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Die neuesten Geschichtslügen

Chapter 2 Das Ultimatum an Serbien

Word Count: 2447    |    Released on: 06/12/2017

d ohne Billigung seines Wortlauts und aller seiner Einzelheiten[39]" erlassen worden. Das ist wohl vorsichtiger verklausuliert als die Behauptung des We

ihres eigenen Botschafters in Wien, ganz genau und also besser als der senile und erfahrungsgem?? schlecht informierte Graf Sz?gyeny, der auch tats?chlich, nach dem ?sterreichischen Rotbuch zu schlie?en, von seiner Regierung über die Stunde des Ultimatums nicht unterrichtet worden ist. Ja, die Stunde der überreichung war sogar auf Betreiben des Herrn v. Jagow selbst von 5, wie es Wien geplant hatte, auf 6 Uhr verschoben worden. Das Telegramm des Herrn v. Jagow, durch welches die Wiener Regierung darauf aufmerksam gemacht wurde, da?, wenn das Ultimatum in Belgrad um 5 Uhr nachmittags überreicht werden würde, die Nachricht noch vor der Abreise Poincarés in Petersburg bekannt werden k?nnte, wurde in Berlin am 22. Juli um 6 Uhr 5 Min. Nachm. dem Telegraphenamt übergeben[42]. Herr v. Jagow nahm also an, da? die auf dieses Telegramm hin zu ?ndernde Disposition der Wiener Regierung noch rechtzeitig deren Gesandten in Belgrad erreichen würde. Ein eine oder zwei Stunden sp?ter abgesandtes Telegramm wegen Milderung der Note h?tte also auch noch rechtzeitig ankommen k?nnen. Jedenfalls konnte Herr v. Jagow, der noch um 6 Uhr 5 Minuten nachmittags gewu?t hatte, da? die überreichung des Ultimatums für Donnerstag 5 Uhr nachmittags geplant war, dieses Datum um 7 Uhr nachmittags, als ihm Graf Sz?gyeny das Ultimatum überbrachte, noch nicht vergessen haben. überdies erhielt er, wie er erz?hlt, unmittelbar nach dem Besuch Sz?gyenys ein zweites Exemplar des Ultimatums von Herrn v.

Herrn v. Sz?gyeny bei der überreichung des Textes des Ultimatums ?sein Befremden ausgesprochen" habe, ?da? uns durch die sp?te Notifizierung jede M?glichkeit genommen sei, zu einem so wichtigen Dokument Stellung zu nehmen". Welche doppelte und dreifache Heuchelei! Erstens erkl?rt es doch jetzt nachtr?glich Herr v. Bethmann als seine vorbedachte Politik, zu dem Ultimatum im voraus keine Stellung zu nehmen. Zweitens hat er, bezw. sein Staatssekret?r, dazu im voraus Stellung genommen, denn sie haben, wie gezeigt, schon aus den Berichten des Herrn v. Tschirschky vom 8. und 10. Juli erfahren, welche schwere Forderungen in der Hauptsache Graf Berchto

nicht kennen, aus welchen hervorgeht, da? der Zweck des Ultimatums der Krieg war, und da? Herr v. Jagow wie Herr v. Bethmann um diesen Zweck schon seit dem 5. Juli, an dem Kaiser Wilhelm das Handschreiben Franz Josephs erhalten hatte, gewu?t hatten und der Wiener Regierung bei ihrer diplomatischen Vorbereitung des Ultimatums - bis auf die Formulierung der Forderungen - jeden erdenklichen Rat und jede Unterstützung hatten angedeihen lassen. Herr v. Bethmann verr?t übrigens selbst seine und seines Kollegen Unaufrichtigkeit. Unmittelbar, nachdem er die neu erfundene Fabel erz?hlt hat, da? er und Jagow das Ultimatum zu

h suggerierenden Beisatz des Herrn v. Jagow: ?Ich glaube nicht, da? Fristverl?ngerung m?glich w?re", was die Wiener Regierung natürlich sofort best?tigt. Die Frage des Tons der Note übergeht er ganz mit Stillschweigen[47]. In seinem Buche behauptet aber Herr v. Jagow schlankweg, da? er den Antrag einer Fristverl?ngerung ?in Wien unterstützt" habe[48]. Sehr mutig im - Behaupten ist Herr v. Jagow - vor der Publizierung der deutschen Dokumente gewesen! Doch weiter! Am 26. Juli telegraphiert der deutsche Botschafter in Petersburg, Graf Pourtalès, Sasonow ?sucht nach Auswegen", ?gegen eine Reihe von Punkten des Ultimatums hat der Minister Bedenken, über einige andere Punkte, sagte mir der Minister, k?nnte man sich vielleicht du

erhalten konnte.[51] Herr v. Jagow telegraphiert dem Herrn v. Tschirschky am 27. vormittags, er m?ge den Text der serbischen Antwort umgehend nach Berlin drahten[52]. Herr v. Tschirschky erbittet sofort am Ballhausplatz ?pers?nlich dringend" den Text, er erh?lt ihn aber erst in der Nacht vom 27. auf den 28. mit den ?erl?uternden Bemerkungen" der ?sterreichisch-ungarischen Regierung zugestellt. Inzwischen hatte der serbische Gesandte bereits am Nachmittag des 27. Juli den Text der serbischen Antwortnote der Berliner Regierung überreicht, die ihn dem Kaiser weitergab. Auf den Kaiser, der sie am 28. früh in dieser serbischen Ausgabe las, machte die serbische Antwort offenbar auch einen gewissen ?niederschmetternden Eindruck", so sehr, da? er, der bis dahin in unfl?tigen Randnoten immer nur gegen die serbischen ?R?uber" und ?Fürstenm?rder" zum Krieg gehetzt hatte, jetzt den Text der Antwortnote blo? mit einer gegen die Wiener Politik gerichteten Randnote versieht: ?Damit f?llt jeder Kriegsgrund fort, und Giesl h?tte ruhig in Belgrad bleiben sollen! Daraufhin h?tte ich niemals Mobilmachung befohlen[53]!" Eine scharfe Wendung gegen den Kaiser von ?sterr

?weitgehenden Entgegenkommen" Serbiens ausgeht und die Gefahr schildert, die Deutschland droht, wenn es auch weiterhin gegenüber den inzwischen von anderen Kabinetten ausgearbeiteten Vermittlungsvorschl?gen seine bisherige ?Zurückhaltung" bewahrt[55]. Am 30. Juli stellt er in der Sitzung des preu?ischen Staatsministeriums fest, ?da? die serbische Antwort bis auf geringe Punkte den ?sterreichisch-ungarischen Desiderien tats?chlich zugestimmt habe[56]". Was aber

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