meine Sch?pfungen sind s?mtlich Originalarbeiten.
Ton eines geringsch?tzigen Erbarmens, an Nothgroschen, der mit seiner gef?hrlichen Inform
icht machte einer nach dem anderen sich an den Alten heran und wollte es nicht gewesen sein. So gro? war, noch nach schweren Erschütterungen, die [pg 319]Macht des Bestehenden, von alters her Anerkannten! Diederich selbst fand es angezeigt, nicht in auff?lliger Weise hinter der Mehrheit zu
ieder Tr?nen heraufsteigen. Er gab ihm die Hand hin, freute sich, da? der Herr Buck sie ein wenig l?nger in der seinen behielt, und stammelt
sen, sondern es mir eingestehen. Sie sind jung und handeln wohl unter den Antrieben, den
den Proze?, der dem Schwiegersohn des Alten die bürgerliche Ehre gekostet hatte; und
on Furcht ergriffen, dies m?chte zu weit führen, sich aufs Leugnen verlegte. Er wisse selbst nicht –. Man komme i
die seidene Halsbinde. Als er ihn wieder hervo
doch nicht gekauft", sagte der Herr Buc
es", und sah schon seine heiml
ch k?nnte mir denken, da? Sie Ihr Grundstück zu verkaufen wünschen und nur auf eine gewisse Gelegenheit warten – die
besten Freundes!" Gleichzeitig aber kam ihm die Erleuchtung, was e
ck. Mein v?terliches Erb
Hand. ?Ich bin kein Versucher",
dachte D
i mitwirken. Uneigennützigen Gemeinsinn, lieber He?ling, lassen wir uns nicht entg
tand
neter werden, so haben
h eben das Ehrenamt an, um das Diederich seinen Schwiegersohn gebracht hatte. Sollte man nun ausspucken ode
nsinn schl?gt Brücken von jung und alt und
chen in Reifr?cken zu und zugleich auch einer seiner Nichten und Meta Harnisch, die vorübergingen. Als er das Gesicht dem alten Bürgermeister zuwendete, der zwischen
llich? Nein, unter uns kann es keine ernstliche Entfremdung geben, wir sind einander seit langem verpflich
hatte sich, nach seiner Gewohnheit, einen übergang gemacht von den Gesch?ften
mmer sagten: Tee, Kaffee, Kaffee, Tee." Guste behauptete: ?Das n?chste Mal schreibt Wolfgang ein viel sch?neres Stück, und ich spiele mit." Da machte Inge sich los, sie bekam eine s
nnen, wandte sich schleunig zum alte
Tor. Don Antonio Manrique, grausamer Reitergeneral, der du im Drei?igj?hrigen Krieg unser armes Netzig gebrandschatzt hast: wenn nun nicht die Riekestra?
ten ein stilles Kichern. Er
chkeit mit unserem
wisperte: ?Was meinen Sie, werden die beiden zueinander kommen? Das wissen nicht viele mehr. Ich wei? es noch." Er sah sich um, ob niemand ihn beachte, und pl?tzlich ?ff[pg 323]nete er eine kleine Tür, die man nie gefunden haben würde. Die Sch?ferin auf der Tür bewegte sich dem Liebenden entgegen. Noch ein wenig, und hinter der Tür im Dunkeln mu?te sie ihm wohl in de
ja noch dauerte, solange ihr Gatte in der Vogtei sa?. Wo er mit Drehungen des K?rpers, die nicht unbefangen wirkten, hindurchkam, ward geflüstert, und jeder, den er begrü?te, lugte verstohlen nach dem alten Herrn Buck. Fritzsche sah wohl, da? er in der Sache etwas tun müsse; er gab sich einen Ruck und ging los. Der A
rr Landgerichtsra
n. ?Sch?neres Wetter war dort unten
in erkl?rt haben würde. Er repr?sentierte das alte Ansehen, er allein für die zerfallende Familie, für das Gefolge, das schon ausblieb. In diesem Augenblick gewann er, statt so vieles Verlorenen, manche Sympathien ... Diederich h?rte ihn noch sagen, f?rmlich und klar: ?Ich habe es durchgesetzt, da? unser moder
e ?Heimliche Gr?fin" ge?u?ert habe. Diederich dachte nach, und er mu?te
t laut. ?Was denken Sie über den grünen Engel?" Sie erwiderte noch lauter: ?Der grüne Engel? Sind Sie das?" Und sie lachte ihm ins Gesicht. ?Si
iederich erschrak. Glücklicherw
ch von [pg 325]unserem kleinen Ausflug erz?h
r auch noch Jadassohn da." Da er sah, da? es sie traf, setzte er hinzu: ?Das
aus, da? Diederich den Entschlu? fa?te, mit allen Mitteln einzuschreiten. Sie befanden sich bei der Pflanzengr
ging hin und tastete an der Wand umher. Nu
Zimmer. Da hatte sie einen Sto? und war ganz drinnen. Diederich war
ersetzte ihn vollends au?er sich. ?Jawohl," keuchte er, ?jetzt kommt was." Bei jedem Strich Boden, den er gewann, wiederholte er: ?Jetzt kommt was. Bin ich noch ein Schaf? Aha, wenn man denkt, ein M?dc
hr Gesicht, von der Anstrengung wie geschwollen, war nach der Tür gerichtet. Er wandte den Kopf: da stand Guste Daimchen. Sie starrte entgeistert her, K?thche
er!" sagte sie a
ich, ratlos und so emp?rt, da? ihr Blick sich mit feuchtem Glanz füllte. Er versicherte: ?Fr?ulein Guste, es handelt
noch n?her rückte. Diederich seinerseits ergriff die Gelegenheit, gab seiner Hal
ste; und K?thchen: ?Du hast gar nichts ge
?thchen gewann sichtlich die Oberhand. Sie warf den Kopf zurück und sagte: ?Von d
beunruhigt. ?Ich?" fragte si
h pl?tzlich – indes Diederic
selbst wissen. Mir
nichts", sagte
te K?thchen und rümpfte die Nase. Guste verlor die Ged
ohl besser, wenn wir jetzt das Lokal
zen Abend merke ich schon, da? sie mich anglotzen
u es. Sei froh, da? sie dich nicht hinausw
Halbbruder ... W
rief sie entsetzt. über K?thchens Mienen breitete sich ein L?cheln des Genusses aus. Diederich seinerseits wehrte beteuernd ab
n Geld wollen wir überhaupt
zlich fiel sie vornüber auf das Sofa und wimmerte.
