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Kritik der reinen Vernunft (1st Edition)

Kritik der reinen Vernunft (1st Edition)

Immanuel Kant

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Kritik der reinen Vernunft (1st Edition) by Immanuel Kant

Chapter 1 Idee der Transzendental-Philosophie

Erfahrung ist ohne Zweifel das erste Produkt, welches unser Verstand hervorbringt, indem er den rohen Stoff sinnlicher Empfindungen bearbeitet. Sie ist eben dadurch die erste Belehrung und im Fortgange so unersch?pflich an neuem Unterricht, da? das zusammengekettete Leben aller künftigen Zeugungen an neuen Kenntnissen, die auf diesem Boden gesammelt werden k?nnen, niemals Mangel haben wird. Gleichwohl ist sie bei weitem nicht das einzige Feld, darin sich unser Verstand einschr?nken l??t. Sie sagt uns zwar, was da sei, aber nicht, da? es notwendigerweise, so und nicht anders, sein müsse.

Eben darum gibt sie uns auch keine wahre Allgemeinheit, und die Vernunft, welche nach dieser Art von Erkenntnissen so begierig ist, wird durch sie mehr gereizt, als befriedigt. Solche allgemeine Erkenntnisse nun, die zugleich den Charakter der innern Notwendigkeit haben, müssen, von der Erfahrung unabh?ngig, vor sich selbst klar und gewi? sein; man nennt sie daher Erkenntnisse a priori: da im Gegenteil das, was lediglich von der Erfahrung erborgt ist, wie man sich ausdrückt, nur a posteriori, oder empirisch erkannt wird.

Nun zeigt es sich, welches überaus merkwürdig ist, da? selbst unter unsere Erfahrungen sich Erkenntnisse mengen, die ihren Ursprung a priori haben müssen und die vielleicht nur dazu dienen, um unsern Vorstellungen der Sinne Zusammenhang zu verschaffen. Denn wenn man aus den ersteren auch alles wegschafft, was den Sinnen angeh?rt, so bleiben dennoch gewisse ursprüngliche Begriffe und aus ihnen erzeugte Urteile übrig, die g?nzlich a priori, unabh?ngig von der Erfahrung entstanden sein müssen, weil sie machen, da? man von den Gegenst?nden, die den Sinnen erscheinen, mehr sagen kann, wenigstens es sagen zu k?nnen glaubt, als blo?e Erfahrung lehren würde, und da? Behauptungen wahre Allgemeinheit und strenge Notwendigkeit enthalten, dergleichen die blo? empirische Erkenntnis nicht liefern kann.

Was aber noch weit mehr sagen will ist dieses, da? gewisse

Erkenntnisse sogar das Feld aller m?glichen Erfahrungen verlassen, und

durch Begriffe, denen überall kein entsprechender Gegenstand in der

Erfahrung gegeben werden kann, den Umfang unserer Urteile über alle

Grenzen derselben zu erweitern den Anschein haben.

Und gerade in diesen letzteren Erkenntnissen, welche über die Sinnenwelt hinausgehen, wo Erfahrung gar keinen Leitfaden noch Berichtigung geben kann, liegen die Nachforschungen unserer Vernunft die wir der Wichtigkeit nach für weit vorzüglicher, und ihre Endabsicht für viel erhabener halten, als alles, was der Verstand im Felde der Erscheinungen lernen kann, wobei wir, sogar auf die Gefahr zu irren, eher alles wagen, als da? wir so angelegene Untersuchungen aus irgendeinem Grunde der Bedenklichkeit, oder aus Geringsch?tzung und Gleichgültigkeit aufgeben sollten.

