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Bjørnstjerne Martinius Bjørnson (* 8. Dezember 1832 in Kvikne (Tynset), Hedmark; † 26. April 1910 in Paris) war ein norwegischer Dichter, Literaturnobelpreisträger und Politiker. Bjørnson verfasste unter anderem die norwegische Nationalhymne Ja, vi elsker dette landet und war der Begründer des Riksmålsforbundet. (Auszug aus Wikipedia)

Chapter 1 1

Im Tauwetter, auf der Felsenkuppe nach der See zu, stand im letzten Sonnenglanz ein vierzehnj?hriger Junge, ganz in sich versunken. Er blickte gen Westen übers Meer hinaus, er blickte gen Osten, auf die Stadt, den Strand, die m?chtigen Berge, hinter denen noch h?here Felsengipfel emporragten. Alles in klarer Luft.

Der Sturm hatte lange und furchtbarer gewütet, als die ?ltesten Leute sich entsinnen konnten. Trotz der neuen Mole hatten sich Schiffe im Hafen losgerissen und waren untergegangen. Der Telegraph meldete von Schiffbrüchen die Küste entlang; in der ganzen Umgegend gab es nichts als zerrissene Netze, fortgeschwemmte Fischreusen, verschwundene Bootstege. Und immer noch hatten die Leute Angst, das Schlimmste komme noch erst.

Jetzt endlich - seit ein paar Stunden - war es vorüber; der Sturm hatte sich gelegt, die Windst??e, die ruckweise aufeinander gefolgt waren, h?rten auf; kaum noch ein letzter Nachhall war zu spüren.

Nur das Meer wollte nicht gehorchen. Die Tiefen aufrühren und dann einfach davonlaufen - das geht doch nicht! Wellenzüge, soweit das Auge reichte, h?her als haushoch, kamen in endlosen Reihen, mit schaumwei?en Kronen und donnerndem Fall. über Stadt und Strand hin dr?hnte ihr Tosen, gewaltig, dumpfrollend, wie Bergrutsche in der Ferne.

Jedesmal, wenn die Wogen in voller H?he gegen die Klippen stürmten, spritzte der Gischt meterhoch empor; von weitem sah es aus, wie wenn wei?e Meeresungeheuer der alten Sagen hier ans Land emporzuklimmen versuchten. Aber nur vereinzelte salzige Spritzer gelangten an ihr Ziel. Sie brannten dem Knaben, der da stand, auf der Wange; doch er rührte sich nicht vom Fleck.

Gew?hnlich sagten die Leute, nur der tollste Weststurm verm?chte den Wellenschaum so hoch emporzuschleudern; heute kam er bei stiller Luft. Das hatte nur einer erlebt; und das war der Junge!

Weit drau?en im Westen verflossen Himmel und Meer in der Glut der untertauchenden Sonne. Etwas wie ein goldenes Friedensreich breitete sich da hinten aus. Alle die meerschwarzen, wei?k?pfigen Wellen, die sich, soweit der Blick reichte, von dort heranw?lzten, waren vertriebene Aufrührer. Reihe auf Reihe kamen sie daher, unter millionenstimmigem Protest.

Eben jetzt hatte der Farbenkontrast seinen H?hepunkt erreicht. Keine Vermittelung mehr. Nicht der leiseste rote Schimmer drang mehr bis herüber. Dort die warme Glut, hier das kalte Schwarzblau über dem Meer und dem Schneemorast am Land. Was man hoch droben von der Stadt sah, kroch in sich zusammen und ward immer kleiner mit jedem Male. Der Junge wandte den Blick vom Meere landw?rts. Und immer unruhiger wurde er. Das kündete Unheil. Sollte wirklich noch mehr kommen? Seine Phantasie war aufgeschreckt und, übern?chtig wie er war, hatte er keine Widerstandskraft.

Drau?en die Pracht begann zu erl?schen; alle Farben verblichen gleichzeitig. Das Brüllen von unten, wo die Ungeheuer heraufwollten, klang st?rker; oder war er nur hellh?riger geworden? Galt ihm das? Ihm? Was hatte er denn wieder getan? Oder würde er vielleicht bald irgend etwas anstellen? Schon ?fter war diese unklare Angst eine b?se Vorbedeutung gewesen!