sagte K?thchen,
Guste, Sie wollen doch nicht, da? [pg 328]die Leute kommen." Er suchte na
ing zum Angriff über. ?Du – du bist überhaupt eine feine Nummer",
er glaubt keiner mehr was. Von mir
ch dir wenigstens
mein w
blo? n
sich so sehr glichen; und die Büsten nach vorn, die Schultern hinauf, die Arme in die Hüften gestemmt, sahen sie aus,
, sonst komm' ich früher und erz?hl' allen, da? nicht du, sonder
hchen, pl?tzlich selbst ernüchtert, hinzu: ?Nun ja, das bin
lich zur Tür. über Gustes Schul[pg 329]ter geneigt, sagte Diederich leise: ?Ihr Verlobter l??t Sie aber lange allein." – ?Ach der", erwiderte sie. Er senkte das Gesicht noch ein wenig und drückte es auf ihre Schulter. Sie hielt ganz still. ?Schade", sagte er und zog sich so unerwartet zurück, da? Guste aus
mkeit die Tür wieder an, sie kehrt
r hat wieder angefangen –
gte Guste; u
itzen wir i
ng; er rückte sogar das Sofa fort. Da k
hat der Herr Buck den ganzen Stra?enzug verlegt. Er soll es noch e
sich einen Ruck und wollte auch hinüber. Sie blieb aber h?ngen. Diederich fing sie auf. Auch K?thchen h?ngte sich an ihn. Er zwinkerte beiden zu. ?Also was machen
ich. ?Kinder! In dem Spiegel seh'
ganz s
nz bekr
n den Umrissen verschlungener Herzen standen, auf eingeritzten Vasen, Amoretten und sogar über Gr?bern. ?Auf der Urne hier unten
en." Er zeichnete drei Herzen, versah sie mit einer Inschrift und lie? die M?dchen das Werk ent
inen Schreckensruf aus.
icher Kopf!... K?thchen war schon bei der Tür. ?Kommen
der Wand gel?st, man konnte ihn noch weit
in, die drau?en übe
enn die Sch?ferin sa? da und weinte. Auf der Rücks
ch wies auf einen erleuchteten Spalt
ich hat", [pg 331]bemerkte er und ging vora
ar nichts h
hmütig: ?Ich
sal der heimlichen Gr?fin, die nun also doch den Klavierlehrer geheiratet hatte. Frau Harnisch, Frau Cohn, die Schwiegermutter des Bürgermeisters, alle hatten verweinte Augen; Jadassohn, der, schon abgeschminkt, Lorbeeren einzusammeln kam, ward von den Damen nicht
dernd brauchten Si
n dorthin, wo die Regierungspr?sidentin unter lebhafter Anerkennung seiner Verdienste um ihr Werk sich vom Major Kunze verabschiedete. Kaum aber da? sie Jadassohn erblickte, drehte sie einfach den Rücken. Jadassohn blieb am Bo
weiht hatte? ?Ich sage es ja", ?u?erte er nur, ganz leise; aber man glaubte einen grauenvollen Aufschrei zu h?ren ... Dann kam er in Bewegung, tanzte am Fleck umh
e hinzu: ?Das ganze Gesicht brauche
rschrak. ?Kann man das?" fragte er unsicher. Jadassohn ging schon, unter zynisch
e H?lfte ihres Umfanges herunterbringe. ?Wozu gleich das Ganze weg?" sagte Heuteufel. ?Die H?lfte k?nnen Sie ruhig behalten." Jad
ie kleine Rolle gehabt, aber sei froh, wenn du überhaupt mal was vorstellst. Sieh Magda an!" Denn Magda schmiegte sich gef?llig an ihn, sie schien bereit, das Glück der einigen Familie so lange spazieren zu führen, als er es irgend wünschte. ?Kleine," sagte er mit z?rtlicher Achtung, ?du hast Erfolg gehabt. Aber ich kann dir versichern, ich auch." Er gab ihr sogar Schmeicheleien. ?Du siehst heute sü? aus. Für Kienast bist du fast zu schade." Als dann noch die Regierungspr?sidentin, schon im Fortgehen, ihnen gn?dig zuwinkte, b
. Diederich runzelte die Brau
Magda blinzelte von unte
mein Kind, jetz
t sie nachher doch
an mu? wissen, was man
ohl Rücksicht auf ihren Vater. Guste Daimchen blieb sitzen ... Diederich machte einen Gang durch die Seitenzimmer, wo ?ltere Herren Karten spielten, bekam eine lange Nase von K?thchen Zillich, die
rich. ?Haben Sie auch schon Ih
phlegmatisch, da? Diederich Zweifel kamen, ob seine Erlebnisse mi
überhaupt nicht",
Damals vor Gericht, w?hrend Ihres gro?en
erweise ein mi?lungener, meine Person und mein Wirken vor der breites
Und ich habe es doch so gut gesagt." Er bewegte den Kopf und l?chelte, grübleris
h sein Urteil [pg 335]festgestellt, da? Ihre Vorwürfe sich nicht allein gegen mich, sonder
so eingehend wie ich, hat sich mit Ihnen überhaupt noch niemand besch?ftigt ... Jetzt kann ich es Ihnen sagen: Ihre Rolle vo
überzeugung. Freilich, für Sie ist der repr
e zu der Beobachtung ... Wenn ich morgen nicht die Waschfrau zu verteidigen h?tte, die bei
en Sie allerdings k
ste ein, und Diederich err?tete, denn er hatte bei Bucks Frage an sie gedacht. Buck sagte tr?umerisch: ?Inzwischen würde mein Topf mit Wurst und Kohl mir überkochen, und es ist doch
sich, ihr einen [pg 336]Stuhl zu holen; aber in Wirklichkeit w?re er lieber mit Buck allein gew
?artig zueinander, blo?
