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Peter Camenzind

Chapter 6 No.6

Word Count: 4762    |    Released on: 06/12/2017

reude an den Menschen, lebte als Einsiedler und war gegen

die Menschen einander zu überlassen und meine Z?rtlichkeit, Hingabe und Teilnahme al

atte. Nun stand er in der Nacht im Wind, tr?umte, schlummerte vielleicht, st?hnte und regte die Zweige. Wie mochte er aussehen? Und ich verlie? das Haus, s

rrt, doch nicht vergeudet. Aber wie sollte ich von

en war ich rauh, sp?ttisch und lieblos. Ich empfand den Zwiespalt und die N?tigung, das herbe Fremdsein zu bek?mpfen und auch den Menschen Brüderlichkeit zu zeigen. Und das war schwer, denn Vereinsamung und Schicksale hatten mich gerade auf diesem Punkt hart und b?se gemacht. Es genügte nicht, da? ich daheim und im Wirtshaus mich mühte weniger herb zu sein und da? ich etwa unterwegs einem Begegnenden freundlich zunickte. übrigens sah ic

Dichter, Wanderer, Trinker, Einsp?nner! Jetzt glaubte ich mein Schicksal zu erkennen, das mir in der M?glichkeit einer Liebesehe die Brücke zur Menschenwelt schlagen wollte. Alles sah so verlockend und sicher aus! Da? Elisabeth mir Teilnahme schenkte, hatte ich gespürt und gesehen; auch da? sie ein empf?ngliches und edles Wesen besa?. Ich dachte daran, wie bei der Plauderei über San Clemente und dann vor dem Segantini ihre Sch?nheit lebendig geworden war. Ich aber hatte seit Jahren aus Kunst und

isabeth dort wieder. O, sie war sch?n! Sie sah aus wie ich sie mir als meine Geliebte vorgestellt hatte: sch?n und glücklich. Und ich geno? eine Stunde l

oten Papierlampen, mit der Musik, mit meiner im Keim erstickten Liebeserkl?r

ist die Geschichte des verl

?nnerl?cheln auf meinem Gesicht, mir selber l?stig, wie eine Maske. Nachher lief ich weder in den Wald noch ins Wirtshaus, sondern sa? auf meinem Bett, sah der Lampe zu, bis sie stank und erlosch, erstaunt und verdonne

nach Haus. Ich hatte Sehnsucht wieder am Sennalpstock zu klettern, a

u, fragte nach nichts, wollte mir sein Bett abtreten und schien durch meinen Besuch nicht weniger in Verlegenheit gebracht als überrascht zu se

Jahre weitergehen würden, dann w?re auch ich ein gebücktes und graues M?nnlein und legte mich zum bittern Sterben hin. In der fast unver?nderten, ?rmlichen alten Stube, wo ich klein gewesen war, wo ich Latein gelernt und den T

bella g

ugge tu

esser l

non c'è

ien und aus der Geschichte und aus dem weiten Reich d

genie gewesen, aber nun war er l?ngst tot und über seine Schnurren begann Gras zu wachsen. Ich trank Waadtl?nder, h?rte den Gespr?chen zu, erz?hlte ein wenig, und da ich mit dem Vater durch den Mondschein nach Hause ging und er im Rausche weiter redete und gestikulierte, war mir so sonderbar verzaubert zu Mute wie noch nie. Fortw?hrend umgaben mich die Bilder der früheren Zeit, Onkel Konrad, R?si Girtanner

lbstsüchtigen und schlecht verwahrten Herzen wie der F?hn an einer zitternden und bauf?lligen Almhütte. Ich hielt es nicht im Hause aus. Ich stieg durchs niedere Fenster, ging durchs G?rtchen an den See, machte den verwahrlosten Weidling los und ruderte leise in die blasse Seenacht. Feierlich schwiegen umher die silbrig umdünsteten Berge, der fast v?llige Mond hing in der bl?ulichen

Dürstender war? Warum hatte ich in Trotz und Tr?nen um jene begehrenswerten Frauen Liebe und Schmerzen gelitten - ich, der ich heute wieder das Haupt in Scham und Tr?nen um eine trauri

ndelte das kühle Mondlicht. Und die Geister meiner Jugendzeit standen schweigsam um mich her und blickten mich aus tiefen Augen still und fragend an.

merkte, da? der schlechte alte Nachen Wasser zog. Mich fror pl?tzlich und ich eilte, nach Haus und zu Bett zu kommen. Dort lag ich müd und wach und sann übe

nd da? ich beginnen müsse, trotz meines frischen Schmerzes um

n war ich fortgegangen, hatte ihn auch nach der Mutter Tod allein gelassen, mich oft seiner ge?rgert und ihn schlie?lich fast ganz vergessen. Ich mu?te mir vorstellen, er

n Weinen, die in Frankreich und Italien wachsen und getrunken werden. Sein bischen Arbeit konnte ich ihm nicht abnehmen, da er ohne das verwahrlost w?re. Auch gelang es mir nicht ihn daran zu gew?hnen, da? er seinen Abendschoppen mit mir zu Hause statt in der Kneipe trank. Ein paar

r Vater und ich der Bub und wie's ge

ahm er vergnügt seine Mütze und wir

die schmalgewordenen Achseln und l?chelte schlau und abwartend: ?Je, wie du willst!" Ehe ich reiste, suchte ich einige Nachbarn sowie die Klosterleute auf und bat sie, ein Auge auf ihn zu haben. Auch benützte ich noch einen sch?nen Tag zur Besteigung des Sennalpstocks. Von seiner halbrunden, breiten Kuppe überschaute ich Gebirg und grüne