Nicht der Sturm allein hatte ihn geschreckt. Vor kurzem hatte ein Laienprediger geweissagt, die Welt werde untergehen. Alle Anzeichen der Bibel t?ten genau stimmen, und die Zahlen bei Jeremias und Daniel seien nicht mehr zu mi?deuten. Der Prediger erregte solches Aufsehen, da? die Zeitungen sich der Sache bem?chtigten und erkl?ren mu?ten, ganz dasselbe sei schon unendlich oft prophezeit worden, und die Zahlen bei Jeremias und Daniel h?tten immer gestimmt. Aber als der Orkan losbrach, entsetzlicher denn seit Menschengedenken, als Schiffe sich losrissen und gegen die Brücken geschleudert wurden, zerschmettert und zerschmetternd, und zumal als die Finsternis der Nacht das Erdreich bedeckte, und s?mtliche Lichter in den Laternen erloschen ... als man die Brandung blo? noch h?rte, ohne sie mehr zu sehen ... dazwischen Kommandorufe, Get?se, Gekreische, langgedehntes Jammergeschrei ... und dabei in den Stra?en das Entsetzen, wenn ganze D?cher abgehoben wurden, die H?user erbebten, Scheiben klirrten, Steine durch die Luft flogen, Menschen flüchteten, ferne Rufe die Angst erh?hten ... ja, da gedachten wohl manche der Worte des Laienpredigers: So helf uns Gott! Dies ist der jüngste Tag! Bald werden die Sterne fallen! Besonders die Kinder waren in einer Todesangst. Die Eltern hatten keine Zeit, bei ihnen zu bleiben. Denn noch in der letzten Stunde war man einigerma?en im Zweifel, ob es auch wirklich die letzte Stunde war, und nach alter Gewohnheit behielt die Sorge um den irdischen Besitz doch die Oberhand. Man mu?te verstecken und abschlie?en und eilen, und nach dem Feuer sehen und an allen Ecken und Enden sein. Den Kindern aber steckte man Gebet- und Gesangbücher in die H?nde und hie? sie lesen, was da von Erdbeben und anderen Plagen und vom jüngsten Tage stand; man schlug ihnen rasch die Stellen auf und stürzte davon. Als ob die Kinder jetzt h?tten lesen k?nnen!

Sie verkrochen sich lieber im Bett und zogen die Decke über den Kopf; manche nahmen den Hund mit oder die Katze; sie fühlten sich geborgener so; sie wollten zusammen sterben! Aber oft wollten Hund und Katze nicht unter der Decke sterben, und dann setzte es einen Kampf.

Der Junge, der oben auf der h?chsten Felsenkuppe stand, war vor Schreck überhaupt rein von Sinnen gewesen. Aber er war einer von denen, die das Entsetzen von einem Ort zum anderen hetzte, vom Haus auf die Stra?e, von der Stra?e nach dem Hafen, vom Hafen wieder nach Hause. Nicht weniger als dreimal war sein Vater hinter ihm her gewesen, hatte ihn eingefangen, ja, s?mtliche Türen hinter ihm verrammelt; aber entwischt war er doch. So etwas blieb doch sonst nicht unbestraft; kein Junge wurde strenger gehalten und so reichlich mit Prügel bedacht wie Edvard Kallem. Aber ein Gutes hatte der Sturm doch gehabt: Prügel setzte es nicht in dieser Nacht.

Die Nacht verging, und noch standen die Sterne am Himmel; der Tag kam, und die Sonne schien hell wie immer. Auch der Sturm ging vorüber, und mit ihm der letzte Rest von Angst.

Doch hat die Angst einmal ein Menschengemüt so grenzenlos beherrscht, da bleibt der Schrecken vor dem Schrecken zurück. Nicht allein in b?sen Tr?umen, nein, auch am Tage, wenn man sich am allersichersten w?hnt, lauert sie in unserer Phantasie, um beim geringsten Au?ergew?hnlichen über uns herzufallen, uns mit tückischen Augen und Nebelodem zu verschlingen, uns bisweilen in den Wahnsinn zu treiben ...

Da stand der Knabe; es war ihm unbehaglich zu Mut in der sinkenden Sonne und beim Toben der Brandung, - und da war auch schon die H?llenangst wieder über ihm; die Schrecken des jüngsten Tages umbrausten ihn. Er begriff nicht, wie er sich so gef?hrlich weit hier herauf hatte wagen k?nnen, und noch dazu allein! Wie gel?hmt fühlte er sich; er wagte nicht, den Fu? zu heben - wer wei?, ob er nicht beobachtet wurde; Feindesm?chte waren um ihn her. Er betete heimlich zu seiner verstorbenen Mutter: wenn das wirklich das Ende sei, und die Auferstehung sie befreie, so m?ge sie hier heraufkommen zu ihm; nicht zu seiner Schwester - die hatte ja Rektors; er aber hatte niemand.