nen setzte. ?Eigentlich – sooft ich mich von Ihrem Herrn Br?utigam trenne, hab' ich Wut auf ihn; beim n?chsten Wiedersehen abe
k, weich l?chelnd, ?würde er es m
andere Sorgen; sie war erbl
was, Wolfgang. Wette
flüsterte er beschw?rend: ?Sie werden doch keine Dummheiten machen?" Sie lachte wegwerfend. ?Doktor He?ling hat Angst! Er findet die Geschichte zu gemein
d dann verzog er den Mund. ?Wenn
, wenn
glauben, mu? es bei ihnen wohl all
cht fett", entschied Guste. Diederich gl
ber über die Meinung seiner Mitmenschen
Und Diederich: ?Dies ist eine harte Zeit. Wer sich nicht wehrt,
a Harnisch, weil sie schlie?lich hat müssen den Mund auftun. Er war überhaupt der einzige, der mich hat
ck drehte immerfort sein Glas und spiege
einen herausgreifen, ohne besondere Auswahl, weil doch alle so ziemlich gleich d
er war pl?tzlich ganz heiser – ?wenn ich den einen am Kragen h?tte, von dem ich wü?te, er zettelt alles an, er fa?t in [pg 338]seiner Person zusammen, was an allen h??lich und schlecht ist: ihn am Kragen h?tte, der das Gesamtbild w?re alles Unmenschlichen, alles Untermenschlichen –." Diederich, wei? wie sein Frackhemd,
in ich leider gew?
it ihr seht, wir
ieder hin. ?Sie sind doch nur ei
htsrat Fritzsche war da, er verbeugte sich vor ihr und auch vor Buck. Ob der Herr Rechtsanwalt gestatte, da? er mit dem Fr?ulein Braut den Kotillon tanze.
m Herrn begegnet, der mit Ihrer Schwester, mein Bester, eine Vergnügungsreise gemacht hat, und dann holt er einem die Braut vom Tisch we
r?ulein Daimchen zu ehelichen? [pg 339]Ich hielt die Sache für – nicht sehr sens
diese Wirkung. ?Wenn Sie
vorgeschrittenen Tendenzen der moralfreien Epoche ein. Wir machen Betr
poren anlegen", v
ro
nung sind nicht zeitgem??. Mit" – er blies durch die Nase – ?mit Geist ist heute nich
nationale Tat hat abgehaust, im Lauf von hundert Jahren. Was wir erleben und noch erl
res erwartet, als da? Sie das H
er gelebt werden. Früher, mag sein, in der dunkeln Periode der Geschichte, die euch noch nicht kannte. Jetzt aber se
harten Zeit", best?t
die ihr unterlagen, für überwindbar gehalten worden ist, sonst h?tten sie nicht die Revolution gemacht. Wo ist, in den R?umen der Geschichte, die wir seelisch noch betreten k?nnen, die Zeit, die sich in Permanenz erkl?rt und aufgetrumpft h?tte vor der Ewigkeit
Volk auf den W?nden. Warum scheinen sie so heiter? Was gibt ihnen das Recht auf Blumenwege, leichten Schritt und Harmonie? Ah! Ihr Freunde!" über die Tanzenden hinweg schwenkte Buck sein Glas. ?Ihr Freu
nten zwischen den Amtspersonen und Sch?ferinnen rosig l?chelt, als Schleife über der Brust tr?gt? Die Farben sind verblichen; ihr denkt wohl, es sind [pg 341]die euren? Es ist aber die franz
mand h?re. ?Sie sind ja besoffen," murmelte er; und um die Situation zu retten, rief
an zu denken, da? seitd
... Aber seid ihr eurem Bismarck etwa gefolgt, solange er im Recht war? Ihr habt euch zerren lassen, ihr habt mit ihm im Konflikt gelebt. Erst jetzt, da ihr über ihn hinaus sein solltet, h?n
leibt die wirksamste Kur! Macht geht vor Recht!" Der Kopf schwoll i
. Die einzige reale Macht ist heute der Friede! Spielt euch die Kom?die der Gewalt vor! Prahlt ge
eine Majest?t hat gesagt: Lieber lassen wir unsere gesamten achtzehn
?hem Schwung; und noch wilder: ?Nicht Parlamen
d berufen, mich in erster Linie vor dem
rischen Schar zu w
te von Me
– nicht wert, den Nam
: ?Verwandte und Brü
nhaften Rausches zu verschaffen. Sogar die Kartenspieler streckten die K?pfe herein; und alle bestaunten Diederich und seinen Partner, die auf
, und der is
r im Reich, keinen
sehr unang
n überschl
he Hum
einde der g?ttlic
t werden bis auf d
e flog gege
hmette
... Pantoffeln!..
