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Peter Camenzind

Chapter 3 No.3

Word Count: 7249    |    Released on: 06/12/2017

onderliche, schw?rmerische Lust der Jugendzeit reich und rein genossen. Gleich einem jungen Krieger, der am blühenden Waldrand rastet, lebte ich in seliger Unruhe zwischen Kampf und Get?ndel; und wi

r Stille sü?e Leiden um sch?ne, scheu verehrte Frauen und kostete das ede

n Holze als die übrigen Camenzinde geschnitten sei. Drei wundervolle Jahre wohnte ich in derselben weithinblickenden, windigen Mansarde, lernte, dichtete, sehnte mich und fühlte alle Sch?nheit der Erde mich mit warmer N?he umge

Menschen. Ich beschaute die von Wagen belebten Gassen, die Schiffl?nde, Pl?tze, G?rten, Prunkbauten und Kirchen; ich sah flei?ige Leute in Scharen zur Arbeit laufen, sah Studenten bummeln, Vornehme ausfahren, Gecken sich brüsten, Fremde umherschlendern. Die modisch eleganten, hoff?rtigen Weiber der Reichen ka

hübschen Jungen das Haus verlassen, ein Buch oder Notenheft in der Linken, in der Rechten die Cigarette, deren Rauch hinter seinem biegsam schlanken Gang verwirbelte. Mich zog eine scheue Liebe zu ihm hin, doch blieb ich abgesondert und fürchtete mich mit einem Menschen Umgang zu haben, neben dessen leichtem, freiem und wohlhabendem

ich hatte in meinem Leben nie ein Instrument berührt. Ich sagte ihm das und fügte hinzu, da? ich au?er J

tte ich geschworen, Sie seien Musiker. Merkwürdig! Aber Sie k?nnen j

in der Stube drin durchaus nicht jodeln k?nne. Das müsse auf einem

nnten etwa gegen Abend miteinander ausfliegen. Wir bummeln und plaudern ein wenig, droben

n paar modern eingerahmte Bilder, das Klavier, eine gewisse zierliche Unordnung und ein feiner Cigarettenduft erzeugten in dem hübschen Raum eine

d sah prachtvoll aus, wie er so vom Spielen weg de

e ich, ?ich

Lust den schlanken Nacken und Rücken des Spielers und seine wei?en Musikerh?nde, und dabei überlief mich dasselbe scheue und bewundernde Gefühl von Z?rtlichkeit und Achtung, mit dem ich früher jenen dunkelhaarigen Schül

iegen wir einen m??igen Hügel, überschauten Stadt, See u

Sie sich immer noch genieren, so drehen

e her kam Antwort, leise, langgezogen und schwellend, der Gru? eines Hirten oder Wanderers, und wir h?rten still und freudig zu. W?hrend dieses gemeinsamen Stehens und Lauschens überrann mich mit k?stlichem Schauer die Empfindung, zum erstenmal neben einem Fr

chts das Geishorn, links und weiter entfernt der runde Sennalpstock. Ich war zeh

er südlicheren Gipfel zu ersp?hen. Nach einer W

en Sie?"

nun wei?, welche

che

ind Di

ich und war zugleich erstau

icht. Ich habe zwar auf der Schule Verse

die einm

dürften sie doch nicht sehen,

moderne Sachen, mit

ist

ro?er Gott, kenn

r soll ich

?Sie sind empfindlich. Aber Sie wissen ja selber gar nicht, was für ein beneidenswert unverdorbener Mensch Sie sind und wie wenig solche es gibt. Sehen Sie, in einem Jahr oder zwei werden Sie Nietzsche und all den Kram ja auch kennen, viel besser als ich, da Sie gründlicher und geschei

ch betrachtete und seine Meinung herausplauder

nem vielbesuchten Biergarten Brüderschaft mit mir schlo?, vor allen Leuten aufsp

te denken!" warnte

ich glücklich oder ganz au?erordentlich besoff

ulm?dchen feierlich-sp?ttisch den Hof, die ernsthaftesten Klavierstücke unterbrach er unerwartet mit v?llig kindischen Witzen, und als wir einmal Spa?es halber in eine Kirche gegangen waren, sagte er pl?tzlich mitten w?hre

llte er. ?Bis nachher h?tte ich e

z und Geist, sondern die unbezwingliche Heiterkeit seines lichten, kindlichen Wesens, welche jeden Augenblick hervorbrach und ihn mit einer leichten, fr?hlichen Atmosph?re umgab. Sie konnte sich in einer Ge

