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Peter Camenzind

Chapter 4 No.4

Word Count: 4805    |    Released on: 06/12/2017

lungen war, das gelang nun diesem Li

phantastisch, schw?rmerisch, fr?hlich und schwermütig? Er ist ein Held und Zauberer. Er ist ein Verführer und Bruder des Eros. Er vermag Unm?gliches; arme Menschenherzen füllt er mit sch?nen und wunderlichen Dich

er t?tet sie oder l?scht die Flamme des Geistes in ihnen aus. Seine Lieblinge aber l?dt er zu Festen ein und baut ihnen Regenbogenbrücken zu seligen Inseln. Er legt, wenn sie müde sind, Kissen unter ihr Haupt und umfa?t sie,

und reckt das schmale Gesicht zu deinem empor und sieht dich erstaunt und traumhaft aus lieben gro?en Augen an, in dere

rauschend eine Frühlingsnacht durchwandert. Und gleicht e

Dichtung, der Ahnungen. Die bekannte Welt wird klein und geht verloren und in banger Freude wirft sich die Seele in die stra?enlose W

mu? erst

Also in eine Kneipe oder in einen Wirtsgarten. Da probierte ich verschiedene Weine, trank und brütete und war manchmal am andern Tage halbkrank Dutzendemal überfiel mich dabei ein so schauderhaftes Elend und Ekelgefühl, da? ich beschlo? nie mehr zu trinken. Und dann ging ich wieder und trank. Allm?hlich unterschied ich die Weine und ihre Wirkung und geno? sie mit einer Art von Bewu?tsein, im ganzen freilich noch naiv und roh genug. Schlie?lich fand ich am dunkelroten Veltliner einen Halt. Er schmeckte mir beim ersten Glas herb und er

tung der Disteln und Nesseln. Zugleich n?mlich mit der Beredtsamkeit kam ein scharfer, kühler Geist über mich, machte mich sicher, überlegen, kritisch und witzig. Waren Leute da, deren Gegenwart mich st?rte, so wurden sie bald fein und listig, bald grob und hartn?ckig so lange aufgezogen und ge?rgert, bis sie gingen. Die Menschen überhaupt waren mir ja von Kind auf weder sonderlich lieb noch notwendig gewesen, nun b

d allein, dann tr?umte ich wieder vo

giftiges Büchlein, dessen Wiege meine Wirtshausgespr?che waren. Aus meinen ziemlich flei?ig weiterbetriebenen historis

ten einigen Erfolg. Nun warf ich die Philologie vollends über Bord. Ich war nun schon in h?heren Semestern, Beziehungen zu deutschen Zeitschriften knüpften sich an und hoben mich aus der bisherigen Verborgenhei

losen Blasiertheit sah ich in Tr?umen doch stets ein Ziel, ein Glück, eine Vollendung vor mir. Was es sein sollte, wu?te ich nicht. Ich fühlte nur, das Leben müsse mir irgend einmal ein besonders lachendes Glü

bte nur Zuf?lle waren und da? meinem Wesen und Leben noch der tiefe, eigene Grundton fehle. Ich wu?te

ir wohl, bei gutem Wein unter klugen und geistigen Menschen zu sitzen und, wenn i

?lden begingen. Sie h?tten sich gesch?mt sich vor Gott zu beugen, aber sie lagen auf Knieen vor dem Zeus von Otrikoli. Es gab Asketen, die sich mit Enthaltsamkeit qu?lten und deren Toilette zum Himmel schrie. Ihr Gott hie? Tolstoi oder Buddha. Es gab Künstler, die sich durch wohlerwogene und abgestimmte Tapeten, Musik, Speisen, Weine, Parfüme oder Cigarren zu aparten Stimmungen anregten. Sie sprachen gel?ufig und mit erkünste