gen. Er machte sich steif und wiederholte drohend: ?Herrliche Tage!" Sie ri? das Tuch herunter, starrte ihn angstvoll an und holte seine Schwestern. Auch Buck sah ein, da? es angezeigt sei, aufzubrechen. Unauff?l
hmette
unter und in den
utungen zu machen, da wu?te er schon wieder, um was es sich handelte. ?Hab' ich das wirklich gemacht? Na ja, ich gebe zu, es waren Damen dabei. Es gibt verschiedene Arten, sich a
, wei?er Krawatte und Zylinder; dann überreichte er dem Kutscher die von Magda aufgesetzte Liste und fuhr los. überall verlangte er nach den Damen; manche schreckte e
er Mann, bei Damen ... Loyal
ie? sich aufseufzend zum Essen n
en Aufgabe. Diederich lie? Napoleon Fisc
e Sie hier und nicht in meinem Bureau, weil den Herrn S?tbier unse
erichs ersten Wink griff er sogleich in die Zigarrenkiste; er schlug sogar das Bein über. Diederich war weit weniger sicher; er schnauf
dneter werden," erkl?rte er,
von unten zu. ?Ich Sie auch", sagte er. ?D
e mal! Ich war auf
ich begriff, da? in Wahlsachen weniger leicht mit ihm zu reden sein werde als über eine geschundene Arbeiterin. [pg 345]?N?mlich, Herr Doktor," begann Napoleon, ?den
er seine Leute sind vielleicht nicht alle so vertrauensselig, da? sie mich w?hlen, wenn ich
rkl?rte Napoleon. ?Weil ich n?mlich schon l?ngst 'n Auge auf Herrn D
inge, so sehr wa
und so, das war alles ganz sch?n, als Reklame. Aber für einen
Als er vom ?nationalen Rummel" sprach, wollte Diederi
vor dem nationalen Rummel. Bessere Gesch?fte sind allemal damit zu machen als mit
Diederich. Die Bundesgenossen lachten vor
chaftshaus, bei dessen Bau die Partei von der Stadt zu unterstützen war! [pg 346]... Diede
erde. Darauf erkl?rte er barsch die Unterredung für beendet und nahm dem Maschinenmeister die Bierflasche aus der Hand. Aber Napoleon Fischer zwinkerte. überhaupt dürfe der Herr Doktor froh sein, da? er mit ihm und nicht mit dem Parteibudiker Rille verhandele. Denn Rille, der für seine eigene Wahl agitiere, w?re zu dem Kompromi? nicht zu haben gewesen. Und in d
t, denn es war wahr, sie hatten Dreck verscharrt. Der Holl?nder! Die geschundene Arbeiterin! Eine Vertraulichkeit zog die andere nach sich: jetzt waren Diederich und sein Prolet [pg 347]nicht nur im Betrieb aufeinander angewiesen, sondern auch politisch. Am liebsten h?tte Diederich mit dem Parteibudiker Rill
r He?ling als Mensch, Bürger und Politiker den W?hlern empfahl, ward gleich darunter, wenn auch in kleinerem Druck, die Aufstellung des Arbeiters Fischer scharf beanstandet. Die sozialdemokratische Partei verfügte, man mu?te es leider zugeben, über genug selbst?n
von der Partei, die ihn aufstellte, nur die H?lfte der Stimmen, aber ihn retteten die Genossen. Die beiden Gew?hlten wurden gemeinsam in die Versammlung eingeführt. Bürgermeister Doktor Scheffelweis
im ?Grünen Engel" hatte Diederich die Wahrnehmung gemacht. So wandte er sich denn mit Nachdruck gegen die finanztechnischen Bedenken des Magistratsvertreters. Eine Forderung der Kulturehre dürfe kleinlichen Rücksichten nicht weichen. ?Deutschtum hei?t Kultur!" rief Diederich aus. ?Meine Herren
derich begegnete dem Grinsen Napoleon Fi
?Ich kann nicht besser schlie?en. Seine
r He?ling trage in die Stadtverordnetenversammlung den Geist des übelsten Byzantinismus, wohingegen die ?Netziger Zeitung" seine Rede als die erfrischende Tat eines unbefangenen Patrioten bezeichnete. Da? es sich aber um einen wahrhaft bedeutsamen Vorgang handelte, ward erst klar, als es im ?Berliner Lokal-Anzeiger" stand. Das Blatt Seiner Majest?t war über das mutige Auftreten des Netziger Stadtverordneten Do
drei sich in den ?u?ersten Winkel zurück; Fr?ulein Klappsch ward, kaum da? sie das Bier gebracht hatte, hinausgeschickt; und Klappsch selbst, der an der Tür horchte, h?rte nur tuscheln. Er versuchte die Klappe zu Hilfe zu nehmen, durch die er bei st?rkerem Besuch die Gl?ser hineinreichte; aber Rille, der damit Bescheid wu?te, schlug
gab, und mit dem Kuchen ein huldigendes L?cheln zu spenden und beim Essen ein schmelzendes Wort über die so gelungene Aufführung der ?Heimlichen Gr?fin" zu liefern, ein m?nnlich anerkennendes für die gro?zügige Verwaltungst?tigkeit des Pr?sidenten, ein gewichtiges über Umsturz und Kaisertreue – und dabei noch den Wulckowschen Hund zu füttern, der bettelte! An die anspruchslose Gesellschaft des Ratskellers oder des Kriegervereins durfte [pg 351]man hier nicht denken; es hie? mit aufreibendem L?cheln in die wasserhellen Augen des Hauptmanns von K?ckeritz starren, dessen Glatze wei?, dessen Gesicht von der Mitte der Stirn abw?rts feuerrot war und der vom Exerzierplatz erz?hlte. Und wenn einem vor Gespanntheit auf die Frage, ob man gedient habe, schon der Schwei? ausbrach, erlebte man es unversehens, da? die Dame neben einem, die ihr wei?blondes Haar glatt über den Kopf hinaufk?mmte und eine sonnenverbrannte Nase hatte, von Pferden zu sprechen anfing ... Diesmal ward Diederich durch Emmi gerettet, denn Emmi, unterstützt von Herrn von Brietzen, mit dem sie geradezu auf vertrautem Fu? zu stehen schi
