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Klingsors letzter Sommer

Chapter 3 No.3

Word Count: 5318    |    Released on: 06/12/2017

mit ihrem federnden Schritt im Innern des Gartens um die Rasenstüc

auen Augen, ihr Gesicht war ernst und etwas ung

mir ein: Dem bin ich schon einmal im Park begegnet. Es war kein guter Eindruck, und ich gab mir Mühe, Sie gleich wieder zu vergessen. Dann sah ich Sie wieder, kaum eine Viertelstunde sp?ter. Sie sa?en am Nebentisch und sahen pl?tzlich ganz anders aus, ich merkte nicht gleich, da? Sie dersel

ihn befe

stimmten Absichten gekommen. Ich liebe Sie, seit ges

wir irgend etwas ?hnliches oder Gemeinsames. Was ist das? Und, die Hauptsache: Was war das für eine Verwandlung mit Ihnen? Wie war es m?glich,

aus?" fragt

hmer Herr. Sie sahen aus wie ein Philister, wie ein Mann, der gewohn

Teilnahme zu und nickt

diese Philister traurige Haltungen! Sie hatten den Kopf auf die Hand gestützt, und das sah nun pl?tzlich so seltsam aus: es sah aus, als w?ren Sie der einzige Mensch in der Welt, u

nach Worten zu such

da? ich erstaunt sein mü?te. Sie haben mich gelesen wie einen Brief. Abe

natür

in manchen Augenblicken, sind Sie wie ein Baum oder ein Berg oder Tier, oder ein Stern, ganz für sich, ganz allein, Sie

hn prüfend, ohne

Und wie ist das nun: sind Sie wirklich so, wie Sie da aussahe

ngst ist fort, und dann ist alles einerlei. Dann ist man stark. Oder vielmehr: eine

h es sogar für m?glich, da

die wir beide haben: wir beide tun hier und da, in seltnen Augenblicken, das, was in uns ist. Nichts ist seltener, die meisten Menschen kennen das überhaupt nicht. Auch ich kannte es nicht, ich sagte, dachte, tat, lebte nur Fremdes, nur Gelerntes, nur Gutes und Rich

gen, wie Sie hei?e

s aufgeben. Mit mir steht es so, da? ich nach einem langen braven und flei?igen Leben eines Tages aus dem Nest gefallen bin, es ist

gte sie: ?Waren Si

nender Unruhe sprach er fort: ?Wenn man darüber redet, wird auch das Einfachste gleich kompliziert und unverst?ndlich. Wir s

irklich verstehen. Glauben Sie

helte

auch sich selber nicht! Sie wollen blo? Ruhe haben vor der Mahnung, die Sie gespürt haben. Sie wollen mich und die Mahnung damit abtun, da? Sie die Etikette finden, unter der Sie mich einreihen k?nnen. Sie versuchen es mit dem Verbrecher und mit dem

blick lang genau das gleiche fühlten, da sagten wir nichts und fragten nichts und dachten auch nichts - auf einmal gaben wir einander die Hand, und es war gut. Jetzt aber - jetzt rede

mich so gut z

un fast alle Menschen, daran ist die ganze Welt krank, daran wird sie auch untergehen. Manchmal aber, beim Tanzen zum Beispiel, geht die Absicht oder Pflicht Ihnen verloren, und Sie leben auf einmal ganz anders. Sie f

her. Zu ?u?erst auf einem Vorsp

Manches kann ich verstehen. Aber -

und sah einen Aug

wollen und gerne tun. Da? ich Sie liebe, kann Ihnen gleichgültig sein. Es ist kein Glück, geliebt zu werden. Jeder Mensch lie

reude machen, wenn ich k?nnte," sa

mir erlauben, Ihnen irgend

en Sie von mei

ist Ihr Tanz. Aber ich wei?, da? Sie doch Wünsche haben, und das ist mir lieb. Un

n wieder scharf und kühl. Was konnte er von ihr

a? Sie aufrichtig sind. Sagen Sie mir

ich wei? - es ist sehr wenig - wei? ich von Ihnen selbst. Ich h?rte Sie

sicht

e haben mic

nden. Weil Sie nicht immer einig mit sich si

el nicht Bet?ubung, sondern einfach Geld. Ich m?chte einmal reich sein o

ie sich nie zu verkaufen brauchen. Reden wir nicht davon! Aber wenn Sie Geld haben wollen, sei es nun zum Spielen