Doch alles blieb beim alten. Nur der Schimmer im Westen verblich, und im Osten dunkelte es; der Geist der K?lte schritt unerbittlich weiter und wurde Alleinherrscher; das gab eine gleichm??ige Gr??e und die Sicherheit der Einheit. Nach und nach sch?pfte Edvard wieder soviel Mut, da? er freier zu atmen wagte - erst versuchsweise, dann ganz tief, viele Male. Jetzt fing er an, sich zu bewegen, leise, unmerklich und nicht ohne Angst, da? die Unsichtbaren hier oben Verdacht sch?pfen k?nnten, - denn sie wollten ihn doch haben. Behutsam glitt er dem Abstieg zu und fort vom Felshang. Keine Flucht, behüte! Er wu?te gar nicht einmal, ob er überhaupt gehen wollte; er wollte es nur versuchen, - konnte ja schlie?lich zurückkommen. Aber der Abstieg hier war nicht leicht und mu?te eigentlich vor Einbruch der Dunkelheit gemacht werden; und es wurde so furchtbar schnell dunkel jetzt. Wenn er nur so weit w?re, da? er den Fu?weg, der vom Fischerdorf drunten über den Berg heraufführte, wieder erreicht h?tte, ja, dann war alle Gefahr überstanden; aber hier - nur vorsichtig, vorsichtig, ein ganz kleinwinziger Schritt, und noch einer, und noch ein kleiner! Nur zum Versuch; er würde schon wiederkommen!

Doch kaum hatte er auf solche Art den obersten und schwierigsten Teil der Kuppe zurückgelegt und fühlte sich sicher vor den M?chten da oben, mit denen er feilschte, so schlug er ihnen auch gründlich ein Schnippchen; in gro?en S?tzen gings abw?rts; wie ein Gummiball sprang er von einem Felsvorsprung auf den andern, bis er pl?tzlich unten eine Zipfelmütze auftauchen sah - so weit, weit unten, da? er sie nur eben erkennen konnte. Augenblicklich blieb er stehen. Seine Flucht, sein ganzes Entsetzen, all das eben Erlebte war wie weggeblasen; nicht der leiseste Gedanke mehr daran. Jetzt wollte er Angst einjagen; auf den dort hatte er schon die ganze Zeit gelauert! Bewegung, Augen, Haltung, alles zeigte, wie er sich über die Gewi?heit freute, ihn nun bald in Schu?weite zu haben. Der sollte es kriegen!

Der andere kam einhergeschlendert, ohne zu ahnen, welcher Gefahr er entgegenging, langsam, als ob er seine Freiheit und Einsamkeit gen?sse; bald h?rte man seine schweren Stiefel, den Klang der eisenbeschlagenen Abs?tze gegen die Steine.

Ein gutgewachsener Knabe, hellblond und vielleicht ein Jahr ?lter als der andere, der ihm auflauerte; mit einem losen Friesanzug bekleidet, einen wollenen Schal um den Hals, und gro?e Fausthandschuhe an den H?nden; er trug einen l?ndlichen Korb - blaugemalt, mit gelb-wei?en Rosen.

Ein gro?es Geheimnis ging endlich seiner Offenbarung entgegen; seit Tagen war die ganze Schule darauf gespannt gewesen, wie, wo und mit wem der Zusammensto? erfolgen werde, der jetzt drohte, wann der feierliche Moment der Abrechnung komme, in dem Ole Tuft vor einem Mitglied der gestrengen Schulpolizei endlich eingestehen mu?te, wo er sich nachmittags und abends herumtrieb und was er da anstellte.

Ole Tuft war der Sohn eines wohlhabenden Bauern vom Strande drau?en - das einzige Kind. Sein Vater, der vor einem Jahr gestorben, war der angesehenste Laienprediger der westlichen Lande gewesen und hatte schon frühzeitig seinen Sohn zum Geistlichen bestimmt, weshalb dieser jetzt das Gymnasium besuchte. Ole war begabt, flei?ig und seinen Lehrern gegenüber von einer Ehrerbietung, die ihn zu ihrem erkl?rten Liebling machte.

Aber die Haare allein machen noch nicht den Hund (trau', schau', wem?). Dieser treuherzige, h?chst ehrerbietige Junge blieb pl?tzlich den Nachmittagsspielen der Kameraden fern; zu Hause war er nicht (er wohnte bei einer Tante); bei Schultzes, wo er den Kindern Nachhilfstunde gab, war er auch nicht - das erledigte er gleich nach Tisch; auch nicht bei Rektors, d. h. bei Rektors Pflegetochter, Josefine Kallem, Edvards Schwester; Ole und sie waren dicke Freunde. Zuweilen sahen die Knaben ihn dort ins Haus gehen, aber nicht wieder herauskommen; und trotzdem war Josefine immer allein, wenn sie ihm nachgingen, um zu inspizieren; sie hatten n?mlich Wachen ausgestellt - die Untersuchung wurde systematisch betrieben. Bis zum Schulhaus konnten sie seine Spur verfolgen; dort aber verschwand sie. Die Erde konnte ihn doch nicht verschlungen haben! Das Haus wurde durchschnüffelt von unten bis oben, jede Ecke, jedes Schlupfloch wieder und wieder durchst?bert. Josefine selbst führte die Jungens herum, bis hinauf unters Dach, bis hinunter in den Keller, in s?mtliche R?ume, wo nicht gerade die Familie selber sich aufhielt, versicherte auch auf Ehre und Gewissen, dort sei er nicht; sie k?nnten selbst nachsehen. Wo in aller Welt steckte er nur?