hten geh?rt. Mein Mann erwartet Sie, kommen Sie nur." Den Finger auf den Lippen ging sie voran, über einen Gang, durch ein leeres Vorzimmer ... Ganz leise klopfte sie. Da keine Antwort kam, sah sie ?ngstlich auf Diederich, dem auch nicht wohl war. ?Ottochen", versuchte sie, z?rtlich an die verschlossene Tür geschmiegt. Nach einer Weile des Lauschens erhob si
vorbei und kratzte an der Tür. Sofort ert?nte es drinnen: ?Schnaps! Komm herein!" – worauf die Dogge die Tür aufklinkte. Da sie verga?, sie wieder zu s
eine Verachtung ging in Feindseligkeit über; mit gefletschten Z?hnen beschnupperte er Diederichs Hose, fast war es kein Schnuppern mehr. Diederich tanzte, so ger?uschlos wie m?glich, von einem Fu? auf den anderen, und die Dogge knurrte drohend aber leise, wohl wissend, ihr Herr k?nnte es sonst nicht weiter kommen lassen. Endlich gelang es Diederich, zwischen sich und seinen Feind einen Stuhl zu bringe
e Kommi?k?pfe und adeligen Puten hatten die ganze Zeit von ihren albernen Angelegenheiten geredet und ihn wie dumm dabei sitzen lassen! ?Und wer bezahlt die frechen Hungerleider? Wir!" Gesinnung und Gefühle, alles [pg 354]stürzte in Diederichs Brust auf einmal zusammen, und aus den Trümmern schlug wild die Lohe des Hasses. ?Menschenschinder! S?belra?ler! Hochn?siges Pack!... Wenn wir mal Schlu? machen mit der ganzen Bande –!" Die F?uste ballten sich ihm von selbst, in einem Anfall stummer Raserei sah er alles niedergeworfen, zerst
. Er verstand nicht, was dies für ein Anfall gewesen war. Das Geb?ude der Ordnung, wieder aufgerichtet in seiner Brust, zitterte nur noch leise. Der Herr Reg
Sessel herum. ?Was ist mit Ihnen los? Sie werden ja der r
te Diederich. ?Einiges habe ich sch
ja 'ne ziemlich faule Karre sein." Da Diederich zusammenzuckte, lachte Wulckow dr?hnend. ?Lassen Sie nur, Sie sind mein Mann. Was meinen Sie, das ich da geschrieben habe?" Das gro?e Blatt Papier verschwand unter der Pranke, die er darauf legte. ?Da verlange ich vom Minister einen kleinen Piepmatz für einen gewissen Doktor He?ling, in Anerk
el. Na und Ihr Kaiserhoch in der Kanalisationsdebatte hat die antimonarchische Presse ganz aus dem H?uschen gebracht. Schon a
? der Lokal-Anzeiger meinen schlichtbürgerlichen Na
Gesch?fte kamen. Schon inmitten der Hochgefühle waren ihm Zweifel aufgestiegen, ob Wulckows G
sen wird die Stadt nun doch
auf wird Netzig überhaupt nicht berührt. Also sorgen Sie dafür, da? die Leute Vernunft
icht. ?Die Stadt hat Schaden dabei, und Herr von Quitzin zahlt uns keine S
nfach ein Elektrizit?tswerk, das hat er billig, was glauben Sie, zwei Minister
z in Netzig das nationale Banner hochzuhalten." Hierauf, mit ged?mpfter Stimme: ?Einen Feind k?
?Der fri?t mir aus der Hand. Er l
noch mehr liefert? Darüber, Herr Pr?sident ve
jetzt in nationaler Bezieh
anbieten lassen. Gausenfeld sei überlastet. Natürlich hatte er Angst, da? ich mich an einem nationalen Konkurrenzblatt beteilige. Und vielleicht
rn jetzt für die
Gesinnung so sehr verleugnen, da? ich an eine Zeitun
ehr zu sagen. Sie wollen bei der Netziger Zeitung das Ganze. Die Kreisbl?tter wollen
erich, s
?fte. Wenn Sie, Herr Pr?sident, auch als Vorstand der Bibelgesellschaft mein Unte
ckow und zwinkerte. Diederi
tte des Umsturzes. Bei seinen achthundert Arbeitern ist ni
d bei
eute die Bude zumache und mit den Meinen ins Elend hinausziehe, als da? ich eine
Krieg mitgemacht. Jugendliche besch?ftige ich gar nicht mehr, seit der Geschichte mit dem Arbeiter, den der Wachtposten auf dem Feld
ab. ?Ihre Sor
meine in der Politik, ist es anders. Da k?nnen wir den Umsturz brauchen, damit aus den freisinnigen Lumpen wei?es, kaisert
stern. Legen Sie los, was haben Sie mi
w fort: ?Das ist auch einer von den Alt
Mann will in den Reichstag, und vom nationalen Standpunkt ist er besser als Heuteufel. Denn erstens werden viele Freisinnige vor Schreck na
iner halben Million baut die Stadt kein S?uglingsheim, sondern ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal." Er blieb stehen. ?Merken Sie sich das, mein Lieber, in Ihrem eigensten Interesse! Wenn Netzig nachher einen Sozi
Pr?sident! Alles, was ich bin, meine ganze Zukunft setze ich ein für di
ade Ihne
Nierensteine sich d
d. Als die Wolken zergingen, hatte er sich aufgeheitert. ?Was ich Ihnen auf dem Harmoniefest gesagt habe, dabei bleibt es. Dies
?Wenn Sie es ihn unter der Hand wissen lie?en, da? Sie ihm eventuell die Auftr?ge entziehen! An die gro?e Glocke h?n
Zimmer laufen. ?Wenn Sie wü?ten, Herr Pr?sident ... Gausenfeld ist sozusagen eine Maschine mit Tausendpferd
Sie zu haben",
nkmal-Komitee wird sich glücklich sch?tzen, wenn es uns gelingen würde, da? Sie so gut sind, He
", sagte
rrn Ehrenvorsitzenden wird das Komit
s Stimme grollte es unheilvoll, aber Died
und mit einem Volkspark zu umgeben, damit n?mlich die unl?sbare Verbindung von Herrscher und Volk sinnf?llig in die Erscheinung tritt. Da
n sich gewitterhaft zusammengezogen. Diede
itt, die betreffenden Grundstücke sichern und unbefugten Spekulationen zuvorkommen
? Bin ich Ihr Gesch?ftsagent? Das ist unerh?rt, das war noch nicht da! So ein Koofmich mute
s?nlichen Geruch gegen Diederich vor, der sich rückw?rts bewegte. Auch der Hund war aufgestan