og sich wi

um. Wie soll ich Gel

t, wie von einem Schmer

Sie?" rie

gehe! Wir haben zuviel gesprochen, viel

weiflung hingeweht durch den Baumgang fort. Die T?nzerin sah ihm mit gestaute

ch mit Teresina hatte ihn selbst in Erstaunen gesetzt und überrascht, die Worte waren ohne seinen Willen so gekommen, es hatte ihn wie ein Würgen das heftige Bedürfnis befallen, seine Erlebnisse und Gedanken mitzuteilen, zu formen, auszusprechen, sie sich selber zuzurufen. Er war erstaun

zu erinnern suchte, empfand er dies Erlebnis freudig und dan

der peinliche Zweifel gekommen, ob diese Erlebnisse wirklich wesentlich seien, ob sie mehr seien als kleine zuf?llige Kr?uselungen an der Oberfl?che eines ermüdeten und erkrankten Gemütes, Launen im Grunde, kleine Nervenschwankungen. Jetzt hatte er gesehen, gestern abend und heut

nderbar, m?rchenhaft und beinahe allzu sch?n, alles wie nagelneu aus Gottes Spielzeugschachtel genommen, alles nur für ihn da, für Friedrich Klein, und er selbst nur dazu da, diesen Strom von Wunder und Schmerz und Freude durch sich hinzucken zu fühlen. überall war Sch?

um seine Mutter, um den M?rder Wagner, um Teresina. Stellen aus klassischen Schriftstellern fielen ihm ein und lateinische Sprichw?rter, die ihn als Schüler einst ergriffen hatten, und t?richte sentimentale Verse aus Volksliedern. Der Schatten seines Vaters stand hinter ihm, er erlebte wieder den Tod seiner Schwie

demselben Erstaunen und Entzücken wie in die Vergangenheit, wie in den See, wie in den Himmel: auch hier war alles zauberhaft, wohllaut und voll Bedeutung. Er begriff, warum im Glauben edler V?lker der Wahnsinn für heilig galt. Er begriff alles, alles sprach zu ihm, alles war ihm erschlossen. Es gab keine Wor

stern noch sich über Teresina ge?rgert? Hatte er nicht gestern noch seine Frau geha?t, sie angeklagt und für alles Leid seines Lebens verantwortlich machen wollen? Wie tra

und ins Gegenteil verwandelt, voll Sinn, voll Freude, voll Güte, voll Liebe. Die Gnade, die er erlebt, mu?te widerstrahlen und weiter wirken. Bibelsprüche kamen ihm in den Sinn, und alles, was er von begnadeten Frommen und Heiligen wu?te. So hatte es immer begonnen, bei allen. Sie waren densel

hen. Es gab nur eine Weisheit, nur einen Glauben, nur ein Denken: das Wissen von Gott in uns.

uchtung, zuckte auch hier pl?tzlich Ordnung, Sinn und Formung durch das Chaos, Sch?pfung begann, Leben und Beziehung sprang von Pol zu Pol. Sprüche entlegenster Kontemplation wurden selbstverst?ndlich, Dunkles wurde hell, und das Einmaleins wurde zum mystischen Bekenntnis. Beseelt und liebeglühend ward au

ten liefen über den Seespiegel, schaudernd in z?rtlicher Sü?e. Jeder Stein lag bedeutungsvoll neben seinem Schatten. So sch?n, so tief und heilig liebenswert war die Welt noch nie gewesen, oder nie me

an hatte aber nichts als Wein und Brot. Eine Suppe, bat er, oder Eier, oder Schinken. Nein, es gab solche Sachen hier nicht. Niemand a? hier dergleichen bei der teuren Zeit. Er hatte erst mit der Wirtin, dann mit einer Gro?mutter verhandelt, die auf der Steinschwelle der Haustür sa? und W?sche flickte. Nun setzte er sich in den Garten untern tiefschattenden Baum, m

ama a la

voce ser

casa, o

are quel

er sie! Wie herrlic

tellte sich vor den Tisch, über den Gast verwundert. Er legte Geld hin, erbat noch ein Glas Wein, fragte sie nach jenem Liede. Sie wurde