Nun scheint es zwar natürlich, da?, sobald man den Boden der Erfahrung verlassen hat, man doch nicht mit Erkenntnissen, die man besitzt, ohne zu wissen woher, und auf den Kredit der Grunds?tze, deren Ursprung man nicht kennt, sofort ein Geb?ude errichten werde, ohne der Grundlegung desselben durch sorgf?ltige Untersuchungen vorher versichert zu sein, da? man also die Frage vorl?ngst werde aufgeworfen haben, wie denn der Verstand zu allen diesen Erkenntnissen a priori kommen k?nne, und welchen Umfang, Gültigkeit und Wert sie haben m?gen. In der Tat ist auch nichts natürlicher, wenn man unter diesem Wort das versteht, was billiger- und vernünftigerweise geschehen sollte; versteht man aber darunter das, was gew?hnlicherma?en geschieht, so ist hinwiederum nichts natürlicher und begreiflicher, als da? diese Untersuchung lange Zeit unterbleiben mu?te. Denn ein Teil dieser Erkenntnisse, die mathematischen, ist im alten Besitze der Zuverl?ssigkeit, und gibt dadurch eine günstige Erwartung auch für andere, ob diese gleich von ganz verschiedener Natur sein m?gen. überdem, wenn man über den Kreis der Erfahrung hinaus ist, so ist man sicher, durch Erfahrung nicht widersprochen zu werden. Der Reiz, seine Erkenntnisse zu erweitern, ist so gro?, da? man nur durch einen klaren Widerspruch, auf den man st??t, in seinem Fortschritte aufgehalten werden kann. Dieser aber kann vermieden werden, wenn man seine Erdichtungen behutsam macht, ohne da? sie deswegen weniger Erdichtungen bleiben. Die Mathematik gibt uns ein gl?nzendes Beispiel, wie weit wir es unabh?ngig von der Erfahrung in der Erkenntnis a priori bringen k?nnen. Nun besch?ftigt sie sich zwar mit Gegenst?nden und Erkenntnissen, blo? so weit als sich solche in der Anschauung darstellen lassen. Aber dieser Umstand wird leicht übersehen, weil gedachte Anschauung selbst a priori gegeben werden kann, mithin von einem blo?en reinen Begriff kaum unterschieden wird. Durch einen solchen Beweis von der Macht der Vernunft aufgemuntert, sieht der Trieb zur Erweiterung keine Grenzen. Die leichte Taube, indem sie im freien Fluge die Luft teilt, deren Widerstand sie fühlt, k?nnte die Vorstellung fassen, da? es ihr im luftleeren Raum noch viel besser gelingen werde. Ebenso verlie? Plato die Sinnenwelt, weil sie dem Verstande so vielf?ltige Hindernisse legt, und wagte sich jenseit derselben auf den Flügeln der Ideen, in den leeren Raum des reinen Verstandes. Er bemerkte nicht, da? er durch seine Bemühungen keinen Weg gew?nne, denn er hatte keinen Widerhalt, gleichsam zur Unterlage, worauf er sich steifen, und woran er seine Kr?fte anwenden konnte, um den Verstand von der Stelle zu bringen. Es ist aber ein gew?hnliches Schicksal der menschlichen Vernunft in der Spekulation ihr Geb?ude so früh, wie m?glich, fertigzumachen, und hintennach allererst zu untersuchen, ob auch der Grund dazu gut gelegt sei. Alsdann aber werden allerlei Besch?nigungen herbeigesucht, um uns wegen dessen Tüchtigkeit zu tr?sten, oder eine solche sp?te und gef?hrliche Prüfung abzuweisen. Was uns aber w?hrend dem Bauen von aller Besorgnis und Verdacht freih?lt, und mit scheinbarer Gründlichkeit schmeichelt, ist dieses. Ein gro?er Teil, und vielleicht der gr??te, von dem Gesch?fte unserer Vernunft besteht in Zergliederungen der Begriffe, die wir schon von Gegenst?nden haben. Dieses liefert uns eine Menge von Erkenntnissen, die, ob sie gleich nichts weiter als Aufkl?rungen oder Erl?uterungen desjenigen sind, was in unsern Begriffen, (wiewohl noch auf verworrene Art) schon gedacht worden, doch wenigstens der Form nach neuen Einsichten gleich gesch?tzt werden, wiewohl sie der Materie oder dem Inhalte nach die Begriffe, die wir haben, nicht erweitern, sondern nur auseinander setzen. Da dieses Verfahren nun eine wirkliche Erkenntnis a priori gibt, die einen sichern und nützlichen Fortgang hat, so erschleicht die Vernunft, ohne es selbst zu merken, unter dieser Vorspiegelung Behauptungen von ganz anderer Art, wo die Vernunft zu gegebenen Begriffen a priori ganz fremde hinzutut, ohne da? man wei?, wie sie dazu gelangen und ohne sich diese Frage auch nur in die Gedanken kommen zu lassen. Ich will daher gleich anfangs von dem Unterschiede dieser zweifachen Erkenntnisart handeln.

