Klingsors letzter Sommer
chtigkeit des vergangenen Tages zu einer Welle gestiegen, deren H?he ihm unverlierbar erschienen war, w?hrend er schon wieder aus ihr zu sinken begann. Jetzt lag er wieder im Tal und Schat
haftet, es w?re Best?tigung, L?cheln, Harmonie gewesen! Und nun, mitten im Glück war er wieder umgefallen und klein geworden. Er ging mit sich ins Gericht, w?hrend sein Innerstes wu?te, da? jedes Gericht falsch und t?richt sei. Die Welt, welche einen herrlichen Tag lang durchsichtig und ganz von Gott erfüllt gewesen war, lag wieder
d Gut und B?se hinauf reichten. Er wu?te es. Aber es war nichts dagegen zu tun, der b?se Geist war in ihm, Gott war wieder ein Wort, sch?n und fern. Er ha?te und verachtete sich, und dieser Ha? kam, wenn es Zeit war, ebenso ungewollt und unabwendbar über ihn wie zu andern Zeiten die Liebe und das Vertrauen. Und so mu?te es immer wieder gehen! Immer und immer wied
erzenden Augen ausgelaufen, die Leber zerknetet, die Nieren zerrieben, das Haar wegrasiert, die Knochen, Knie und Kinn zerpulvert. Das war es, was der Totschl?ger Wagner hatte fühlen wollen, als er seine Frau, seine Kinder und sich selbst im Blut ers?ufte. Genau dies war es. O, er verstand ihn so gut! Er selbst war Wagner, war ein Mensch von guten Gaben, f?hig das G?ttliche zu fühlen, f?hig zu lieben, aber allzu beladen, allzu nachdenklich, allzu leicht zu ermüden, allzu wohl unterrichtet über seine M?ngel und Krankheiten. Was in aller Welt hatte solch ein Mensch, solch ein Wagner, solch ein Klein denn zu tun? Immer die Kluft vor Augen, die ihn von Gott trennte, immer den Ri? der Welt durch sein eignes Herz gehen fühlend, ermüdet, aufgerieben vom ewigen Aufschwung zu Gott, der ewig mit Rückfall endete - was sollte solch
e Zeit, schlummerte sogar ein, den Kopf auf dem Eisen, erwachte wieder und hatte vergessen, was er wollte, stand auf, wehte taumelnd weiter, Schmerzen an
Reif werden! Unter Qualen fertig gebraten, zu Ende ger?stet werden
nen reif gegoren, unter Schl?gen und Schmerzen fertig geschmiedet zu werden. Dann durfte man sterben, und dann war es ein gutes Sterben, sch?n und sinnvoll, das Seligste der Welt, seliger als jede Liebesnacht: ausgeglüht und v?llig hingegeben in den Scho? zurückzufallen, zum Erl?schen, zum Erl?sen, zur Neugeburt. Solch ein
starrte er in die wunderliche Welt. Er hatte den Zweck seiner triebhaften Irrfahrt erreicht: er war so totmüde, da? die ge?ngstigte Seele schwieg. Und, vor allem, die Nacht war vorbei! Der Kampf war gek?mpft, eine Gefahr war überstanden. Von der Ersch?pfung gef?llt, sank er
er ?Lohengrin" oder ?Wagner". Zu diesem Tore ging er hinein. Drinnen war eine Frau, die glich der Wirtsfrau von heute nacht, aber auch seiner eigenen Frau. Ihr Kopf war entstellt, er war zu gro?, und das Gesicht zu einer fratzenhaften Maske ver?nder
opf. Und er schien alles zu wissen! Das Theater mit der Aufschrift ?Wagner" war das nicht er selbst, war es nicht die Aufforderung, in sich selbst einzutreten, in das fremde Land seines wahren Innern? Denn Wagner war er selber - Wagner war der M?rder und Gejagte in ihm, aber Wagner war auch der Komponist, der Künstler, das Genie, der Verführer, die Neigung zu Lebenslust, Sinnenlust, Luxus - Wagner war der Sammelname für alles Unterdrückte, Untergesunkene, zu kurz Gekommene in dem ehema