Der Primus gewann in diesen Tagen bei einer Lotterie "Les trois mousquetaires" von Alexandre Dumas dem ?lteren, ein Prachtwerk mit Illustrationen; da er aber bald heraus hatte, da? das kein Buch für einen Gelehrten war, setzte er es als Pr?mie aus für den Kameraden, der entdecken würde, wo Ole Tuft seine Nachmittage und Abende zubrachte, und was er da trieb. Dies Angebot warf den zündenden Funken in Edvard Kallems Phantasie; er hatte n?mlich bis vor einem Jahr in Spanien gelebt, er las Franz?sisch wie seine Muttersprache, und "Les trois mousquetaires" war der wundervollste Roman auf der ganzen Welt - das hatte er immer geh?rt. Jetzt stand er hier auf der Lauer, für "Les trois mousquetaires"! Hurra, alle Drei sollen leben! Jetzt hatte er sie!

Leise, leise schlich er weiter, bis er den Fu?weg erreicht hatte. Der Sünder war dicht vor ihm.

Edvard Kallems Kopf hatte etwas, das an einen Raubvogel gemahnte - die Nase wie ein Schnabel - die Augen wild, schon an und für sich und noch mehr dadurch, da? sie ein ganz klein wenig schielten. Die Stirn scharf und niedrig, von lichtbraunem, kurzgeschorenem Haar umrahmt. Eine auffallende Beweglichkeit lie? ahnen, wie geschmeidig er war. Eben jetzt wollte er ganz still stehen, aber der K?rper bog sich, die Fü?e bewegten sich, die Arme hoben sich, als wolle er im n?chsten Augenblick durch die Lüfte sto?en. "B?h!" schrie er aus aller Kraft seiner Lungen. Der Ank?mmling fuhr zusammen - fast h?tte er seinen Korb fallen lassen. "So - jetzt hab' ich Dich! Jetzt hilft Dir keine Verstocktheit mehr!"

Ole Tuft wurde zu Stein. "Jawohl - jetzt stehst Du da! Hoho! Was hast Du in Deinem Korb?" Und er stürzte auf Ole los. Der aber nahm blitzschnell seinen Korb aus der rechten Hand in die linke und hielt ihn auf den Rücken; es war Edvard nicht m?glich, ihn hervorzuzerren.

"Was denkst Du Dir denn, Mensch! Glaubst etwa, Du k?nntst mir noch entwischen? Her mit dem Korb!" - "Du kriegst ihn nicht." - "Wirst Du wohl gehorchen? So geh ich einfach hinunter und frag'!" - "Nein, nein!" - "Doch! Zum Kuckuck, wenn ich's nicht tu!" - "Du tust's nicht!" - "Ich tu's!" - Und schon dr?ngte er an Ole vorüber, den Berg hinab.

"Ich will's ja sagen - versprich mir blo?, da? Du's nicht weiter sagst!" - "Nicht weiter sagen? Du bist wohl nicht bei Trost?" - "Doch! Du darfst nicht!" - "Bl?dsinn! was denkst Du Dir denn? Her mit dem Korb - oder ich geh'!" schrie Edvard. - "Wenn Du's nicht weiter sagst - -". Die Tr?nen traten Ole in die Augen. "Ich verspreche gar nichts!" - "Nichts sagen, Edvard! Nein?" - "Ich verspreche gar nichts. Den Korb her! Fix!" - "Es ist nichts dabei, Du!" - "Wenn nichts dabei ist, kannst Du's doch sagen! Fix!" Ole nahm das, nach Knabenmanier, für ein halbes Versprechen; flehend blickte er den andern an und fa?te sich ein Herz: "Ich geh' dort hinunter, weil ich ... weil ich ... ach, Du wei?t ja selber ... auf Gottes Wegen!" Das Letzte sagte er sehr verlegen und brach in Tr?nen aus. - "Auf Gottes Wegen?" fragte Edvard, ziemlich unsicher. Er war aufs h?chste verwundert.

Er erinnerte sich, wie der Geographielehrer in einer schl?frigen Stunde einmal die Frage gestellt hatte: "Welche Wege sind die besten?" Im Lehrbuch stand: "Für den Warentransport sind noch immer die Seewege die besten." - "Na - also welche Wege sind die besten? Du, Tuft?" - "Gottes Wege!" antwortete Tuft. Die ganze Klasse war mit einemmal munter; ein brüllendes Gel?chter verkündete das.