Nun hatte er sie an der Kehle, die Macht! Vermessen hatte er sich, mit der Macht auf vertrautem Fu? zu verkehren. Das war sein Verderben, sie brach über ihn herein mit dem Entsetzen eines Weltuntergangs ... Die Tür hinter dem Schreibtisch ging auf, jemand in Polizeiuniform trat ein. Den schlotternden Diederich überraschte er nicht mehr. Wu
apier, das er brachte, auf den Schreibtisch nieder und verschwand. übrigens drehte auch Wulckow sich pl?tzlich um; er zündete seine Zigarre
ch feststellen darf, es liegt ein, darf ich feststellen, tief bedauerliches Mi?verst?nd
niemand bekümme
nn der Herr Buck, jawohl, der hat mir zugemutet, ich soll mein Grundstück an die Stadt verkaufen, für das freisinnige S?uglingsheim. Aber das Ansinnen hab' ich mit Entrüstung zurückgewiesen und habe den geraden
ow sich ihm zu. ?Sind Sie noch immer da?" fragte er. U
nne Sie überhaupt nicht. Hab
t, im national
ndele ich nicht. Verkaufen Sie Ihr Grundst
and zerquetscht: ?In dem Fall bleibt es bei unseren Bedin
asse. ?Meinetwegen. A
e er. ?Denn das H?chste, was der kaisertreue Mann hat, me
Abgang, wenn auch beengt durch die Empfindung, da? der Pr?sident ihn als
mu?te zur Soiree bei der Frau Oberst von Haffke. ?Meine Unterredung mit dem Pr?sidenten ist für beide Teile durchaus befriedigend verlaufen", stellte Diederich fest; u
mmi. ?Hat Leutnant von Brietzen nicht Schwestern?" bemerkte er. ?Du solltest bekannt werden [pg 364]und uns Einladungen verschaffen zur n?chsten Soiree der Frau Oberst." Gerad
ufen, stand nichts gegenüber als Hoffnungen und Aussichten: nebelhafte Aussichten, allzu kühne Hoffnungen ... Es fror; D
ntschlossen", erkl?rte Bu
liche Stellung?
Es wird dort weniger Kom?die gespielt, wissen Sie, man is
as Gerücht über Guste und mich hat mir Spa? gemacht. Andererseits: so bl?dsinnig es ist, es
orwand, um sich zu drücken. ?Sie werden wohl wissen," versetzte er streng, ?was Sie da anrichten. Ein anderer
besondere Genugtuung sein, ein M?dchen unter solchen Umst?nden zu sich hinaufzuziehen und für sie einzutreten. Hier, wo
, Lohe
?Kommen Sie mit hinein?" fragte er. – ?Wo denn hinein?" – ?Gleich hier, Schweinichenstra?e 7
es in der Stadt umher? Ihre Sache, mein Bester, aber mich lassen Sie aus dem
", bat Buck. ?Mir werden
ze", sagte Diederi
ollen mir nur in einer stummen Rolle
?" fragte
sagen des verh?ngni
en Sie da
Da sind wir,
n durch Bucks letzte We
rten. Buck ging nachzusehen, was sie mache. Endlich kam s
r ausge
sagte Diederich. ?Er hatte doch e
rich wandte sich der Tür zu.
kommt bei ihm doch nicht oft vor, da? e
es entschieden mi?billige, wenn er sich bei einer solchen
er sie ansah, desto
elegenheiten Dritter soll den Mund verbrennen, noch dazu, wenn der Drit
chzte, man sah ihre Wangen aufquellen und die Tr?nen ihr durch die Finger rinnen. Sie hatte kein Schnupftuch; Diederich lieh es ihr, betreten durch ihren Schmerz. ?Schlie?lich", meinte er, ?ist ja so viel n
eichlich so genau wissen wie ich, geehrtes Fr?ulein, was Sie von dem betreffende
musterte, versetzt
e Ihnen alles ric
ch selbst angestellt, da? ich seinen Kochtopf sollte umrühren. Und wenn der Kochtopf nicht
Das ist es ja, das kann und kann ich ihm nicht verzeih
ellte er fest. ?Die haben keinen Halt und laufen einem durch die Finger." E
?. ?Dann verstehen
Sie kam n?her zu ihm, durch ihre
ch gewartet, da? ich ihn loswerde. Nun ist er so gemein und geht von selbst ... Dann machen wir es ohne ihn", setzte sie hinzu, mit einem verlockenden Blick. Aber Diederich nahm
auf meine Lage an,
e klagte still. ?Wenn die Leute Gemeinheiten
?Ich au
erdient nicht mehr, da? ein wirklich feiner Mann mit ernsten Ansichten vom
?jemand hat im Gegenteil die allerernstesten Ansichten vom Leben, und er empfindet modern und gro?zügig, und im vollen Gefühl der Verantwortlichkeit gegen
opf innig flehend an. Dies schien noch nicht zu genügen, er verlangte offenbar etwas ganz Besonderes: und
tt, Mutter, wir suchen meinen Ring", – worauf auch Frau Daimchen sich am Boden niederlie?. Diederich wollte nic
?t, Mutter, ich ha
Schlie?lich gestand sie, da? sie selbst, weil die Leute nun einmal redeten, an so etwas schon [pg 369]gedacht habe. ?Wolfgan
nn verlangte er Gütergemeinschaft – und was er nachher mit dem Gelde anfing, da durfte niemand hineinreden! Bei jedem Widerspruch hielt er den Türgriff schon in der Hand, und jedesma
lück als Verstand, denn den Herrn Leutnant von Brietzen h?tte Guste auch gekriegt." Darauf lachte Diederich wohlgemut. Alles ging gut. Für ihn das viele Geld, und der Leutnant von Brietzen für Emmi!... Man ward sehr lustig; bei der zweiten Flasche taumelte das Brautpaar auf seinen Stühlen immer einer gegen den anderen, i
seiner Frau beginnen werde, sei ganz ungewi?. Vielleicht ziehe er nach Berlin, für gro?zügige Unternehmungen sei es das Angezeigte. Seine Fabrik jedenfalls denke er bei
er nahm willig ihren Segen entgegen. Guste, so oft sie kam, trat in der Rolle einer Fee auf, die Arme voll Blumen, Bonbons, silbernen Beuteln. An ihrer Seite schien Diederich über Blumen zu wandeln. Di