ten flogen mir stückweise an, ich erg?nzte und las viel nebenher, und so gewann ich allm?hlich eine gewisse Vorstellung von dem, was die regsamsten K?pfe der Zeit plagte und bannte, und bekam einen wohlt?tig anspornenden Einblick in die geistige Internationale. Ihre Wünsche, Ahnungen, Arbeiten und Ideale waren mir anziehend und verst?ndlich, ohne da? ein starker eigener Trieb mich gen?tigt h?tte, für oder wider mitzustreite

iehen. Die kleinsten mit ihm getroffenen Verabredungen hielt ich peinlich genau und war empfindlich, wenn er mich warten lie?. Einmal bat er mich, ihn zu einer bestimmten St

ngen?" lachte er verwundert. ?Ich hatte die Sache ga

er freilich bin ich auch daran gew?hnt, da? du dir wenig daraus machst, mic

mit ma?losem

nimmst du je

haft ist mir ke

drang ihm i

leunigst Bess

em Liebesbrauch seine Nasenspitze an der meinen und liebkoste mich, bis ic

Zeit des Sp?tmittelalters in Italien und Frankreich. Dabei lernte ich zum erstenmal meinen Liebling unter den Menschen, Franz von Assisi, den seligsten und g?ttlichsten aller Heiligen, genauer kennen. Und so ward mein Traum, in dem ich die Fülle des Lebens und Geistes vor mir er?ffnet gesehen hatte, t?glich wahr und erw?rmte mir das Herz mit Ehrgeiz, Freude und Jugendeitelkeit. Im H?rsaal nahm mich die ernste, etwas herbe und gelegentlich etwas langweilige Wissenschaft in Anspruch. Zuhause kehrte ich bei den heimelig frommen oder schauerlichen Geschichten des Mittelalters oder bei den

s war flei?ig und nett gemalt, aber ein wenig altmodisch und eigentlich ohne rechten künstlerischen Kern. Man sieht in jedem beliebigen Salon genug solche hübsche, wen

ild," sagte Richard, ?ist keine gro?e Leistung. Es gibt sch?nere. Aber es gibt keine sch?nere Malerin als die, die das gemacht

st du

n lange reich und würde keine mehr malen. Sie tut es n?mlich ohne Lust und

eder und kam erst ein paar

ja eigentlich neulich schon besuchen. Also komm! Du ha

einer Kameraden mit Malweibern und Studentinnen hatte mir nie gefallen. Die M?nner waren dabei ziemlich rücksichtslos, bald grob, bald ironisch; die M?d

. Drei oder vier fertige Bilder hingen in Rahmen, eines stand noch kaum ganz untermalt auf der Staffelei. Den Rest der W?nde bedeckten sehr saubere, appetitlich aussehende Bleistiftskizzen und ein halbl

plimente über das ausgestellte Bild.

haben das Bild zu kaufen! übrigens sin

Ziegen," sag

fft hat. Es sind Ziegen, wie sie leben, so recht ziegenm??ig. Fragen Sie meinen

Geschw?tz zuh?rte, mich vom Blick der Malerin überflog

nd Ober

Fr?ul

und was halten Sie

enigstens hab' ich sie nicht f

g. Sie sin

, Stu

ch st?rte und fast abstie?, war die Farbe des Gesichts. Sie erinnerte mich schlechterdings an Gorgonzola und ich w?re nicht erstaunt gewesen, grüne Ritzen darin zu finden. Ich hatte noch nie diese welsche Bl?sse gesehen und jetzt, im ungünstigen morgendlichen Atelierlicht, sah sie ersch

, als er mir nach einiger Zeit mitteilte, die Aglietti w?re froh mich zeichnen zu dürfen. Es handle sic

as mein ganzes Leben ge?ndert und für Jahre meine Zukunft bestimmt h

nsrem Kreis, kleine Erlebnisse, Gespr?che und anderes skizzenhaft und m?glichst tr

ich im Fragen alle Vermutungen ersch?pft hatte, zog er ein Zeitungsblatt aus der Tasche und zeigte mir darin eine meiner kleinen Novellen abgedruckt. Er hatte mehrere meiner Manu

ungspielen, aber der sü?e erste Schreiberstolz und das sch?ne Geld und der Gedank

n eigener Ton in meinen Sachen, besonders in den historischen, deren er gerne mehr bekomme und die er mir ordentlich bezahlen wolle. Nun sah ich erst die Wichtigkeit der Sache. Ich würde nicht nur t?g