Aber bei alledem - Edvard Kallem wu?te wirklich nicht recht, was "Gottes Wege" bedeute. Ole - drunten im Fischerdorf - auf Gottes Wegen? Vor lauter Neugier verga? er ganz, da? er Sittenpolizei war! Gradheraus, wie jeder andere Junge, sagte er: "Ich versteh' nicht, was Du damit meinst! Gottes Wege - sagst Du?" Der andere bemerkte sogleich die Ver?nderung. Die eben noch so scharfen Augen blickten freundlich; nur der seltsame Glanz, der nie aus ihnen wich, lag noch darin. Unter allen Schulkameraden bewunderte Ole in aller Stille keinen so sehr wie den Edvard Kallem. Der Bauernjunge litt entsetzlich unter dem überlegenen Scharfsinn und der Gewandtheit der Stadtjungen, und der vornehmste Repr?sentant dieser Eigenschaften war Edvard Kallem. Und noch ein Glorienschein umgab sein Haupt ... er war der Bruder seiner braunlockigen Schwester.

Einen unertr?glichen Fehler hatte er: er war ein Erzspottvogel. Alle Augenblicke setzte es deswegen Haue - mal von den Lehrern, dann vom Vater oder von den Kameraden. Und in der n?chsten Minute fing er schon wieder an. Das ging über den Verstand des Bauernjungen. Und darum wirkte auch ein freundliches Wort, ein L?cheln von Edvard weit mehr, als es eigentlich sagen wollte. Es hatte den Sonnenglanz der Gnade, der Vornehmheit. Diese einschmeichelnden, milden Fragen, die der gewesene Raubvogel (von dem jetzt blo? noch der Schnabel übrig war) stellte, verflossen in eins mit dem Leuchten der Augen. Und Ole streckte die Waffen. Sowie Edvard seine Taktik ?nderte und treuherzig bat, den Korb sehen zu dürfen, lieferte Ole ihn aus und fühlte sich v?llig beruhigt und kampfunf?hig; er trocknete sich die Augen mit seinen gro?en Fausthandschuhen, zog den einen aus und schneuzte sich in die Finger - besann sich auf einmal, da? er zu diesem Zweck ein karriertes Sacktuch besa?, suchte darnach und fand es nicht ...

Edvard hatte den Korbdeckel aufgemacht; ehe er ihn zurückschlug, blickte er auf: "Du m?chtest vielleicht lieber nicht - -?" - "Doch, gern!" - Edvard schob den Deckel zur Seite. Ein gro?es Buch lag darunter - die Bibel. Er wurde starr, beinah ehrfürchtig. Unter der Bibel lagen verschiedene ungebundene Hefte. Er nahm ein paar heraus, drehte sie um und legte sie wieder hinein. Es waren Traktate. Die Bibel legte er behutsam wieder an ihren Platz, breitete das Tuch darüber und machte den Deckel zu. Im Grunde war er so klug wie zuvor, oder vielmehr nur noch neugieriger.

"Du liest doch nicht etwa den Leuten da unten aus der Bibel vor?" fragte er. Ole Tuft err?tete. "Doch - manchmal -" - "Wem denn?" - "Ach, den Kranken. Aber oft komm' ich ja nicht dazu -" - "Zu den Kranken gehst Du?" - "Ja - zu den Kranken geh' ich eben." - "Zu den Kranken? Du? Aber lieber Gott, - was tust Du denn da?" - "Oh, ihnen helfen - so gut ich eben kann!" - "Du?" fragte Edvard mit allem Erstaunen, dessen er f?hig war. Und nach einer Pause fügte er hinzu: "Mit was denn? Mit Essen?" - "Das auch. Ich helf' ihnen eben mit allem, was sie brauchen. Umbetten - -" - "Umbetten?" - "Ja! Sie liegen doch auf Stroh. Und darin liegen sie, bis es stinkt, wei?t Du. Manchmal machen sie's auch noch schmutzig, wenn sie krank sind, und sich nicht selber helfen k?nnen; tagsüber ist ja oft kein Mensch bei ihnen. Die Leute sind bei der Arbeit, und die Kinder in der Schule. Und wenn ich dann nachmittags hinkomme, geh' ich hinunter zu den B?ten, die mit Stroh fahren; das kauf' ich und trag's hinauf und nehm' das alte weg." - "Wo kriegst Du denn das Geld her?" fragte Edvard. - "Tante spart es mir zusammen, und auch Josefine." - "Josefine?" rief der Bruder. - "Ja! Aber vielleicht h?tt' ich das nicht sagen sollen."