le des Brautpaares, der Schicklichkeit zum Trotz allein in einer Proszeniumsloge zu sitzen. Das breite rote Plüschsofa an der Wand, wo man nicht gesehen werden konnte, war eingedrückt
dings [pg 371]bis vor kurzem mit einer gewissen Dame vom Theater, die er natürlich nicht nennen k?nne –. Gustes fi
?nig unter der Eiche, der sichtlich die prominenteste Pers?nlichkeit war. Sein Auftreten wirkte nicht besonders schneidig; Wulckow brachte Ba? und Vollbart entschieden besser zur Geltung; aber was er ?u?erte, war vom nationalen Standpunkt aus zu begrü?en. ?Des Reiches Ehr' zu wahren, ob Ost, ob West." Bravo! So oft er das Wort deutsch sang, reckte er die Hand hinauf, und die Musik bekr?ftigte es ihrerseits. Auch sonst unterstrich sie einem markig, was man h?ren sollte. Markig, das war das Wort. Diederich wünschte sich, er h?tte zu seiner Rede in der Kanalisationsdebatte eine solche Musik gehabt. Der Heerrufer dagegen stimmte ihn wehmütig, denn er glich aufs Haar dem dicken Delitzsch in all seiner verflossenen Bierehrlich
H?rnern?" Und Diederich war nicht weit davon entfernt, sich für die schwarze Dame mit dem Frontkorsett zu entscheiden, als er noch rechtzeitig bemerkte, da? eben sie in der ganzen Angelegenheit nicht einwandfrei dastand. Ihr Gatte Telramund schien zun
ich. Na ja, die Welt des Scheins. Entt?uscht lehnte Diederich sich zurück. Dennoch konnte er nicht hindern, da? Elsas keusche Vorahnung weiblicher Lustempfindungen ihn gerade so sehr rührte wie den K?nig und die Edlen. Das Gottesgericht schien auch ihm ein hervorragend praktischer Ausweg, auf die Weise ward niemand kompromittiert. Da? die Edlen sich auf die faule Sache nicht einlassen würden, war freilich vorherzusehen. Man mu?te schon mit etwas Au?erordentlichem rechnen; die Musik tat das ihre, sie machte einen geradezu auf alles gefa?t. Diederich hatte den Mund offen und so dummselige Augen, da? Guste heimlich einen Lachkrampf bekam. Jetzt war er so weit, alle waren so weit, jetzt konnte Lohengrin kommen. Er kam, funkelte, schickte den Zauberschwan fort, funkelte noch bet?render.
em Repr?sentanten Lohengrin verhielt sich sogar der K?nig h?chstens wie ein besserer Bundesfürst. Er sang seinem Vorgesetzten die Siegeshy
flaster lagen. ?Erhebe dich, Genossin meiner Schmach", meinte Diederich bei passender Gelegenheit selbst schon angewendet zu haben. Er verband Ortrud mit gewissen pers?nlichen Erinnerungen: ein ganz gemeines Luder, darüber war nichts zu sagen; aber irgendwas regte sich in ihm, wenn sie ihren Kerl einwickelte und unter sich
euen Landesfürsten bekommen hatten. Gestern standen sie noch treu und bieder zu Telramund, heute waren sie biedere, treue Untertanen Lo
übrigens konnte er nicht umhin, Lohengrin, gelinde gesagt, unvorsichtig zu finden, als er es glatt in Elsas Hand legte, ob er seinen Namen verraten und dadurch das ganze Gesch?ft in Frage stellen sollte oder nicht. So viel du
und Banner, auch Lohengrin h?tte sich besser nicht im Wams gezeigt. Diederich ward bei seinem Anblick wieder einmal von dem Wert der Uniform durchdrungen. Die Damen waren glücklich fort, mit ihren Stimmen wie saure Milch. Aber der K?nig! E
– wobei ihre Gesichter sich h?ufig auf H?hnisch richteten. H?hnisch und sein Orchester schienen ihnen einzuheizen: es war begreiflich, denn auch Diederich und Guste in ihrer stillen Loge schnauften leise und sahen einander an mit erhitzten Augen. Die Gefühle gingen den Weg der Zauber
e Unruhe; dann erlag es wieder dem Zauberbann. Guste freilich, die sich mit einem Pralinee verschluckt hatte, stie? auf ein Bedenken. ?Wie lange tr?gt er das Hemd schon? Und überhaupt, er hat doch nichts mit, der Schwan ist mit seinem Gep?ck abgeschwommen!" Diederich verwies ihr ernstlich das Nachdenken. ?Du bist gerade so eine Gans wie Elsa", stellte er fest. Denn El
halten; dazu kam aber noch, da? er tats?chlich in der Rangliste obenan stand. Denn jetzt gab er sich zu erkennen. Die Nennung seines Namens rief bei der ganzen Versammlung, die noch nie von ihm geh?rt hatte, eine ungeheure Bewegung hervor. Die Mannen konnten sich gar nicht beruhigen; alles andere schienen sie erwartet zu haben, nur nicht, da? er Lohengrin hie?. Um so dringlicher ersuchten sie den geliebten Herrscher, von dem folgenschweren Schritt der Abdankung diesmal noch abz
n h?heren Sinn", erkl?rte ihr Diederich streng. ?Die Geschichte mit dem Gral, das soll hei?en, der allerh?chste Herr ist n?chst Gott nur seinem Gewissen verantwortlich. Na und wir wieder ihm. Wenn das Interesse Seiner Majest?t in Betracht kommt, kannst du machen was du willst, ich sage nichts, und eventuell –." Eine Handbewegung gab zu verstehen, da? auch er, in eine
wahrt. Auch wirkte es bekannt und sympathisch, da? in dieser Sch?pfung der sch?nere und geliebtere Teil der Mann war. ?Ich fühl' das Herze mir vergehn, schau ich den wonniglichen Mann", sangen auch die M?nner samt dem K?nig. So war denn die Musik an ihrem Teil der m?nn[pg 379]lichen Wonne voll, war heldisch, wenn sie üppig war, und kaisertreu noch in der Brunst. Wer widerstand da? Tausend Aufführungen einer solchen Oper, und es gab niemand mehr, der nicht national war! Diederich sprach es aus: ?Das Theater ist auch eine meiner Waffen."