sono tr

no lusi

lio d'un ri

to per fa

eine Suppe haben, sie koche ohneh

atte er in einer solchen Kammer geschlafen, sie kam ihm vor wie das Gela? aus einem R?uberdrama. Nun ging er durch das abendliche Dorf, fand einen kleinen Kramladen noch offen, bekam Schokolade zu kaufen und verteilte sie an Kinder, die

n grauen Mauern bl?tterte und nichts Unnützes an den nackten W?nden hing, nicht Bild noch Spiegel, nicht Tapete noch V

ien ihm wie eine M?rchenh?hle, das wenige dünne Licht flo? über einen roten steinernen Boden und verlief sich, ehe es die W?nde und Decke erreichte, i

bei und murmelte mit ihr in der Mundart, er verstand allm?hlich, da? Hader im Hause und der Mann nach einem Streit wieder fortgegangen war. Er fragte, ob er sie geschlagen habe, bekam aber keine Antwort. Allm?hlich fing er an zu tr?sten. Er sagte, der Mann werde gewi? schon bald wiederkommen. Die Frau sagte scharf: ?Heut nicht und vielleicht auch morgen nicht." Er gab es auf, die Frau setzte sich aufrechter, man sa?

brechenden Zweigen, von Papier, von aufprasselnder Flamme. Im j?h aufflammenden Feuerschein sah er das Gesicht der Wirtin, von unten her beleuchtet, etwas

Lebensabschnitte fanden Raum in einem Nachmittag, jede Stunde schien mit Lebensfracht überladen. Sekundenlang zuckte Furcht in ihm wetterleuchtend auf, es k?nnte pl?tzlich Müdigkeit und Verbrauch der Lebenskraft ihn verhundertfacht überfallen und ihn aussaugen, wie Sonne einen Tropfen vom Felsen leckt. In diesen sehr flüchtigen, doch zuwei

erhalte. Kinder waren nicht da. W?hrend Klein sich Mühe gab, die italienischen Worte für einfache Fragen und Auskünfte zu finden, arbeitete

n Augenblick Seife, Hausschuhe, Nachthemd, lag noch eine Viertelstunde im Fenster, auf das granitne Gesimse gestützt, zog sich dann vollends aus und legte sich in das harte Bett, dessen grobe Leinwand ihn entzückte und einen Schwall von holden l?ndlichen Vorstellungen weckte. War es nicht das einzig Richtige, stets so zu leben, in einem Raum aus vier Steinw?nde

mit ihr, konnte sich des heutigen Gespr?ches nur mit Mühe erinnern und wurde zweifelhaft, was er ihr eigentlich gesagt habe, ja ob nicht

nd, blickte er hinüber, noch nicht in der Gegenwart. Da ging die Türe auf, mit einem Licht in der Hand stand die Wirtsfrau, barfu?, lautlos. Sie blickte zu ihm her, d

sch gekommen, in wortlosem Vertrauen und Trostbedürfnis, eine arme, vernachl?ssigte Frau, so wie er selbst jahrelang ein vernachl?ssigter und verschüchterter Mann gewesen war, und hing an seinem Hals und gab und nahm und sog mit Gier den Tropfen Wonne aus dem kargen Leben, suchte trunken und doch schüchtern seinen Mund, spielte mit traurig z?rtlichen Fingern in den seinen, rieb ihre Wange an seiner. Er richtete sich über ihrem blassen Gesichte auf und kü

g, noch w?hrend er ihre Hand z?rtlich und fast mütterlich auf seinen Haaren fühlte, empfand er im voraus Entt?uschung und Druck im Herzen, er fühlte das Schlimme wiederkommen: die Angst, und es durchflo? ihn schneidend kalt die Ahnung und Furcht, da? er tief in seinem Wesen nicht zur Liebe

sik seines neuen Lebens in ihm nur noch müde und verstimmte Saiten fand und tausend Lustgefühle pl?tzlich mit Müdigkeit und Angst bezahlt werden mu?ten. Mit Herzklopfen fühlte er alle Feinde auf der Lauer liegen, Schlaflosigkeit, Depression und Alpdruck. Das rauhe Linnen brannte an se

hinab und aus dem Hause und lief, auf müden, einsinkenden Beinen, verzweifelt durch Dorf u

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