"Von wem kriegt denn Josefine das Geld?" fragte Edvard mit der wachsamen Strenge des ?lteren Bruders. Ole überlegte einen Augenblick und erwiderte dann fest und bestimmt: "Von Deinem Vater." - "Von Vater?" - -

Edvard wu?te, selbst wenn Josefine ihn darum b?te, so würde der Vater niemals Geld unnütz ausgeben; erst mu?te er wissen, wozu er es gab. Der Vater hatte also gebilligt, was Ole tat. Und damit war die Sache in Edvards Augen über jeden Zweifel erhaben. Ole fühlte augenblicklich diesen v?lligen Umschlag; er sah ihn auch Edvards Augen an. Jetzt kam ihm die Lust, noch mehr zu erz?hlen, und das tat er auch. Er berichtete, er habe oft furchtbar viel Arbeit, wenn er komme. Feuer müsse er machen, das Essen aufsetzen, kochen ... - "Kannst Du kochen?" - "Freilich! Und Reinmachen, und Einkaufen, und sehen, ob nicht irgend jemand hinüberrudert, den ich nach der Apotheke schicken kann; denn oft hat der Doktor irgend was verschrieben, aber sie haben es nicht geholt." - "Und zu alledem hast Du Zeit?" - "Ja. Bei Schultzes mach' ich's gleich nach Tisch ab, und meine eigenen Schularbeiten mach' ich nachts." Und so erz?hlte er, des l?ngeren und breiteren, bis ihm selber einfiel, da? sie noch vor Einbruch der Dunkelheit unten sein mü?ten.

In tiefen Gedanken ging Edvard voran; der andere mit dem Korb hinterdrein.

Hier, wo die Klippe abfiel, h?rte man das Tosen des Meers, als komme es aus der Luft, wie das Sausen eines vorüberziehenden Vogelschwarms - hoch, hoch oben. Es wurde kalt; man sah den Mond; aber die Sterne noch nicht. Doch - einen einzigen. "Wie bist Du denn eigentlich darauf gekommen?" fragte Edvard und wandte sich um. Ole blieb gleichfalls stehen. Er nahm seinen Korb aus einer Hand in die andere. Ob er's wagen, ob er alles sagen sollte? Edvard merkte sofort - da steckte noch mehr dahinter - und zwar war das das Wichtigste. "Kannst Du's nicht sagen?" fragte er, als wenn es ihm ganz gleichgültig sei. - "Oh doch - ich kann schon!" Aber Ole fuhr fort, den Korb von einer Hand in die andere zu nehmen, und sagte nichts weiter. Jetzt konnte Edvard nicht l?nger an sich halten; er fing an, Ole ordentlich deswegen zu qu?len, was diesem auch ganz lieb war - doch immer noch überlegte er. "Es ist doch nichts B?ses?" - "Nein, etwas B?ses ist es nicht." Nach einer Pause fügte er hinzu: "Im Gegenteil - eher was Gro?es - etwas wirklich Gro?es sogar!" - "Etwas wirklich Gro?es?" - "Eigentlich das Gr??te in der Welt!" - "Nanu!" - "Wenn Du's blo? nicht weitersagen wolltest! Keiner Menschenseele! H?rst Du? Dann wollt' ich Dir's schon erz?hlen!" - "Also - Du - was denn?" - "Ich will Mission?r werden!" - "Mission?r?" - "Ja - Heidenmission?r! Ein richtiger, für die Wilden, wei?t Du, die Menschen fressen!" Er sah - viel mehr konnte Edvard nicht ertragen; deshalb beeilte er sich, rasch noch etwas über Zyklone, wilde Raubtiere und giftige Schlangen hinzuzufügen: "Auf so was mu? man sich einüben, siehst Du!" - "Einüben? Gegen rei?ende Tiere und giftige Schlangen?" Edvard fing an, das Unglaubliche glaublich zu finden. - "Das Schlimmste sind die Menschen!" sagte Ole, die Tiere umgehend. "Das sind n?mlich ganz fürchterliche Heiden, diese Kerle, und wild, und b?s, und grausam. So ohne weiteres hinrennen - das hat keinen Sinn. Man mu? übung haben." - "Aber wieso kommst Du zu denen unten? Das sind doch keine Heiden - die im Dorf?" - "Das nicht. Aber man lernt doch allerhand auch bei ihnen. Zimperlich darf man nicht bei ihnen sein - im Gegenteil, die ?rgsten Schweinereien muten sie einem zu. Wenn einer krank ist und querk?pfig, so ist er meist auch voller Mi?trauen; manche sind geradezu b?sartig. Denk blo?, neulich abends hat ein Weib mich sogar hauen wollen." - "Hauen?" - "Da hab' ich zu Gott gebetet, sie sollte es tun; aber sie hat blo? geflucht." Oles Augen glühten; sein Gesicht war verzückt. "Hier, in einem Traktat, den ich in meinem Korbe hab', steht, es sei der Fehler unserer Mission?re, da? sie hinausgingen, ohne sich erst zu üben. Denn es sei eine gro?e Kunst, Menschen zu gewinnen, steht da. Sie zu gewinnen für das Reich Gottes, das sei die schwerste aller Künste. Und eigentlich mü?ten wir uns von Jugend, ja von Kindesbeinen an darauf einüben; so steht geschrieben, und das will ich tun. Denn Mission?r sein - siehst Du - das ist doch das H?chste auf Erden. Das ist mehr als K?nig sein, mehr als Kaiser und Papst sein; das steht in dem Traktat. Und es steht auch darin, ein Mission?r habe gesagt: Und h?tte ich zehn Leben, ich g?be sie alle zehn hin für die Mission ... Und das will ich auch."