d pilgerte von dort langsam und behaglich zu Fu?e südw?rts. Dort unten braucht man zum freundschaftlichen Verkehr mit dem Volke keinerlei Künste zu verstehen; das Leben dieser Leute liegt stets an der Oberfl?che und ist so simpel, frei und naiv, da? man von St?dtc

r doch den Vorteil, mit den Leuten intimer umgehen zu k?nnen, da ich frei vom Verdacht des Heidentums war, der sonst jedem Fremden anhaftet. Die Frau hie? Annunziata Nardini, war vierunddrei?ig Jahr alt und Witwe, von kolossalem K?rperumfang und sehr guten Manieren. Sonntags sah sie in einem geblümten, fr?hlich farbigen Kleid wie der leibhaftige Festtag aus, dann trug sie au?er den Ohrringen auch noch eine goldene Kette auf der Brust, an welcher eine Reihe von Medaillen aus Goldblech l?

n, durchst?berte ich die Legende nach erbaulichen und rührenden Geschichten und freute mich, neben wenigen andern Bücher auch Arnolds ?Leben der Altv?ter und anderer gottseliger Personen" mitgebracht zu haben, dessen treuherzige Anekdoten ich mit kleinen Variationen in ein vulg?res Italienisch übertrug. Vorübergehende blieben ein Weilchen stehen, h?rten zu, plauderten mit, und oft wechselte so die Gesellschaft an einem Abend drei, vier mal, nur Frau Nardini und ich waren se?haft und fehlten nie. Ich hatte meinen Rotwein im Fiasko neben mit stehen und imponierte dem armen und m??ig lebenden V?lklein durch meinen stattlichen Weinverbrauch. Allm?hlich wurden auch die scheuen M?dchen der Nachbarschaft zutraulicher und beteiligten sich am Gespr?ch von der Türschwelle aus, lie?en sich Bildchen schenken und begannen an meine Heiligkeit zu glauben, da ich weder zudringliche Scherze machte noch überhaupt mich um ihre Vertraulichkeit zu bemü

machte mich dafür mit den Geheimnissen des Obstkaufs, des Gemüsehandels und der Küche bekannt. Eines Abends sa?en wir in der gebrechlichen Halle. Ich hatte zum rasenden Entzücken der Kinder und M?dchen ein Schweizerlied gesungen und einen Jodler losgelassen. Sie wanden sich vor Lust, imitierten den Klang der fremden Sprache und zeigten mir, wie komisch mein Kehlkopf beim Jodeln auf und nieder gestiegen sei. Da begann jemand von der Liebe zu sprechen. Die M?dchen kicherten, Frau Nardini verdrehte die Augen und seufzte sentimental, und schlie?lich ward ich bestürmt, meine eigenen

, hingen aller Augen tei

?dchen lebhaft aus. ?Ein so sch?ner Man

er weichen, runden Hand vorsichtig

sie es und sah mich dabei ernsthaft an. Als ich aber auch die anderen bei?en lassen wollte, litt sie e

? eine andere lieben," sa

" sagt

immer noch dies

le Menschen liebzuhaben, euch und die Leute von Perugia und auc

lomaten aus, denn es war keineswegs leicht, diese Tr?ume zu zerst?ren, ohne die Harmonie zu verderben und die behagliche Freundschaft zu verscherzen. Auch mu?te ich an die Rückreise denken. W?re nicht der Traum meiner zukünftigen Dichtung und die dro

e in der Heimat verlassen hatte, und nie war mir bei einer Abreise die Hand so herzlich und von so vielen lieben Menschen gedrückt worden. Die Leute gaben mir Früchte, Wein, sü?en Schnaps, Brot und eine Wurst mit in den Wage

Ich hatte jetzt erfahren, wie peinlich eine solche sich darbietende Liebe ist, die man nicht erwidern

weh, da? ich Elisabeth nicht haben konnte. Aber mein Leben, meine Freiheit, Arbeit und Denkweise blieb mir unverkürzt, und aus der Ferne liebhaben konnte ich sie ja nach wie vor, so viel ich wollte. Diese Gedankeng?nge und noch mehr die naive Heiterkeit meines Daseins in den umbrischen Monaten waren mir überaus heilsam gewesen. Von jeher hatte i

itgeschwommen und denkt nun, das müsse zu Hause so weitergehen. Auch mir war es bei jeder Rückkehr aus Italien so gegangen und damals am meisten. Als ich nach Basel kam und dort das alte steife Leben unverjüngt und unver?nderlich antraf, stieg ich von der H?he meiner Hei

inen Lieblingstraum im Auge, aber man kommt sich nimmer unentbehrlich vor und g?nnt sich unterwegs des ?fteren Mu?e, um ohne Gewissensbisse eine Tagesstrecke zu vers?umen, sich ins Gras zu legen, einen Vers zu pfeifen und der lieben Gegenwart ohne Hintergedanken froh zu werden. Bisher war ich, ohne da? ich jemals zu Zarathustra gebetet hatte, doch eigentlich ein Herrenm

es Mi?trauen gegen die Frauen, als mü?ten sie an den hoffnungslosen Qualen der in sie verliebten M?nner ihre grausame Freude haben. Zur lebhaftesten Veranschaulichung eines solchen entehrenden und peinlichen Zustandes diente mir eine kleine Erz?hlung aus dem Kinderschulleben, die ich einst aus dem Mund eines fünfj?hrigen Knaben vernommen hatte. In der Kinderschule, die er besuchte, herrschte folgender merkwürdige und symbolische Brauch. Hatte ein Knabe sich einer allzu starken Unart schuldig gemacht und es sollten ihm dafür die H?sl

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