Von dem Unterschiede analytischer und synthetischer Urteile

In allen Urteilen, worinnen das Verh?ltnis eines Subjekts zum Pr?dikat gedacht wird, (wenn ich nur die bejahenden erw?ge: denn auf die verneinenden ist die Anwendung leicht) ist dieses Verh?ltnis auf zweierlei Art m?glich. Entweder das Pr?dikat B geh?rt zum Subjekt A als etwas, was in diesem Begriffe A (versteckterweise) enthalten ist; oder B liegt ganz au?er dem Begriff A, ob es zwar mit demselben in Verknüpfung steht. Im ersten Fall nenne ich das Urteil analytisch, im andern synthetisch. Analytische Urteile (die bejahenden) sind also diejenigen, in welchen die Verknüpfung des Pr?dikats mit dem Subjekt durch Identit?t, diejenigen aber, in denen diese Verknüpfung ohne Identit?t gedacht wird, sollen synthetische Urteile hei?en. Die ersteren k?nnte man auch Erl?uterungs-, die anderen Erweiterungs-Urteile hei?en, weil jene durch das Pr?dikat nichts zum Begriff des Subjekts hinzutun, sondern diesen nur durch Zergliederung in seine Teilbegriffe zerf?llen, die in selbigen schon, (obschon verworren) gedacht waren: dahingegen die letzteren zu dem Begriffe des Subjekts ein Pr?dikat hinzutun, welches in jenem gar nicht gedacht war, und durch keine Zergliederung desselben h?tte k?nnen herausgezogen werden, z.B. wenn ich sage: alle K?rper sind ausgedehnt, so ist dies ein analytisch Urteil. Denn ich darf nicht aus dem Begriffe, den ich mit dem Wort K?rper verbinde, hinausgehen, um die Ausdehnung als mit demselben verknüpft zu finden, sondern jenen Begriff nur zergliedern, d.i. des Mannigfaltigen, welches ich jederzeit in ihm denke, nur bewu?t werden, um dieses Pr?dikat darin anzutreffen; es ist also ein analytisches Urteil. Dagegen, wenn ich sage: alle K?rper sind schwer, so ist das Pr?dikat etwas ganz anderes, als das, was ich in dem blo?en Begriff eines K?rpers überhaupt denke. Die Hinzufügung eines solchen Pr?dikats gibt also ein synthetisch Urteil.

Nun ist hieraus klar: 1. da? durch analytische Urteile unsere Erkenntnis gar nicht erweitert werde, sondern der Begriff, den ich schon habe, auseinandergesetzt, und mir selbst verst?ndlich gemacht werde; 2. da? bei synthetischen Urteilen ich au?er dem Begriffe des Subjekts noch etwas anderes (X) haben müsse, worauf sich der Verstand stützt, um ein Pr?dikat, das in jenem Begriffe nicht liegt, doch als dazu geh?rig zu erkennen.