en gro?en Dichter und ich h?rte ein paar mal Gedichte von ihm vorlesen, die meiner Erinnerung noch immer als etwas ungemein Duftiges, seelenvoll Sch?nes vorschweben. Vielleicht war er der einzige von uns allen, aus dem ein wirklicher Dichter h?tte werden k?nnen. Zuf?llig erfuhr ich sp?ter einmal seine kurze Geschichte. Durch einen literarischen Mi?erfolg scheu geworden, entzog sich der überempfindliche aller ?ffentli

h mich nur mit Grauen und Mitleid erinnern, da ich erst nachtr?glich das Gef?hrliche dieses U

hwerlebigkeit aufhalf und meine Jugendjahre unverdorben frisch und morgenrot erhielt. Ich wei? auch heute in der Welt nichts K?stlicheres als eine ehrliche und tüch

en sehen, und ich schlo? mich ihm aufs neue herzlich und eifersüchtig an. Was ich damals etwa an heiteren und freien kleinen Lebenskünsten mir erwarb, kam alles von ihm. Er war sch?n und heiter an Leib und Seele und das Leben schien für ihn keine Schatten

ach pl?tscherte uns so lange kühl verlockend ins Ohr, bis wir uns entkleideten und uns ins kalte Wasser legten. Da kam er auf die Idee Kom?die zu spielen. Er setzte sich auf einen moosigen Felsen und war die Lorelei, und ich segelte unten als Schiffer im kleinen Schiffe vorüber. Dabei sah er so jungferlich schamhaft aus und schnitt solche Grimassen, da? ich, der ich das wilde Weh h?tte markieren sollen, mich vor Lachen kaum halten konnte. Pl?tzlich wurden Stimmen laut, eine Touristengesellschaft erschien auf dem Fu?weg und wir mu?ten uns in unsrer Bl??e eiligst u

eine?" fr

" lachte er. ?Es waren aber le

den seligen Dulder freundlich begeistert und heiter wie ein liebes gro?es Kind durch die umbrische Landschaft wandern, seines Gottes froh und voll demütiger Liebe zu allen Menschen. Wir lasen zusammen seinen Unsterblichen Sonnenge

frate vento e per aere e nub

d lachen mu?te und dem ?rgernis der Stachel genommen war. Verh?ltnism??ig ernst war mein lieber Freund nur, wenn er seine Lieblingsmusiker h?rte oder spielte. Auch dann konnte er si

seiner Freunde in N?ten war. Er konnte mir, wenn er mich übellaunig fand, ganze Mengen kleiner anekdotischer Geschichten

und schwamm mit mir, nahm mich zum Reiten mit und ruhte nicht, bis ich fast eben so gut Billard spielte wie er selbst. Es war sein Lieblingsspiel und er betrieb es nicht nur künstlerisch und meisterhaft, sondern pflegte am Billard auch immer besonders lebhaft, witzig und fr?hlich zu sein. H?ufig gab er den

Dichter und halte dich noch dafür, aber nicht deiner Feuilletons wegen, sondern weil ich fühle da? du etwas Sch?nes und Ti

itteren Abschied noch irgend eine gl?nzende und festliche Unternehmung diese sch?nen Jahre heiter und verhei?ungsvoll beschlie?en sollte. Ich schlug eine Ferientour in die Berner Alpen vor, doch war es freilich noch Vorfrühling und für die Berge eigentlich viel zu früh. W?hrend

Lieblingswunsch sollte sich mir erfüllen. Wie im Fieber besorgte ich meine kleinen Vorbereitungen, brachte meinem

ergnester und B?che und Ger?llhalden und Schneegipfel des Tessin, und dann die ersten schw?rzlichen Steinh?user in ebenen Weinbergen und die erwa

n mit einiger Befriedigung fest, da? es um die Hunderte von unseligen Heiligenstatuen auf den Fialen nicht so sehr schade sei, denn sie erwiesen sich zumeist, wenigstens s?mtliche neuern, als Fabrikarbeit gew?hnlicher Art. Wir lagen fast zwei Stunden auf den breiten, schr?gen Marmorplatten, die ein sonniger Apriltag leise durchglüht hatte. Behaglich gestand mir Richard: ?Wei?t du, im Grunde hab'

spitzen Türmchen zu balancieren, ist es billig, da? von Zeit zu Zeit der oberste Heilige erl?st und in den Himmel entrückt wird. Nun denke dir, was das jedesmal für ein Spektakel absetzt! Denn natürlich rücken nun s?