, beim schwarzen Kaffee aber ward mir etwas ?ngstlich ums Herz. Zaghaft gestand ich der Kellnerin, ich h?tte kein Geld, wolle aber die Bücher als Pfand dalassen. Sie nahm eines davon, einen Band Gedichte, in die Hand, bl?tterte neugierig darin herum und fragte, ob sie das lesen dürfe. Sie lese so gern, k?nne aber nie zu Büchern kommen. Ich fühlte, da? ich gerettet sei und schlug ihr vor, die drei B?ndchen an Zahlungsstatt für das Essen zu behalten. Sie ging darauf ein und hat mir nach und nach für siebzehn Franken Bücher auf diese Weise abgenommen. Für kleinere Gedichtb?nde beanspruchte ich etwa einen K?se mit Brot, für Romane dasselbe mit Wein, einzelne Novellen ga

Dichtung. Im stillen trug ich aber die geheimgehaltene Hoffnung, es werde mir eines Tages ge

er die sch?nen Sterne. Dann ergriff mich oft ein ?ngstlich sü?es, starkes Gefühl, als s?he all diese n?chtige Sch?nheit mich mit einem gerechten Vorwurf an. Als sehnten sich Sterne, Berge und See nach Einem, der ihre Sch?nheit und das Leiden ihres stummen Daseins verstünde und ausspr?che, und als w?re ich dieser Eine und als w?re dies mein wahrer Beruf, der stummen Natur in Dichtungen Ausdruck zu gew?hren. Auf welche Weise das m?glich w?re darüber dachte ich niemals nach, sondern fühlte nur die sch?ne, ernste Nacht ungeduldig in stummem Verlangen auf mich warten. Auch schrieb ich nie etwas in solcher Stimmung. Doch spürte ich gegen diese

Zettel von ihr: ?Ein paar Freunde und Freundinnen werden am Donnerstag zu

nem Hunger nach und a? etwa eine halbe Stunde lang still und ausdauernd, w?hrend die andern nur erst Tee nippten und schwatzten. Als diese nun, einer um den andern, auch ein wenig zugreifen wollten, zeigte es sich, da? ich fast den ganzen Schinkenvorrat allein verzehrt hatte. Ich war des trüglichen Glaubens gewesen, es stehe min

nem Album vom Comersee. Die andern tranken Tee, gingen hin und her, lachten und redeten durcheinander, und irgendwo im Hintergrund h?rte man Geigen und ein Cello stimmen. Ein Vorhang wurde zurückgeschlagen und man sah vier junge Leute vor improvisierten Pulten sitzen, bereit ein Streichquartett aufzuführen. In diesem Augenblicke trat die Malerin zu mir, stellte eine Tasse Tee vor mir aufs Tischchen, nickte mir gütig zu und nahm neben mir Platz. Das Quartett begann und d

zuweilen alle anderen Stimmen überklang. Dann bat sie wieder, mich zeichnen zu dürfen. Da hatte ich einen Einfall. Unvermittelt führte ich das Gespr?ch italienisch fort und erntete dafür nicht nur einen fr?hlich überraschten Blick ihrer lebhaften Südl?nderaugen, sondern hatte den k?stlichen Genu? sie ihre Sprache reden zu h

beim Abschied und verbeug

mani," l?chelte

Laterne strich über den See und warf ein paar flackernde Scharlachstreifen auf das schwarze Wasser, aus welchem sonst nur da und dort ein vereinzelter schmaler Wellenkamm mit dünn

ampfte den Boden, warf den Hut von mir, wühlte mit dem Gesicht im Gras, rüttelte an den Baumst?mmen, weinte, lachte, schluchzte, tobte, sch?mte mich, war selig und todbeklommen. Nach einer Stunde war alles in mir abgespannt und in einer trüben Schwüle erstickt. Ich dachte nichts,

Fr?ulein Aglietti ganz ers

nd Sie krank? Sie sehe

eint, ich war heute Nacht sehr betrunken

mutlich vom Terpentingeruch der Malerwerkst?tte, da? ich tr?umte, unser Nachen zuhaus werde frischgestrichen. Ich lag im Kies daneben und sah meinen Vater mit Topf und Pinsel hantieren; a