Bei empirischen oder Erfahrungsurteilen hat es hiermit gar keine Schwierigkeit. Denn dieses X ist die vollst?ndige Erfahrung von dem Gegenstande, den ich durch einen Begriff A denke, welcher nur einen Teil dieser Erfahrung ausmacht. Denn ob ich schon in dem Begriff eines K?rpers überhaupt das Pr?dikat der Schwere gar nicht einschlie?e, so bezeichnet er doch die vollst?ndige Erfahrung durch einen Teil derselben, zu welchem also ich noch andere Teile eben derselben Erfahrung, als zu dem ersteren geh?rig, hinzufügen kann. Ich kann den Begriff des K?rpers vorher analytisch durch die Merkmale der Ausdehnung, der Undurchdringlichkeit, der Gestalt usw., die alle in diesem Begriff gedacht werden, erkennen. Nun erweitere ich aber meine Erkenntnis, und, indem ich auf die Erfahrung zurücksehe, von welcher ich diesen Begriff des K?rpers abgezogen hatte, so finde ich mit obigen Merkmalen auch die Schwere jederzeit verknüpft. Es ist also die Erfahrung jenes X, was au?er dem Begriffe A liegt, und worauf sich die M?glichkeit der Synthesis des Pr?dikats der Schwere B mit dem Begriffe A gründet.

Aber bei synthetischen Urteilen a priori fehlt dieses Hilfsmittel ganz und gar. Wenn ich au?er dem Begriffe A hinausgehen soll, um einen andern B, als damit verbunden zu erkennen, was ist das, worauf ich mich stütze, und wodurch die Synthesis m?glich wird, da ich hier den Vorteil nicht habe, mich im Felde der Erfahrung danach umzusehen? Man nehme den Satz: Alles, was geschieht, hat seine Ursache. In dem Begriff von etwas, das geschieht, denke ich zwar ein Dasein, vor welchem eine Zeit vorhergeht usw. und daraus lassen sich analytische Urteile ziehen. Aber der Begriff einer Ursache zeigt etwas von dem, was geschieht, Verschiedenes an, und ist in dieser letzteren Vorstellung gar nicht mit enthalten. Wie komme ich denn dazu, von dem, was überhaupt geschieht, etwas davon ganz Verschiedenes zu sagen, und den Begriff der Ursachen, obzwar in jenen nicht enthalten, dennoch, als dazu geh?rig, zu erkennen. Was ist hier das X, worauf sich der Verstand stützt, wenn er au?er dem Begriff von A ein demselben fremdes Pr?dikat aufzufinden glaubt, das gleichwohl damit verknüpft sei. Erfahrung kann es nicht sein, weil der angeführte Grundsatz nicht allein mit gr??erer Allgemeinheit, als die Erfahrung verschaffen kann, sondern auch mit dem Ausdruck der Notwendigkeit, mithin g?nzlich a priori und aus blo?en Begriffen diese zweite Vorstellungen zu der ersteren hinzufügt. Nun beruht auf solchen synthetischen d.i. Erweiterungs-Grunds?tzen die ganze Endabsicht unserer spekulativen Erkenntnis a priori; denn die analytischen sind zwar h?chst wichtig und n?tig, aber nur um zu derjenigen Deutlichkeit der Begriffe zu gelangen, die zu einer sicheren und ausgebreiteten Synthesis, als zu einem wirklich neuen Anbau, erforderlich ist.

Es liegt also hier ein gewisses Geheimnis verborgen*, dessen Aufschlu? allein den Fortschritt in dem grenzenlosen Felde der reinen Verstandeserkenntnis sicher und zuverl?ssig machen kann: n?mlich mit geh?riger Allgemeinheit den Grund der M?glichkeit synthetischer Urteile a priori aufzudecken, die Bedingungen, die eine jede Art derselben m?glich machen, einzusehen, und diese ganze Erkenntnis (die ihre eigene Gattung ausmacht) in einem System nach ihren ursprünglichen Quellen, Abteilungen, Umfang und Grenzen, nicht durch einen flüchtigen Umkreis zu bezeichnen, sondern vollst?ndig und zu jedem Gebrauch hinreichend zu bestimmen. Soviel vorl?ufig von dem Eigentümlichen, was die synthetischen Urteile an sich haben.

* W?re es einem von den Alten eingefallen, auch nur diese Frage aufzuwerfen, so würde diese allein allen Systemen der reinen Vernunft bis auf unsere Zeit m?chtig widerstanden haben, und h?tte so viele eitele Versuche erspart, die, ohne zu wissen, womit man eigentlich zu tun hat, blindlings unternommen worden.