Er mu?te an ihre Namen denken, besonders an Elly. O, die Kinder! Langsam liefen ihm Tr?nen aus den Augen über das übern?chtige Gesicht. Er schüttelte den Kopf, erhob sich mit einiger Mühe und begann Laub und Erdkrumen von seinen zerdrückten Kleidern zu lesen. Nun erst eri
ang nur die eine Stimme voll Sehnsucht in ihm fort: nach Reifsein, nach Heimkehr, nach Sterbendürfen. War denn sein Weg noch weit? War die Heimat noch
mmte sich, wechselte die Kleider. Er ging speisen, trank etwas von dem guten Wein, und spürte die Ermüdung in den steif
zende Tanzl?cheln auf ihrem Gesicht wieder und freute sich. Er beg
e abend mit mir nach Castiglio
esann
fragte sie. ?Ei
Aber es w?re hübsch. Wo
cke seltsam hübsch in seinem zerfurchten, einsamen Gesicht hing, wie an der letzten
so pl?tzlich verschwunden. Und jedesmal haben Sie ein anderes
en Lachen, bei dem sein Mund und Kinn ganz knabenhaft aussah
des Hotel Esplanade. Ich glaube, um neun geht ein Boo
n einem Dorf tr?sten müssen, weil ihr Mann fortgelaufen war. Und dann habe ich mir viel Mühe m
das für e
Su in cima di
r kennen Sie auch schon? Ja, der ist
e das Lied s
au haben Sie
ihr Mann war weggelauf
haben Sie s
allein zu sein. Ich habe sie ge
e denn
genau. - Nein, lachen Sie nicht,
isch! Nun, und geschlafen haben Sie ü
Stunden geschlafen, in
nach, der in die Saaldecke
em Wirt
Heidelbeeren. Sie sin
ch mu? tanzen, der Direktor klop
on hinter ihrem Stuhl, die Musik be
zogen zu haben, denn Teresina hatte sich überaus festlich gekle
für den Abend gemietet hatte. Sie stiegen ein, in der halboffenen Kajüte lagen Decken für Tere
e vielen Menschen zu gehen? Wenn Sie Lust haben, fahren wir weiter, ohne Ziel, solang es uns gef?llt, oder wir fahr
alsbald Entt?uschung auf
vergnügt sein und haben, was Ihnen Spa? macht, ein andres
denn das Spiel gar
avon ist mir noch etwas dunkel. Man kann Geld gewinnen und
t nicht Geld, sondern all die Wünsche und Tr?ume, die es für ihn bedeutet. Für mich bedeutet es Freiheit. Wenn ich Geld habe,
erbrac
ünschen. Werden Sie morgen reich und frei und unabh?ngig - übermorgen verlieben Sie sich in
e, freiwillig und nicht aus Zwang. Ich hasse Zwang! Und sehen Sie, wenn ich nun mein Geld im Spiel einsetze, dann sind bei jedem Verlust und Gewinn
zu achten. Ohne es zu wissen, verglich er Teresinas Gesicht m
Genau so hatte jenes Schild ausgesehen, genau so gro?, so grau und wei?, so grell beleuchetet. War dies hier die Bühne, die auf ihn wartete? Kam er hier zu Wagner? Nun fand er auch, da? Teresina der Traumfrau glich, vielmehr den beiden Traumfrauen, de
h, die S?le zu pr?chtig, die Menschen zu lebhaft. Zwischen den gro?en, finsteren Bergzügen und dem weiten, sanften See hing der kleine dichte Bienenschwarm begehrlicher und übers?ttigter Menschen so ?ngstlich gedr?ngt, als sei er keine Stunde seiner Dauer gewi?, als k?nne jeden Augenblick etwas geschehen, das ihn wegwischte. Aus S?len, wo gespeist und Champagner getrunken wurde, quoll sü?e überhitzte Geigenmusik heraus
ie die S?le betraten. Im gro?en Spielsaal z
er. ?Wollen wir
s ist nichts. J
stand nichts davon, sah nur seinen Einsatz weggewischt und verschwunden. Das geht schnell, dachte er befriedigt, und wollte Teresina zulachen. Sie war nicht mehr n
er Aufmerksamkeit. Sie setzte kleine Summen, nie mehr als fünfzig Franken, bald hier bald dort,
" fragte er
indlich über
m zusammen. Er versank wieder in Nachdenken über seinen Traum. Es war sehr wichtig, ihn zu verstehen. Vielleicht würde er nicht oft mehr solche Tr?ume haben, vielleicht waren sie wie im M?rchen die Winke der guten Geister: zweimal, auch dreimal wurde man gelockt, oder wurde