ttag mir wieder ein und ich sah mit wehmütigem Lachen d

ng gestützt, hinter mir lag das farbige Genua, und unter mir schwoll und lebte die gro?e blaue Flut. Das Meer. Mit dunklem Tosen und unverstandenem Verlang

fühl, ich sei nicht zum stetig heimischen Leben unter Menschen und in St?dten und Wohnungen, sondern zum Schweifen durch fremde Gebiete und zu Irrfahrten auf Meeren geboren. M

, gro?e Rauschen. Stets von neuem ergriff mich der Anblick der ferne gleitenden Schiffe, schwarzer Masten und blanker Segel oder die kleine Rauchfahne eines entfernt dahinfahrenden Dampfers. N?chst meinen Liebling

ig das sch?ne Fiesole und alle Hügel standen wei? und rosenrot im Flor der Obstblüte. Das beweglich freudige, harmlose toskanische Leben ging mir wie ein Wunder auf und ich war bald heimischer als ich je zu Hause gewesen war. Die Tage wurden in Kirchen, auf Pl?tzen, in Gassen, Loggien und M?rkten verbummelt, di

ch ging die Stra?en des heiligen Franz und fühlte ihn in manchen Stunden neben mir wandern, das Gemüt voll unergründlicher Liebe, jeden Vogel und jede Quelle und jeden Hagrosenstrauch mit Dankbarkeit und Fr

ne Abendrot meiner Jugendzeit gewesen. Jeden Tag sprangen Quellen in mir auf und

ich zum erstenmal die ganze sch?bige L?cherlichkeit der modernen Kultur. Dort überfiel mich zuerst die Ahnung, da? ich in unsrer Gesellschaft ewig ein Fremdling sein würde, und dort erwachte zuerst der Wunsch in mir, mein Leben au?erhalb dieser Gesellschaft un

n zufriedenen Dorfpfarrern, belauschten naive St?ndchen, fütterten br?unliche, hübsche Kinder mit Brot und Obst und sahen von sonnigen Bergh?hen Toskana im Glanz des Frühlings und fern das schimmernde ligurische Meer liegen. Und wir hatten beide das kr?ftige Gefühl, unseres Glückes würdig einem reichen, neuen Leben

ie kurz wie eine Sommernacht gewesen. Ein wenig Musik, ein wenig Geist, ein wenig Lieb

l und armselig wie

r aus dem Eisenbahnwagen, um mich zu küssen, und nickte

erst ein paar Tage sp?ter, als er schon im Sarge und in der Erde lag. Da lag ich in meinem Stüblein auf den Boden hingestreckt, fluchte Gott und dem Leben in gemeinen und sche

? mein zerst?rtes Wesen sich wieder aufrichte und mit neu gespannten Segeln dem herberen Glück der Mannesjahre entgegen treibe. Gott hatte gewollt, da? ich das Beste meines Wesens einer reinen und fr?hlichen Freundschaft hing?be. Wie zwei rasche Nachen waren wir miteinande

ie Frauenliebe, an die Jugend geglaubt. Nun sie eine um die andere mich verlassen hatten, warum glaubte ich nicht an Gott und gab mich in seine st?rkere Hand? Aber ich war zeitlebens zag und

n wartete, bis ich wieder klein und geduldig und mein Trotz gebrochen w?re. Es lie? mich meine Kom?die des Stolze

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