" fragt
tzen kann, und weil man es nicht
s kommt
, wegen der Kaiserbilder. Das
der R
ens Gott sei Dank keine deuts
nehmen lassen, den Schnurrbart an den [pg 380]Augenwinkeln trug und auch schon blitzte. In den Verhandlungen über Magdas Gewinnanteil zeigte er einen schreckenerregenden Gesch?ftsgeist. Diederich, nicht ohne Besorgnis wegen des Ausgangs der Sache, wenn auch entschlossen, seine Pflicht gegen sich selbst restlos zu erfüllen, vertiefte s
, regnete es. ?Zun?chst wollen wir uns mal trocken legen", versetzte der Herr und begab sich, bevor Diederich zustimmte, zum Ofen. Hier sagte er schnarrend: ?Verkaufen, was? Klemme, was?" Diederich begriff nicht sogleich; dann warf er einen unruhigen Blick auf S?tbier. Der A
assers auf Diederichs Frackhemd. Dies veranla?te Diederich zu einem Protest, aber der Herr nahm ihn sehr übel. ?Ich stehe Ihnen zur Verfügung", schnarrte er. ?Die Herren von Quitzin und von Wulckow werden in meinem Auftrag mit Ihnen reden." Dabei zwinkerte er angestrengt – und Diederich, dem ein schrecklicher Verdacht kam, verga? seinen
n. Durch den leeren Maschinenraum schrie der Premierleutnant: ?Glas Schnaps! Kaufe alles, Schnaps mit!" Obwohl die Arbeiter zur Feier seiner Hochzeit frei hatten, sah Diederich sich angstvoll um; er ?ffnet
it sagen?... Ach so, kaufe, was Platz hat." Diederichs Blick folgend, betrachtete er sein triefe
t Ihr Auft
wanzig di
e: zweihunderttausend sei sein Grundstück wert, der P
m zu machen. Vetter Quitzin arrondiert Besitz hier herum. Rechnet bestimmt auf Ihr Entgegenkommen. Hundertzwanzig die Kiste." Diederich, bleicher als w?re er im Chlor liegengeblieben, versuchte noch: ?Hundertfünfzig", – aber die Stimme versagte ihm. Das war mehr, als man loyalerweise fassen konnte! Wulckow starrend von Beamtenehre, unbestechlich wie das Jüngste Gericht!... Mit einem trostlosen Blick überflog er nochmals die Gestalt dieses Karnauke, Premierleutnants a. D. Den schickte Wulckow, de
was Sie jetzt vorhaben, dafür kann ich
gab sich Haltung. ?Ich wei? allein, was ic
aufgebaut haben mit Flei? und solider Arbeit, dadurch sind Sie gro? geworden. Und wenn Sie mal teure Maschinen kaufen und mal d
e da? Sie dabei sind, das vertragen Sie noch immer nicht
icht zusehen, wie der Sohn und Erbe meines alten Herrn die sol
cht erfunden, S?tbier. Heute wagt man was. Betrieb ist die Hauptsache
nast einen Proze? anh?ngt. Sie haben gewisse Manipulationen gemacht zum Schaden Ihrer Schwestern und Ihrer Mutter! W
n, er hielt ihm die geballte Hand unter die Nase. ?Das ver[pg 384]suchen Sie mal! Ich beweise glatt, da?
blitzte. Dann trat der Alte zurück. ?Nein, so soll es nicht kommen. Ich war immer ein treuer Diener meines alt
oh, wenn ich Sie nicht direkt hinauswerfe. Schreiben Sie nur gleich Ihr
Darauf l?chelte auch der Notar. ?Ich sehe," sagte er, ?Herr von Quitzin arrondiert sich. Bislang geh?rte ihm in der Meisestra?e nur die kleine Kneipe zum Huhn.
ch", sagte der Premierleutnant und hielt ihn fest. ?Freudentag. Frühstück Hotel Reichshof. Bin gerüstet." Er ?ffnete das grüne M?ntelchen und zeigte au
inichenstra?e und Meisestra?e liefen Boten ... Endlich! Diederich war da, wenn auch in seinem alten Frack. Er gab nicht einmal Erkl?rungen. Am Standesamt und in der Kirche wirkte er verst?rt. Allerseits bemerkte man, auf
ider auch Kienast nachdenklich stimmten. Der Zeitpunkt, den Diederich mit Herzklopfen voraussah, trat ein: Kienast stand auf und bat ihn um ein Wort unter vier Augen ... Da aber klingelte der Premierleutnant heftig ans Glas, stramm schnellte er vom Sitz. Der schon vorgeschrittene L?rm des Festes brach j?h ab; man sah an Karnaukes gespitzten Fingern ein blaues Band h?ngen und darunter ein Kreuz, dessen Rand golden funkelte ... Ah! und Tumult und Glückwünsche. Diederich reichte beide H?nde hin, eine Selig[pg 386]keit, kaum zu ertragen, flutete ihm vom Herzen in den
inen Inhalts hingeworfen, von herrlichen Tagen, denen er entgegengeführt werden sollte, von gr
t wie Lohengrin", bemerkte sie. Als sie aber schon hinglitt und die Augen schlo?, richtete Diederich sich nochmals auf. Eisern stand er vor ihr, ordenbehangen, eisern und blitzend. ?Bevor wir zur Sache se
auf seiner Brust entrückt in h?heren
g
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