Wege und Umwege
nicht mehr dieselbe Zeit. Jetzt erst realisiere ich, wie reizvoll es war, religi?sen Problemen nachzuh?ngen, w?hrend sie so
gegen jenes andere gehemmte und entkr?ftete Licht alles verst?rkt und verdeutlicht, was es bestrahlt;
, ja seit Jahrhunderten schon hat sich ein stetig wachsender Indifferentismus wie Wolkenb?nke aufgeschichtet. Die Dinge der Religion lie? m
me er indessen von den Strapazen unserer tausendj?hrigen Mi?verst?ndnisse auf; sachte begann er schon der bitteren, unleidlichen Rinde sich zu entziehen, in die Menschenh?nde ihn verbaut hatten, glitt einer neuen Kurve zu und evoluierte wie ein Planet. Ja, man kann sagen: seine Idee evoluierte in dem Ma?e, als seine Dogmen an Presenz und Deutlichkeit verloren. Nichts gleicht ja so vollkommen einer Kugel
es glauben, aus Sport, und wie man Wagnerianer und sp?ter Antiwagnerianer war, so k?nne man auch katholisch sein. Ein grotesker Wahn, wenn man bedenkt, da? der Begriff Amateur-Katholik so wenig wie der des Amateur-Soldaten existiert. Und z?ge einer in Helmbusch und Epauletten einher, und würfe sich gar in eine Generalsuniform, weil sie ihm so gut gef?llt, so h?tte er doch erst recht mit milit?rischen Dingen nichts zu schaffen; es sei denn, da? er dem Stande beitritt und sich dem Drill unterzieht. So fragt der Katholizismus nicht nach Velleit?ten, er fragt nicht, wer für den Pomp seiner Zeremonien und Gew?nder, auch nicht, wer für den suggestiven Zauber des Me?opfers schw?rmt, sondern er fragt nur, wer eingeht dur
tschafter mit der Prognose: ?Ce sera un petit pape" - im Gegensatz zu Leo XIII. - unumwunden herausrücken durfte. Der Neffe des Kardinals wagte zu bemerken, da? sich der hl. Geist w?hrend dieses letzten Konklaves sehr passiv verhalten habe. ?Et vous croyez", sagte der Kardinal, nicht
die Einen die edle Patina der Jahrhunderte tr?gt, steht wie frisch getüncht und so hart und pl?tzlich - und so neuartig vor den Augen der anderen. Nichts von seinen Herrlichkeiten ist ihnen noch gel?ufig. Als nouveaux
s Thema nachzudenken. Und ich begreife sie sehr wohl. Seinem Geiste nach ist der Katholizismus etwas in seiner Vollgültigkeit wirklich zu Insgeheimes und zu Irisierendes. Für die Armen da, gewi?, aber wie ein K?nig für die Armen da ist, so ist er in seinem unantastbaren Adel denen sogleich entzogen,
rade nach Torschlu? - dünken, da? er für die Aviatik oder die Armee - er stammte aus einer franz?sischen Offiziersfamilie - berufener gewesen w?re, als für den Priesterstand, den er offenbar ein wenig vorschnell erw?hlt hatte. In dieser Verfassung kam er nach München und besuchte mich hin und wieder. Bei seinem skeptischen Naturell konnte von einem Glauben, der Berge versetzt, nicht die Rede
Es habe sich eine Vikarstelle für ihn geboten; ob er die ann?hme, wisse er noch
Abbé und hob mit so weher Sch?rfe die Tragik seines Daseins hervor, da? ich aufatmete, als er wieder ging. Doch gleich darauf hielt ich es selber im Hause nicht mehr aus. Drau?en, unter freiem Himmel, angesichts der Stra?en, der blühenden Anlagen, da gab es die v
Hoffnungslosigkeit schien glücklich einged?mmt; ich fand ihn ?zusammengerissen" und gefestigt, ohne da? er doch im Stillen von seiner Skepsis
e nicht weg?" f
lte mir alles andere gering scheinen im Vergleich zu dem Leben dieses im eigenen Lager mi?kreditierten und verd?chtigten Abbés, der mit so gro?er Selbstverleugnung auf seinem Posten blieb. Weil hinter diesem Katholizismus, dem wir doch
turm seiner Gesinnung sich zu opfern hingerissen, weil dort einige Helden liegen müssen, wo die kommenden Vielen freien Durchzug über neue Brücken finden sollen. Und auch jene Kundschafter schwebten mir vor, die sich als erste in die m?rderische Luft erhoben, u