Erminia Aglietti versetzt. Sie selbst sah ich nicht, h?rte sie aber im Nebenstüblein

ach?" rief

b' ich lang

. Sch?men Sie

h hatte einen so

hlen

erauskommen und

ssene Kinderzeit hinein, und als ich schwieg und es schon v?llig dunkel geworden war, hatte ich ihr und mir selber meine ganze Kindheitsgeschichte erz?hlt. Sie gab mir die Ha

g den leichten ?lfarbegeruch ein und hatte keine andere Empfindung als da? ich in der N?he der von mir geliebten Frau war und ihren Blick best?ndig auf mir ruhen wu?te. Das wei?e Atelierli

ch ihre Bilder an? Ich fand vielmehr in ihrer flei?igen Arbeit etwas Heroisches. Die Frau im Kampf ums Leben, eine stille, duldende und tapfere Heldin. übrigens gibt es nichts Erfolgloseres als das Nachden

. s. w., nicht einmal ob sie eigentlich gro? oder klein von Gestalt war. Wenn ich an sie denke, sehe ich einen dunkelhaarigen, edel geformten Frauenkopf, ein paar scharfblickende, nicht sehr gro?e Augen in einem bleichen, lebendigen Gesicht und einen vollendet sch?n geschwungenen,

en, so h?tte ich sie ruhig weiterhin verehrt und verschwiegene Schmerzen um sie gelitten. Aber sie fast t?glich zu sehen, m

Romantischen, trug ein kühnes Barett, lag rücklings am Gel?nder hingestreckt und t?ndelte mit einer langhalsigen Guitarre. Die paar bedeutenderen Künstler fehlten entweder oder sa?en ungesehen im Kreis der ?lteren beiseite. Von den Frauenzimmern waren ein paar jüngere in lichten Sommerkleidern erschienen, die andern trieben sich in den gewohnten saloppen Kostümen herum. Namentlich fiel mir eine ?ltere, h??liche Stude

barkeit. Mit leisem Gurgeln nahm das tr?ge Wasser die Ruder auf, andere Boote schwammen da und dort dunkel und kaum mehr sichtbar auf der stillen Fl?che, ich achtete aber wenig darauf, sondern hing mit unverwandten Blicken an der Steurerin und trug meine geplante Liebeserkl?rung wie einen schweren Eisenring um's bange Herz. Das Sch?ne und Poet

nd!" sagte die Ma

e dick?" f

ne die Muskeln

rk bin i

gerlich ruderte ich weiter. Nach einer Weile ba

ten Sie d

ann erz?hle ich Ihnen nachher auch eine von mir, meine ei

gen! Erz?hl

von Ihnen. Ich m?chte wissen, ob Sie jemals richtig verliebt waren o

sann sich

hübsche Worte zu haben und denen, die weniger von ihren Empfindungen reden, gleich gar kein Herz zuzutrauen. In mir haben Sie sich get?uscht, denn ich glaube nicht, da? man heftiger und st?rker lieben kann als ich es tue. Ich l

ese Liebe Sie glücklich mac

machen. Ich glaube sie ist da, um uns zu zeigen

dern, da? mir etwas wie ein leises St

h?rt

ie sind noch so jung! Wollen Sie mir nun auch

hnehin windig zu mut, und es tut mir leid, da? ich vielleich

. Wie weit sind

m, der in mir kochte, fühlte ich wie mir der Schwei? in gro?en Tropfen übers Gesicht lief, und fror zugleich. Wenn ich vollends daran dachte, wie nahe ich daran gewesen war den knieenden Bittsteller und mütterlic

n befremdet, als ich am Ufer kurzen

s jetzt dumm und l?cherlich. Namentlich die Musik. Den Sammetrock, der noch immer seine Guitarre prahlerisch am breite

gen durch die staubige Gasse, verschlafene Knechte glotzten aus den Stalltüren, b?uerliche Sommerarbeitsamkeit gab sich allerorten kund. Du h?ttest Bauer bleiben sollen, sagte ich mir, strich besch?mt durchs Dorf und lief ermüdet weiter, bis die erste Sonnenw?rme mir eine Rast erlaubte. Am Rand eines jungen Buchenstandes warf ich mich ins dü

brennen und überlegte mir, ob ich nicht in einem Strich he

Stadt floh ich anfangs den Anblick der Malerin wie die Pest, doch ging das nicht lang

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