Sie gingen jetzt Seite an Seite. Ole hatte sich, ohne es zu wissen, den aufleuchtenden Sternen zugekehrt. Beide standen eine Weile so und starrten in die Luft. Unter ihnen der Hafen mit den Schiffen in verschwommenen Umrissen, die Brücken, niedrig, schwer; die Stadt mit ihren verstreuten Lichtern; weiter drau?en der Strand, wollgrau von Schnee, und daneben das schwarze Meer; hier unten h?rte man es wieder, wenn auch schw?cher; das einf?rmige Tosen verflo? mit dem sternbes?ten Halbdunkel. Zwischen den Knaben zitterten unsichtbare F?den hin und her; Gefühle knüpften sich an. Von keinem andern wünschte Ole so sehnlich, gut beurteilt zu werden, wie von dem, der in seiner leichten Pelzmütze vor ihm stand; und Edvard dachte, wie viel besser doch Ole sei als er. Denn da? er selber gr??lich war, das wu?te er; das h?rte er ja alle Tage. Er sah seitw?rts auf den Bauernjungen; - die tief über die Ohren gezogene Zipfelmütze, die gro?en Fausthandschuhe, der plumpe Schal, die weite Friesjacke, die breiten Hosen, die schweren, eisenbeschlagenen Stiefel - nur - die Augen wogen das alles auf, und das treuherzige Gesicht, wenn es auch ein bi?chen altklug war ... Ole wird einmal ein gro?er Mann werden!

Sie trabten weiter, Edvard voran, Ole hinterher, hinunter zur "Vorstadt". So hie? der Stadtteil, der an den "Berg" stie? und im wesentlichen aus Arbeiterh?usern, Werkst?tten und kleineren Fabriken bestand. Ordentliche Stra?enanlagen oder Beleuchtung gab es hier noch nicht; es war jetzt, beim Tauwetter, ein entsetzlicher Morast, der in der Abendk?lte gerade zu gefrieren begann. Die paar Laternen, die vorhanden waren, hingen an Stricken, die vom einen Haus zum andern quer über die Gasse gespannt waren, und hinauf- und hinuntergezogen werden konnten. Sie waren schwarz von Qualm und daher ?u?erst schlechter Laune. Hier und dort hatte eine kleine Werkstatt ihre eigene kleine Laterne, die über der Haustreppe hing. Unter einer solchen Laterne blieb Edvard stehen. Er mu?te wieder etwas fragen. N?mlich - wer es eigentlich sei, dessen Ole sich dort unten annahm? Einer, den sie beide kannten? Frohgemut setzte Ole seinen Korb auf die Treppe und stützte sich mit der Hand darauf. Er l?chelte: "Du kennst doch die Marte von der Werft?" Ja, die kannte die ganze Stadt; eine tüchtige Frau; aber sie trank; und oft hatten die Schuljungen am Samstagabend ihren Jux mit ihr, wenn sie, an eine Mauer gelehnt, dastand und sie ausschimpfte und sich schlie?lich umdrehte und zum Zeichen ihrer Hochachtung - na ja, wie das Zeichen aussah, l??t sich nicht gut beschreiben! Aber die Bengels warteten blo? darauf; und die Sache wurde stets mit Jubelgeheul begrü?t.

"Die Marte von der Werft!" rief Edvard. "Die willst Du bekehren?" - "Still doch! Nicht so laut!" bat Ole. Er war flammend rot geworden und sah sich erschrocken um. Edvard wiederholte flüsternd: "Glaubst Du, irgend ein Mensch k?nnte die bekehren?" - "Ich glaube, ich bin auf dem besten Wege!" flüsterte der andere geheimnisvoll. - "Du mu?t schon entschuldigen - aber ich glaub' es nicht!" Die Augen schielten, der Mund verzog sich zu einem L?cheln. - "Wart' nur erst und h?r' mich an! Du wei?t doch, im Winter ist sie auf dem Glatteis hingefallen und hat sich b?sen Schaden getan?" Jawohl, das wu?te er. - "Seitdem liegt sie im Bett, und kein Mensch hat Lust, ihr zu helfen. Sie ist doch so b?sartig und kratzbürstig. Gegen mich war sie anfangs widerw?rtig - kaum zum Aushalten war's. Aber ich achtete einfach nicht darauf, und jetzt hei?t es nur noch 'mein Gottesengelchen', 'mein L?mmeken', 'mein Golds?hnchen', 'mein gutes Kind'. Denn ich habe sie umgebettet und Kleider und Essen und Bettzeug für sie gesammelt, und die ?rgsten Dinge für sie getan, siehst Du. Und doch hat sie eines Abends Miene gemacht, mich zu schlagen, wie ich ihr aufhelfen wollte, und ihr krankes Bein ihr dabei wehtat. Sie schrie wie besessen und hob ihren Stock gegen mich; aber dann nahm sie sich zusammen und fluchte nur ganz fürchterlich und warf mir Schimpfworte an den Kopf. Jetzt ist sie wieder ganz sanft, und neulich hab' ich's sogar gewagt, ihr aus der Bibel vorzulesen." - "Der Marte von der Werft?" - "Die Bergpredigt. Und da? Du's nur wei?t - sie hat geweint." - "Geweint? Hat sie's denn verstanden?" - "Nee, sie hat so geweint, da? sie nicht viel davon geh?rt hat, glaub' ich. Aber die Bibel war es doch, siehst Du. Sie fing schon an zu weinen, als ich das Buch nur herauszog."