Aus diesem allen ergibt sich nun die Idee einer besondern Wissenschaft, die zur Kritik der reinen Vernunft dienen k?nne. Es hei?t aber jede Erkenntnis rein, die mit nichts Fremdartigen vermischt ist. Besonders aber wird eine Erkenntnis schlechthin rein genannt, in die sich überhaupt keine Erfahrung oder Empfindung einmischt, welche mithin v?llig a priori m?glich ist. Nun ist Vernunft das Verm?gen, welches die Prinzipien der Erkenntnis a priori an die Hand gibt. Daher ist reine Vernunft diejenige, welche die Prinzipien etwas schlechthin a priori zu erkennen, enth?lt. Ein Organon der reinen Vernunft würde ein Inbegriff derjenigen Prinzipien sein, nach denen alle reinen Erkenntnisse a priori k?nnen erworben und wirklich zustande gebracht werden. Die ausführliche Anwendung eines solchen Organon würde ein System der reinen Vernunft verschaffen. Da dieses aber sehr viel verlangt ist, und es noch dahin steht, ob auch überhaupt eine solche Erweiterung unserer Erkenntnis, und in welchen F?llen sie m?glich sei; so k?nnen wir eine Wissenschaft der blo?en Beurteilung der reinen Vernunft, ihrer Quellen und Grenzen, als die Prop?deutik zum System der reinen Vernunft ansehen. Eine solche würde nicht eine Doktrin, sondern nur Kritik der reinen Vernunft hei?en müssen, und ihr Nutzen würde wirklich nur negativ sein, nicht zur Erweiterung, sondern nur zur L?uterung unserer Vernunft dienen, und sie von Irrtümern frei halten, welches schon sehr viel gewonnen ist. Ich nenne alle Erkenntnis transzendental, die sich nicht sowohl mit Gegenst?nden, sondern mit unsern Begriffen a priori von Gegenst?nden überhaupt besch?ftigt. Ein System solcher Begriffe würde Transzendental-Philosophie hei?en. Diese ist aber wiederum für den Anfang zu viel. Denn weil eine solche Wissenschaft sowohl die analytische Erkenntnis, als die synthetische a priori vollst?ndig enthalten mü?te, so ist sie, insofern es unsere Absicht betrifft, von zu weitem Umfange, indem wir die Analysis nur so weit treiben dürfen, als sie unentbehrlich n?tig ist, um die Prinzipien der Synthesis a priori, als warum es uns nur zu tun ist, in ihrem ganzen Umfange einzusehen. Diese Untersuchung, die wir eigentlich nicht Doktrin, sondern nur transzendentale Kritik nennen k?nnen, weil sie nicht die Erweiterung der Erkenntnisse selbst, sondern nur die Berichtigung derselben zur Absicht hat, und den Probierstein des Werts oder Unwerts aller Erkenntnisse a priori abgeben soll, ist das, womit wir uns jetzt besch?ftigen. Eine solche Kritik ist demnach eine Vorbereitung, wo m?glich, zu einem Organon, und, wenn dieses nicht gelingen sollte, wenigstens zu einem Kanon derselben, nach welchen allenfalls dereinst das vollst?ndige System der Philosophie der reinen Vernunft, es mag nun in Erweiterung oder blo?er Begrenzung ihrer Erkenntnis bestehen, sowohl analytisch, als synthetisch dargestellt werden k?nnte. Denn da? dieses m?glich sei, ja da? ein solches System von nicht gar gro?em Umfange sein k?nne, um zu hoffen, es ganz zu vollenden, l??t sich schon zum voraus daraus ermessen, da? hier nicht die Natur der Dinge, welche unersch?pflich ist, sondern der Verstand, der über die Natur der Dinge urteilt, und auch dieser wiederum nur in Ansehung seiner Erkenntnis a priori den Gegenstand ausmacht, dessen Vorrat, weil wir ihn doch nicht ausw?rtig suchen dürfen, uns nicht verborgen bleiben kann, und allem Vermuten nach klein genug ist, um vollst?ndig aufgenommen, nach seinem Werte oder Unwerte beurteilt und unter richtige Sch?tzung gebracht zu werden.

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