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Die neuesten Geschichtslügen

Chapter 3 Die Berliner Vermittlungst tigkeit

Word Count: 2596    |    Released on: 06/12/2017

m wesentlichen darauf, die Vermittlungsvorschl?ge der Herren Grey und Sasonow aufzufangen, einen Teil davon zur Schonung der ohnedies von ihnen sehr bezweifelte

ihrer bisherigen Zurückhaltung" gegenüber den englisch-russischen Vermittlungsvorschl?gen festhielte, ?das Odium, einen Weltkrieg verschuldet zu haben" - Herr v. Bethmann scheut dieses Odium, aber nicht den Weltkrieg selbst -, auf Deutschland fallen k?nnte. Er übermittelt auch gleichzeitig den Vorschlag des Kaisers Wilhelm auf vorübergehende Faustpfandbesetzung Belgrads zur Mitteilung an die Wiener Regierung, zun?chst noch mit der beschwichtigenden Verwahrung, da? er ??sterreich nicht zurückzuhalten wünsche[60]". Als er dann aber am 29. Juli nachmittags aus einem Telegramm des Londoner Botschafters - man mu? fast annehmen: zu seinem Schrecken - erfahren hat, da? Serbien sich sogar bereit erkl?rt hat, ?auch die Artikel 5 und 6 der ?sterreichischen Note, mithin also alle Forderungen zu schlucken[61]"; als er dann am Abend desselben 29. Juli ein zweites Telegramm des Londoner Botschafters erh?lt, in dem ihn Grey dringend bitten l??t, die Vermittlung euphemistisch ?wieder" aufzunehmen, Grey ferner einen dem des Kaisers ?hnlichen Vorschlag der vorl?ufigen Besetzung Belgrads macht, aber auch für den Fall des Ausbruches eines Krieges zwischen den Gro?m?chten, den er als ?die gr??te Katastrophe kennzeichnet, die die Welt je gesehen hat", die Beteiligung Englands an Seite Frankreichs und Ru?lands in Aussicht stellt[62], erst da f?ngt Herr v. Bethmann, indem er dieses Lichnovsky-Telegramm nach Wien weitergibt, an, so ernst mit Wien zu sprechen, als er es vom Anfang an h?tte tun sollen[63]. Es ist das jenes Telegramm

n Wien, die die deutschen Staatsm?nner im St

mentalis, da man in Wien nach wie vor, wie Graf Hoyos schon am 5. Juli in Berlin ausgeplaudert hatte, die Aufteilung Serbiens plante; das erfuhr v. Bethmann am 28. nochmals au

mmt ablehnen müsse, über die einzelnen Punkte der Note an Serbien - deren Berechtigung usw. - zu diskutieren[68]". Und dennoch schreibt wieder der gewesene Staatssekret?r und Vizekanzler Dr. Helfferich in seinem Kriegsbuch, da? es dem Kai

chzuführen, sondern sich mit der Besetzung des von den Serben ger?umten Belgrad zu begnügen. Im Wiener gemeinsamen Ministerrat vom 31. Juli, der über diese ?dringendsten und nachdrücklichsten" Berliner Vorschl?ge beriet, teilte Graf Berchtold mit, ?Seine Majest?t habe den Antrag genehmigt, da? wir es zwar sorgsam vermeiden, den englischen Antrag in meritorischer Hinsicht anzunehmen, da? wir aber in der Form unserer Antwort Entgegenkommen zeigen und dem Wunsche des deutschen Reichskanzlers, die (englische) Regierung nicht vor den Kopf zu sto?en, auf diese Weise entgegenkommen[73]". In diesem Sinne wurde dann auch ein einmütiger Beschlu? gefa?t. Und da sagt dann Herr v. Jagow: ?Wien ist auch unserem Ratschlage gefolgt" und fügt scheinheilig hinzu: ?Ru?lands Bedrohung unserer Sicherheit durch die gegen uns gerichtete Gesamtmobilmachung hat jede Verst?ndigung vereitelt, den W

tor sie doch im entscheidenden Moment wieder im Stiche lassen würde, wie auf dem Berliner Kongre? 1878! Kaiser Franz Joseph ebenso wie Graf Berchtold, hatten von allem Anfange an mit Ru?lands kriegerischem Eingreifen gerechnet. Auch die deutschen Staatsm?nner setzten das noch im Wei?buch vom August 1914 als selbstverst?ndlich voraus, woraus aber kraft des europ?ischen Allianzsystems der Weltkrieg mit unaufhaltsamer Konsequenz sich von selbst ergab. In seiner Instruktion an die preu?ischen Gesandten bei den deutschen Bundesregierungen vom 28. Juli erkl?rte Herr v. Bethmann mit biederem Tonfall, Ru?lands Eintreten für Serbien sei ?gewi?" ?sein (Ru?lands) gutes Recht[76]", was ihn aber nicht verhinderte, gegenüber Lichnovsky und Grey, die beide vom Anfang an vor dem Lokalisierungswahn gewarnt hatten, am selben 28. Juli ebenso bieder das Gegenteil zu behaupten: ?... so wenig k?nnen wir ein Recht Ru?lands oder gar der Triple-Entente anerkennen, für die serbischen Umtriebe gegen ?sterreich ei

, wenn dieser schlie?lich nicht zu vermeiden ist, für uns nach Tunlichkeit zu verbessern[80]", schlie?t Herr v. Bethmann in ganz gesch?ftsm??igem Ton - corriger la fortune. Recht gelehrig verdolmetscht Herr v. Tschirschky am 29. Juli die Auftr?ge seines Chefs dem Grafen Berchtold mit den Worten, der Vermittlungsvorschlag des Reichskanzlers sei ?durchaus nicht dahin zu verstehen, als würde der Reichskanzler damit einen Druck auf Wien ausüben wollen oder als l?ge ihm der Wunsch nahe, ?sterreich-Ungarn von seiner Aktion zurückzuhalten", sondern im Fall des Weltkrieges solle ?Ru?land allein die Schuld treffen[81]". ?Die Verweigerung jedes Meinungsaustausches mit Petersburg - telegraphiert Herr v. Bethmann am 30. Juli mahnend an das saumselige Wien - würde ein schwerer Fehler sein[82]", ein Kunstfehler, aber beileibe kein Verbrechen. Dem Kaiser sagte er am selben Tage, da? sein Dr?ngen in Wien den Zweck habe, ?die Schuld Ru?lands zu vergr??ern[83]". In einem au

rren, ohne Europa in den schrecklichsten Krieg hineinzuziehen, den es je gesehen hat[86]" - also wieder nur die Lokalisierung. Mit dem unabweislich pathetischen Ton, in dem Kaiser Wilhelm den Zaren und den K?nig von England in seinen so oft zitierten Telegrammen zum Stillehalten beschw?rt, vergleiche man den sch

geglaubt und Deiner Regierung durch meinen Botschafter gestern und heute Vorschl?ge unterbreiten lassen. Sie gehen unter anderem dahin, da? ?sterreich nach Besetzung von B

er Freu

elm[

1914, die Vermittlungsaktion in Wien sei von Berlin ?in Formen" geführt worden, ?welche bis an das ?u?erste dessen gehen, was mit unserem Bundesverh?ltnis noch vertr?glich war!" Zahmer, submisser, unsi

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