Mein Weg als Deutscher und Jude
t des mittleren Franken, in der es eine zahlreiche Gemeinde gewerbs- und handelstreiben
ünfzehnten Jahrhunderts ein, als die Juden aus dem benachbarten Nürnberg vertrieben wurden. Sp?ter wendete sich auch vom Rhein her ein Flüchtlingsstrom der aus Spanien verjagten Juden nach Franken, und unter ihnen
remdk?rper vom Volksorganismus ausgeschieden waren. Drückende Beschr?nkungen, wie das Matrikelgesetz, das Verbot der Freizügigkeit und der freien Berufswahl waren noch bis in die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts
mpfte die liberale Partei bereits für die Zulassung der Juden zu den Staats?mtern, eine Anma?ung, die auch bei den aufgekl?rtesten Deutschen Entrüstung her
er Aufschwung begünstigte die Duldsamkeit. Ich erinnere mich, da? mein Vater bei irgendeiner Gelegenheit mit freudiger Genugtuung sagte: ?Wir leben im Zeitalter
isten, und für die fortgeschrittenen Juden, zu denen mein Vater sich z?hlte, gab es eine jüdische Gemeinde nur im Sinn des Kultus und der Tradition; jener wich vor dem verführeri
liche, laues Nachzüglertum der M?rzrevolution, das seine verw?sserten Tendenzen ins neue Reich getragen hatte. Ich entsinne mich aus meiner Kindheit eines leidenschaftlichen Disputs zwischen ihm und einem seiner Vettern über Ferdinand Lassalle, von dem er wie vom Gottseibeiuns sprach; aber ich entsinne mich auch, da? er manchmal am Abend rührende Lieder zur Gitarre sang. Das war noch in der guten Zeit, als ihn die Sorgen noch nicht gebrochen hatte
igkeit, die trotz unermüdlicher Anstrengung ihn mit den Seinen kaum über Wasser hielt und ihn au?erdem mit dem Gefühl einer gescheiterten Existenz belud. Er hat sein ganzes Leben lang schwer gearbeitet; als ich, drei?igj?hrig, den Sechsun
ihrer Sch?nheit neugierig gemacht, sie zu sehen begehrten. Es wurde mir auch erz?hlt, da? ihre Jugendliebe ein Christ gewesen sei, ein Maschinenmeister aus Ulm. Es sind noch Briefe von ihr vorhanden, in d
ter als geistiger Sp?tling, die Mutter im Gemüt davon verdunkelt und beschwert. Bei der Mutter ?u?erte es sich naturhaft und führte eine tragische Lebensstimmung herbei, beim Vater drang es in das M
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