nken ausreicht! dachte er gelang
Stunde, kam sie herüber, fand ihn in sich v
ie? Spielen S
e schon
rlo
s war nic
wonnen. Nehmen Sie
cht mehr. - Sin
ch gehe wieder. Oder woll
Spieler aufgl?nzen. Er brachte ihr ein Glas Champagner hinüber, und trank
en, voll Abscheu über ihr verzerrtes geschwollenes Gesicht. Die andre hatte ihn überfallen, von hinten, und erwürgen wollen. Was war nun richtig? Was war bedeutsam? Hatte er seine Frau verwundet, oder sie ihn? Würde er an
dlich in ihrem Eifer, in ihrer Hoffnung, wie war sie gesund, naiv und lebenshungrig! Was würde sie davon verstehen, wenn sie seine tiefste Sehnsucht kannte, das Verlangen nach Tod, das Heimweh nach Erl?schen, nach Rückkehr in Got
ieb bei ihm stehen und gab ihm
mir das auf,
war es lang oder kurz, kam sie
Gott sei Dank! Hoffentl
zt. ?So, ich h?re auf. Sie Armer sind gewi? müde. Wolle
wu?te wieder, da? sie sch?n war und sch?ne Kleider trug, sie spürte die Blicke der M?nner, die von benachbarten Tischen herüber warben, und auch Klein fühlte die Verwandlung, sah sie wieder
üchtig gewonnen?"
das gro?e Los. Es s
t ja ein hüb
stemal. Aber das richtige ist es noch nicht.
en, sondern alles auf einmal" - aber er stie? statt dessen mit
ern Augen - und doch sa? zugleich einer in ihm, der an das alles nicht glaubte, der dem allem mit Mi?trauen und mit Hohn zusah. War das bei andern Menschen anders? Ach, man wu?te so wenig, so verzweifelt wenig von den Menschen! Hundert Jahreszahlen von l?cherlichen Schlachten und Namen von l?cherlichen alten K?nigen hatte man in den Schulen gelernt, und man las t?glich Artikel über Steuern oder über den Balkan, aber vom Menschen wu?te man nichts! Wenn eine Glocke nicht schellte, wenn ein Of
ferner. Alles war zweifelhaft, alles schwamm im Ungewissen. Wenn er nur das Eine gewu?t h?tte: ob diese Unsicherheit, diese Not, diese Verzweif
ortdauer. H?tte sie sonst spielen und das Geld so ernst nehmen k?nnen? Und da, das fühlte er tief, da stand es bei ihm anders. Für ihn stand hinter jedem Gefühl und Gedanken das Tor offen, das ins Nichts führte. Wohl litt er an Angst, an Angst vor sehr vielem, vor dem W
en standen nebeneinander, pl?tzlich aus der Lichtfülle und farbigen Geselligkeit des Kasinos in die dunkle Stille des verlassenen n?chtlichen Ufers verzaubert, das Lachen von drüben noch auf erhitzten Lippen und schon kühl berührt von Nacht, Schlafn?he und Furcht vor Einsamkeit. Sie fühlten beide dasselbe. Unversehens
sich aufrecht und fragte: ?Werden wir
achen. Sie dachte bei allem noch ans Spiel, sie
rbend, ?morgen und übermorgen
hzuckte ihn Erinnerung an das furchtbare Gefühl im Traum
t?ten, das w?re das richtige," da
st, seine hungrige Sehnsucht nach der Umarmung mit diesem sch?nen starken Weibe, war von Angst kaum zu unterscheiden, er ersehnte sie wie der Verurteil
sterte wie abwesend: ?Was bist du für ein Mensch, du? Warum liebe ich dich? Warum zieht mich etwas zu dir? Du bist schon alt und bi
en, alle Habe ist ungerecht. Ist denn das wichtig? Wir sind alle Sünder,
wichtig?" zu
am, ?nichts anderes ist wichtig. Vielleicht kommt er nicht wieder.
vor dir, und doch mu? ich bei dir sein. Sage m
l?rend über Haar und Kleider. Das Boot lief leise an den Steg, Later
ins Boot, fand auf dem Polster die Tasche mit ihrem Geld liegen, warf dem mi?trauisch blic
Romance
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Xuanhuan
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