Die Knaben sahen einander an; vom Hof her klangen Hammerschl?ge und in der Ferne eine Dampfpfeife; dann von der Gasse gegenüber das leise Weinen eines Kindes. - "Hat sie was gesagt?" - "Sie sagte, sie sei viel zu schlecht, um so was anzuh?ren, hat sie gesagt. Und ich erkl?rte ihr, da? dem lieben Gott gerade die Geringsten die liebsten w?ren. Sie tat aber, als h?re sie das nicht, sondern sagte nur, ich solle doch einmal beim W?scher-Lars nachsehen, ob er daheim sei." - "Beim W?scher-Lars?" schrie Edvard, und Ole mu?te wieder "Psst!" sagen; der W?scher-Lars war n?mlich ihr guter Freund. - "Du kannst mir's glauben, der ist die ganze Zeit über furchtbar nett gewesen. Im W?scher-Lars steckt viel Gutes, das sagen alle. Jeden Abend kommt er und hilft ihr. Heut Abend ist er früher gekommen als sonst, darum konnt' ich gehen; sonst bleib' ich viel l?nger." - "Hast Du ihr noch ?fter vorgelesen?" - "Ja, heute wieder. Gleich fing sie wieder zu weinen an; aber heute, glaub' ich, hat sie was geh?rt. Denn wie ich ihr das vom verlorenen Sohn vorlas, sagte sie: ich bin ja woll eins von seinen Schweinen!" - Beide Jungens lachten. "Da sagt' ich denn, das glaubte ich doch nicht. Dann wollte ich versuchen, zu beten. Ach, das nützt ja doch alles nichts! sagte sie. Aber als ich dann das Vaterunser anfing, wurde sie ganz verdreht, wei?t Du, gerad' als ob sie sich fürchte, und sie richtete sich auf und schrie, davon wolle sie nichts wissen - unter keinen Umst?nden! Und dann legte sie sich wieder hin und heulte." - "Es wurde also nichts?" - "Nein, und dann kam der W?scher-Lars, und sie sagte, ich solle gehen. Aber siehst Du, wie es gewirkt hat? Glaubst Du nicht, da? ich auf dem besten Wege bin?" - Edvard war nicht so ganz sicher.

Seine Bewunderung hatte augenscheinlich einen kleinen Knax bekommen.

Bald darauf trennten sie sich.

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Billionaires

5.0

Andrea Deciding that I was going to skip a day at work so I could have first time sex with my boyfriend seemed like the most absurd decision I could ever make. Or at least that was what I'd thought. Until I'd walked in on my said boyfriend cheating on me with some redhead and decided to get my revenge by losing my virginity to his wealthy billionaire father instead. Crazy, right? Trust me, I know. Like that's not enough, things take a drastic turn for the worst after I realized I was in love with him and pregnant with his child. Before I could get the chance to come clean about every including my feelings formhim and the pregnancy, he finds out about my trickery. Alejandro's not one to condone being lied to and deceived so he immediately tells me he doesn't want to see me again. So what do I do? I pack up and leave the country. But it seems like the universe isn't done with us just yet. . . Alejandro I should have known better than to get involved with someone way younger than me. It was something I've never done before. But like the saying goes, there's a first time for everything. The first time I met Andrea I was captivated by her beauty. More than that there was this innocence in her that called out to me like a moth to a flame. I ignored all the warnings in my head and went after what I wanted. And what I wanted was her. Unfortunately what she wanted was revenge against my son. I told myself that it had to be some kind of mistake. There was no way she had been playing with my feelings and planning some silly revenge this whole time. But she had. It had taken a surprise visit from my son for me to find out her true intentions. Even then it had been hard to believe it. But I couldn't deny that she'd fooled me real good alright. So naturally I cut ties with her. And that's supposed to be the end, right? Wrong. Turns out that our story was never destined to end just there. . .

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